Mitbürgin der Sünder
Gedächtnis 7. März und am 29. Mai
Auf dieser Ikone (auch "Fürsprecherin der Sünder" genannt) sitzt das göttliche Kind auf dem linken Arm der Allheiligen Gottesmutter und hält ihre rechte Hand mit Seinen beiden Händen. In den vier Ecken der Ikone stehen die Worte: “Ich bin die Mitbürgin der Sünder bei meinem Sohn; Er gab mir das Versprechen, mich immer zu erhören, damit diejenigen, die mir stets Freude bringen, durch mich ewige Freude erbitten mögen.”
Die Herkunft der Ikone ist unbekannt. Man nimmt an, dass sie zur Veranschaulichung der Worte des Akathistos-Hymnus gemalt wurde: “Freue Dich, die Du Dich für uns bei Gott verbürgst.” Zuerst wurde sie im Nikolaus-Odrin-Kloster in der Diözese Orel bekannt. Das geschah unter folgenden Umständen: Lange Zeit war diese Ikone vergessen und befand sich unter anderen alten Ikonen in einer Kapelle. Durch die Zeit und durch den in den Jahren angesammelten Staub wurde sie so schwarz, dass die dargestellten Gestalten fast nicht zu sehen waren und man die Inschrift nicht mehr lesen konnte. Im Sommer des Jahres 1844 kam eine Kaufmannsfrau mit ihrem zwei Jahre alten Sohn in das Odrin-Kloster. Das Kind war schwer krank: es hatte arge Anfälle, und die Ärzte konnten nicht helfen. Die Frau bat, einen Bittgottesdienst vor der Ikone “Mitbürgin der Sünder” zu feiern. Ihre Bitte wurde erfüllt und während des Gottesdienstes geschah das Wunder – der Junge wurde auf der Stelle von seiner Krankheit geheilt. Danach geschahen auch andere Wunder, und man begann, die heilige Ikone als wundertätig zu verehren. Die Ikone wurde gereinigt, wobei die Inschrift sichtbar wurde, und danach feierlich aus der Kapelle in die Kirche übertragen.
Kurz danach brach im Gouvernement Orel eine Choleraepidemie aus. Die Kranken begannen in das Odrin-Kloster zur Ikone “Mitbürgin der Sünder” zu pilgern. Trotz der furchtbaren Ansteckungsgefahr erkrankte niemand von den Gesunden, und die Kranken wurden geheilt. Als man aufgrund von Bitten der Einwohner Orels die Ikone in die Stadt brachte, erlosch die Cholera dort zur Gänze.
In Moskau erschien die Ikone “Mitbürgin der Sünder” zwei Jahre später, im Jahre 1846. Es handelte sich um eine genaue Kopie der wundertätigen Ikone, die sich im Nikolaus-Odrin-Kloster befand. Zuerst war diese Ikone im Haus eines Gläubigen der Moskauer Nikolaus-Kirche in Chamovniki (“Zu den Webern”). Kurz nach einem Gebet vor der Ikone wurde die Schwester eines Priesters geheilt, danach erschienen auf der Ikone Tropfen einer durchsichtigen, ölähnlichen wohlriechenden Flüssigkeit: die Ikone begann Myron zu spenden. Der fromme Gläubige, in dessen Haus sich die Ikone befand, hielt sich dieser Gnade Gottes für unwürdig und übergab sie der Kirche zum heiligen Nikolaus in Chamovniki. Zur Ikone strömten Menschen, die an verschiedenen Krankheiten litten. Es ist eine große Anzahl von Heilungen bezeugt, die nach dem Gebet vor dieser Ikone eintraten.
In der Kirche zum heiligen Nikolaus in Chamovniki wurde ein eigener Seitenaltar zu Ehren der Ikone “Mitbürgin der Sünder” errichtet, wo sich das wundertätige Bild bis heute befindet.
Gebete
Troparion (3. Ton)
Dir, der ewig sprudelnden Quelle der Barmherzigkeit und Fürsprecherin für die Sünder, o Gottesgebärerin, rufen wir, deine unwürdigen Diener zu: "Errette uns aus der Not, o Herrin, und erbitte auf deine mütterliche Fürsprache das ewige Heil für uns alle."
Kontakion (1. Ton)
Du warst eine würdige Wohnung der unaussprechlichen göttlichen Natur, jenseits von Worten und des Verständnisses; und bist eine Bürgschaft für die Sünder, die Gnade und Heilung gewährt; als die Mutter Dessen, der alles beherrscht, bitte deinen Sohn, dass wir am Tag des Gerichts Barmherzigkeit empfangen mögen.
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