Evangelium nach Lukas

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Orthodoxes Glaubensbuch - Das Evangelium nach Lukas

Lukas, “der geliebte Arzt”, war einer der engsten Weggefährten des Apostels Paulus. Der Überlieferung nach wurde er im syrischen Antiochien geboren und in einer griechischen Familie erzogen. Er bekam eine gute Ausbildung und wurde Arzt. Wann und wie er zum Glauben an Christus kam, ist uns nicht bekannt. Höchstwahrscheinlich geschah dies nach der Begegnung mit dem Apostel Paulus. Lukas begann mit ihm um das Jahr 50 herum zu reisen. Er war mit Paulus in Makedonien, in den Städten Kleinasiens, er blieb auch während seiner Gefangenschaft in Cäsarea und in Rom bei ihm. Lukas schrieb das Evangelium im Namen des Paulus. Die Exegeten sagen einstimmig, dass Lukas einer der besten Schriftsteller seiner Zeit war.

Der Apostel Paulus predigte die Lehre Christi fast in der ganzen damals bekannten Welt. Deshalb unterstreicht der Evangelist Lukas, sein Jünger, dass Christus zur gesamten Menschheit gekommen ist, und nicht nur zu einem Volk.

Im Vorwort sagt er, dass schon viele Erzählungen über das Leben des Erlösers geschrieben wurden. Offensichtlich verwendete Lukas beim Schreiben seines Evangeliums die Zeugnisse derer, die den Herrn selbst mit eigenen Augen gesehen, Seine Predigt gehört und Ihn von Anfang an begleitet hatten. Das Evangelium ist am ehesten um 70 n. Chr. verfasst worden. Lukas schreibt, dass er seine Arbeit begonnen hat, nachdem er “allem von Grund auf sorgfältig” nachgegangen ist. Er setzte das Evangelium mit einem anderen Werk fort, der Apostelgeschichte, in der er alles beschrieb, woran er sich selbst erinnern konnte und wofür er Zeuge war.

Zu der Zeit, als Lukas sein Buch zu schreiben begann, waren die Evangelien nach Matthäus und Markus schon geschrieben, und Lukas kannte sie bereits. Außer diesen Schriften hatte Lukas offenbar noch andere Quellen. Lukas verwendete auch mündliche Überlieferungen, darunter die Erzählungen über die Geburt und Kindheit Johannes des Täufers, die Lukas in seine Erzählung über das Leben des Erlösers einfügte. Das 1. und 2. Kapitel handeln von der Kindheit Jesu.

Da Lukas selbst nicht in Palästina geboren war und sich an Heidenchristen wandte, deren Mehrzahl auch nicht dort gewesen war, führt er in seiner Erzählung weniger Einzelheiten aus dem Alltagsleben an und kennt die Situation schlechter, in der die Predigt des Evangeliums vor sich gegangen war. Als Historiker versucht Lukas die Zeit der Ereignisse genau zu bestimmen und erwähnt die Könige und Herrscher, unter denen sie stattfanden. Lukas schreibt auch die Gebetstexte auf, welche die ersten Christen verwendeten: das Gebet des Zacharias, das Lied der Gottesmutter und das Lied der Engel.

Lukas versucht die menschliche Seite der göttlichen Person des Herrn zu zeigen, um Seine Einheit mit dem ganzen Menschengeschlecht zu unterstreichen und zu verkünden, dass der Erlöser zu allen Völkern gekommen ist. Sogar den Stammbaum Christi lässt er nicht mit Abraham, dem Stammvater des auserwählten Volkes, beginnen, sondern mit Adam, dem Stammvater der gesamten Menschheit.

Der Aufbau des Evangeliums nach Lukas

1) Einführung (die ersten vier Verse). Die Geburt Johannes des Täufers, die Geburt und Kindheit Christi (Kap. 1–2)

2) Die Vorbereitung auf das öffentliche Wirken Christi (Kap.3–4). Das Wirken in Galiläa (Kap. 4–9)

3) Der Weg nach Jerusalem (Kap. 9-19)

4) Die Predigt in Jerusalem (Kap. 19–21)

5) Die Leidensgeschichte Christi. Die Auferstehung (Kap. 22–24)


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