Russische Orthodoxe Kirche im Ausland

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Russische Orthodoxe Kirche im Ausland oder Russisch-Orthodoxe Auslandskirche (ROKA, auch russische Exilkirche, Kirche von Karlowitz, vor allem vor der Wiedervereinigung mit dem Moskauer Patriarchat) ist eine russische orthodoxe autonome Kirche.

Die ROKA ist nach der Oktoberrevolution und dem Bürgerkrieg von russisch-orthodoxen Christen außerhalb der Sowjetunion gegründet worden. Sie entstand aus Gemeinden von Flüchtlingen, die Russland wegen der kommunistischen Christenverfolgung verlassen mussten. Nach der Russischen Revolution von 1917 flohen viele Orthodoxe ins Ausland. Die Kirche des Moskauer Patriarchats konnte zu ihnen den Kontakt nicht aufrecht erhalten: Da sie andererseits von seiten des bolschewistischen Staates gezwungen war, ihre Loyalität gegenüber der Regierung zum Ausdruck zu bringen, lehnten es zunehmend viele Exulanten ab, sich weiterhin der Russischen Orthodoxen Kirche unterzuordnen.

1921 zog die ROKA-Hauptleitung mit Zustimmung des Serbischen Patriarchen nach Sremski Karlovci (Serbien), wo sie bis zur Evakuierung nach Amerika im Jahre 1944 blieb.

1927 beschloss der ROKA-Bischofssynod, die administrativen Verbindungen mit der Moskauer Kirchenleitung aufgrund deren Vereinnahmung durch die antireligiöse sowjetische Gewalt und damit die kirchliche Gemeinschaft mit dem Moskauer Patriarchat aufzulösen. Diese Entscheidung wurde von der Moskauer Kirchenleitung für unkanonisch erklärt und aufgehoben, wobei die ROKA selbst jahrelang als „das Schisma von Karlovci" bezeichnet wurde.

Die bereits in der Zeit der Revolution entstandenen Kirchenstrukturen in jenen Gebieten, die der Kontrolle der Moskauer Kirchenleitung entzogen waren, verfestigten sich im Laufe der Zeit zur „Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland“ (heutiger Sitz in New York). Zu ihrem Selbstverständnis gehörte eine scharfe Ablehnung des Moskauer Patriarchats sowie der ökumenischen Bewegung. Ihr innerorthodoxer kanonischer Status blieb nicht geklärt.

Nach der politischen Wende in Russland war von beiden Seiten das Bemühen spürbar, sich einander wieder anzunähern; dieses Bemühen stößt jedoch bei Teilen der Auslandskirche auf scharfe Ablehnung und führte zu einer erneuten Abspaltung.

Die offizielle Wiedervereinigung erfolgte dennoch am 17. Mai 2007 in Moskau mit der Unterzeichnung eines „Aktes der kanonischen Gemeinschaft" durch beide Kirchenoberhäupter.

Ersthierach ist seit 2008 Bischof Hilarion (Kapral). Für die Seelsorge an den Altgläubigen ist derzeit Bischof Johannes (Berzins) von Caracas und Südamerika zuständig. <ref> Vgl. http://www.synod.com/synod/engdocuments/enart_bpjohninterviewcarribean.html (Stand: 10. Oktober 2014). </ref>

Ersthierarchen

Deutsche Diözese

Bischof der deutschen Diözese ist Bischof Mark (Arndt).

In Deutschland befinden sich folgende Klöster der ROKA:

  • Kloster des Heiligen Hiob von Potschajew in München
  • Skite der Hl. Neumärtyrerin und Großfürstin Elisabeth in Buchendorf bei München
  • Benediktinerkloster Mariae Himmelfahrt in Eisbergen / Porta Westfalica, unter dem Omophorion von Metropolit Hilarion <ref> ROCOR Western Rite (Stand: 10. Oktober 2014). </ref> (westlicher Ritus)

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

<references/>