Demetrios von Rostov

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Demetrios von Rostov1.jpg

Gedächtnis: 23. Mai (Synaxis von Heiligen von Rostov), 19. Juli, 21. September (Auffindung der Gebeine), 28. Oktober

Daniil Sawwitsch Tuptalo - so hieß der Heilige mit weltlichem Namen - wurde im Dezember 1651 im Ort Makarowo unweit von Kiev geboren und 1662 dem Kiever Theophanie-Kollegium (einer Gründung des Metropoliten Petro Mohyla) zur Erziehung übergeben, wobei er besonders durch seine Sprachbegabung auffiel. Am 9. Juli 1668 empfing er die Mönchsweihe mit dem Namen Demetrios, zu Ehren des Großmartyrers. Bis Frühling 1675 erfüllte er literarische und Predigeraufgaben im Kiever Kyrill-Kloster, dann weihte ihn am 23. Mai der Erzbischof Lazar' (Baranovitsch) von Tschernigov zum Priestermönch und entsandte ihn als Prediger in etliche Klöster der Ukraine, Litauens und Weißrusslands. Einige Zeit war er auch Abt in kleineren Konventen, bis er 1684 in das Kiever Höhlen-Kloster übersiedelte, wo ihn Archimandrit Varlaam (Jasinskij) mit der Zusammenstellung einer Neuauflage der sog. „Lese-Minäen (Tschetji minej)", also der Heiligenviten, beauftragte. Diese schier unermessliche Aufgabe erfüllte nun das ganze weitere Leben Demetrios‘. Als Patriarch Adrian auf ihn aufmerksam wurde, wurde Demetrios nach Moskau befohlen und dort am 23. März 1701 in der Mariä-Entschlafen-Kathedrale zum sibirischen Metropoliten mit Sitz in Tobolsk geweiht. Aus Krankheitsgründen und wegen der Wichtigkeit der wissenschaftlichen Arbeit blieb er aber in Moskau und wurde dann am 1. März 1702 auf den Metropolitenstuhl von Rostov versetzt. Auch hier diente sein ganzes Leben der schriftstellerischen Arbeit: bei seinem Tode 1709 fand man denn auch keinen anderen Besitz von ihm als Mengen von Büchern und Manuskripten. Die Erhebung der Gebeine fand am 21. September 1752 statt, die allgemeine Verherrlichung am 22. April 1757. Am 25. Mai 1763 wurden seine Gebeine in einen neuen Schrein umgebettet.
(© "Gottesdienst zum Ehren aller Heiligen der Rus", Würzburg, 1987).