Evangelium nach Matthäus

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Evangelium nach Matthäus (griech. εὐαγγέλιον κατὰ Μαθθαῖον) ist das erste der vier kanonischen Evangelien und das erste Buch des Neuen Testamentes. Zusammen mit dem Evangelium nach Markus und Lukas gehört es zu den synoptischen Evangelien.

Initiale der Bibel von Lindisfarne

Inhalt

Das Matthäusevangelium zeigt Jesus von Nazaret als den Messias der alttestamentlichen Prophetie, die Adressaten sind in erster Linie konvertierte Juden (Judenchristen). "Das zeigt sich auch an der Darstellung vieler Diskussionen über das mosaische Gesetz sowie über pharisäische Traditionen, oder daran, dass das Buch mit einer bis zu Abraham zurückreichenden Genealogie beginnt. Matthäus zeigt auch ein besonderes Interesse an der Eschatologie. Die Reden über die Endzeit sind ausführlicher als im Evangelium nach Markus. Das Matthäusevangelium enthält auch einige Gleichnisse mit entscheidenden eschatologischen Aussagen. Während das Markusevangelium mehr Gewicht auf Jesu Handeln legt, betont das Matthäusevangelium die Lehre Jesu und fasst die erzählenden Abschnitte kürzer."<ref>Wikipedia: Evangelium nach Matthäus (01.08.2015).</ref> Der Apostel Matthäus erwähnt die Kirche öfter als die anderen Evangelisten. Er spricht auch über die Bekehrung der Heiden. Er erzählt besonders viel über die Predigt des Herrn über das Reich Gottes – der Erlöser selbst verkündet das Geheimnis Seines Reiches. Dies ist der Hauptinhalt des Evangeliums. Der Anbruch des Reiches Gottes war im Alten Testament vorhergesagt worden und erfüllte sich im Kommen Jesu Christi, des Sohnes Gottes, des Erlösers der Welt. <ref>Orthodoxes Glaubensbuch: Evangelium nach Matthäus</ref>

Verfasser

Es wurde geschrieben von Matthäus (auch Levi genannt), dem Sohn des Alphäus und früheren Steuereintreiber von Kafarnaum, der einer der zwölf Apostel wurde. Der Verfasser wird im Text aber nicht selbst genannt, so tritt der Bote hinter die Botschaft. Der Tradition nach predigte Matthäus nach Pfingsten die Auferstehung Christi in Palästina. <ref>Vgl. auch zum Folgenden OrthodoxWiki:Gospel of Matthew (01.08.2015)</ref> Auf die Bitte jüdischer Konvertiten hin schrieb er seinen Bericht des Lebens Christi, bevor er das Land verlies, um das Evanglium in Syrien, Medien, Persien und im Partherreich zu verkündigen und in Äthiopien den Märtyrertod zu erleiden. Matthäus schrieb das Evangelium für die gläubigen Juden in aramäischer Sprache.<ref>Vgl. auch die altkirchliche Überlieferung (Papias, Irenäus, Tertullian, Origenes, Eusebius von Cäsarea), z.B. in Wikipedia: Evangelium nach Matthäus#Verfasser (29.06.15)</ref> So enthält es über 60 Hinweise auf alttestamentliche Prophezeiungen und ca. 40 Zitate aus dem Alten Testament. Das Evangelium erwähnt Christus oft als Sohn Davids, weil der Erlöser-Messias in den Weissagungen des Alten Testaments so genannt wird. Besonders häufig erwähnt der Apostel Matthäus den Propheten Jesaja, den er 21mal zitiert. <ref>Orthodoxes Glaubensbuch: Evangelium nach Matthäus</ref> Die Mehrzahl der heutigen Theologen ist der Ansicht, dass dieses Evangelium zwischen 40 und 50 n. Chr. geschrieben wurde. Wahrscheinlich machte Matthäus die ersten Notizen in der Zeit, als er noch dem Herrn nachfolgte und Seine heiligen Worte hörte. Der aramäische Text des Evangeliums nach Matthäus ist nicht erhalten geblieben. Die griechische Übersetzung ist höchstwahrscheinlich in Antiochien entstanden, wo es in den Jahren 70–80 n. Chr. viele Juden- und Heidenchristen gab.<ref>Orthodoxes Glaubensbuch: Evangelium nach Matthäus</ref> "Das Matthäusevangelium wird bereits im frühen 2. Jahrhundert durch Ignatius von Antiochia zitiert. Zitate aus dem Matthäusevangelium sind bei den Kirchenvätern häufiger als Zitate aus anderen Evangelien."<ref>Wikipedia:Evangelium nach Matthäus (01.08.2015)</ref>So findet sich die Bezeichnung "nach Matthäus" auch in frühen Schriften des vierten Jahrhunderts.

Gliederung

Frühe Ereignisse

Kindheitsgeschichte (Mt 1–2), mit dem Stammbaum Jesu, der Geburt und der Ankunft der Magier, bis zur Flucht nach Ägypten.
Beginn des Wirkens Jesu in Galiläa (Mt 3–4) mit seiner Taufe durch Johannes, der Versuchung Jesu und den ersten Jüngern.

Jesus Wirken im Land

1. Redenteil (Mt 5–7) In der Bergpredigt legt Jesus den in der Tora offenbarten Willen Gottes neu und mit endgültiger Verbindlichkeit aus.
Erste Heilungen und Wunder Jesu (Mt 8,1–9,34), z.B. die Heilung eines Aussätzigen, die Sturmstillung oder Auferweckung der Tochter des Jairus.
2. Redenteil (Mt 9,35–10). Jesus beruft die Zwölf Jünger und sendet sie aus.
Auseinandersetzung mit Johannes dem Täufer, den Pharisäern und Schriftgelehrten (Mt 11–12) sowie Erklärugnen zum Sabbat. Außerdem findet sich in diesem Abschnitt die Rede über die Sünde wider den Heiligen Geist.
3. Redenteil: Gleichnisse (Mt 13) (Sämann, Unkraut unter dem Weizen, Senfkorn, Sauerteig, Schatz im Acker, von der kostbaren Perle und das Gleichnis vom Fischnetz.
Das Ende Johannes des Täufers (Kap. 14), die Speisung der Fünftausend (ebenfalls Kap. 14) und weitere Wunder in Kap. 15.
4. Redenteil: Weisungen an die Jünger (Kap. 16,21 -20)
Jesus Einzug in Jerusalem, die Tempelreinigung und Geschichte vom Feigenbaum (Kap. 21) sowie Auseinandersetzung mit den Pharisäern und Gleichnisse (Kap. 22).
5. Redenteil: Weherufe und Endzeitrede (Kap. 23-25)

Jesus Leiden, Tod und Auferstehung

Salbung, Abendmahl und Gefangennahme in Kap. 26.
Jesus vor Pilatus, Judas' Tod, Kreuzigung (Kap. 27).
Auferstehung und Missionsbefehl in Kap. 28.

Liturgischer Gebrauch

Im Evangelium nach Matthäus finden sich viele bekannte liturgische Texte, so z.B. die Seligpreisungen, das Vater Unser oder die umfangreichsten Aufzeichnungen zur Bergpredigt in Kap. 5-7. Nur dieses Evangelium enthält den Sendungsbefehl Christi: "Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes [...]."(Matthäus 28,19 ELB)

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

<references/>

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