Nikon von Optina

Aus Orthpedia
Zur Navigation springenZur Suche springen
Heiliger Ehrwürdiger Nikon von Optina, der Bekenner
Novizen Nikolaj (links) und Ioann Beljaew
Priestermönch Nikon
Priestermönch Nikon der Bekenner im GULAG
Heiliger Ehrwürdiger Nikon von Optina, der Bekenner

Heiliger Ehrwürdiger Nikon von Optina, der Bekenner

Gedächtnis: 11. Oktober (Synaxis der Starzen von Optina) und 25. Juni


Der Heilige Nikon wurde am 26. September 1888 als Sohn von Metrophanes und Vera Beljaew geboren und auf den Namen Nikolaj getauft. Seine Eltern, die beide sehr religiös waren, gehörten einer Moskauer Kaufmannsfamilie an.

Als Nikolaj noch im ersten Lebensjahr war, bekam die Familie Beljaew Besuch vom Hl. Johannes von Kronstadt. Er segnete Vera und überreichte ihr eine signierte Photographie von sich.

Nikolaj und sein Bruder Ioann liebten es, zur Kirche zu gehen und die Heilige Schrift und andere geistliche Literatur zu lesen. Als beide beschlossen, Klosterbrüder zu werden, schnitten sie eine Liste russischer Klöster aus einem alten Buch auseinander, und Nikolaj sollte nach einem Gebet einen der Schnipsel herauspicken. Auf diesem stand zu lesen: “Optina-Einsiedelei zu Ehren der Mariä Einführung in den Tempel im Tempel, Koselsk”. Bis dahin hatte keiner der beiden jemals etwas von diesem Kloster gehört.

Die Brüder resiten am 24. Februar 1907 mit dem Segen ihrer Mutter nach Optina und wurden am 9. Dezember, dem Gedenktag der Ikone „Die Unverhoffte Freude“ der Allerheiligsten Gottesgebärerin, dort aufgenommen.

Nikolaj wurde im Oktober 1908 dem Vorsteher der Skite, dem Hl. Warsanofij, als Sekretär beigegeben. Neben dem Lektorat und der Hilfe bei den Gottesdiensten wurde dies für den Rest seines Lebens sein Hauptdienst im Kloster. Der Hl. Warsanofij (Gedenktag: 1. April) sah voraus, dass Nikolaj ein ausgezeichneter Mönch und ein gelehriger Schüler werden würde. Nikolaj verehrte den Starzen sehr und folgte in allen Angelegenheiten dessen Willen. Der Hl. Warsanofij erwies ihm die Gunst, ihn an seinem Wissen und seiner Erfahrung teilhaben zu lassen, und leitete ihn an, die Stufenleiter der geistlichen Tugenden zu erklimmen.

Nikolaj erhielt die Weihe des Kleinen Schemas am 24. Mai 1915 auf den Namen Nikon zu Ehren des Märtyrers Nikon (Gedenktag: 28. September). Am 30. April 1916 wurde er zum Diakon ernannt und am 3. November 1917 zum Priester. Er kam nicht umhin, an die Prophezeiung zu denken, die der Hl. Warsanofij einige Jahre vor der Russischen Revolution ausgesprochen hatte: dass die Klöster in große Schwierigkeiten geraten würden und Christen verfolgt werden und das Martyrium erleiden würden. Er sagte voraus, dass er selbst schon gestorben sein würde, wenn dieses geschehe, dass aber Nikon diese schrechliche Zeit durchleben müsse.

Am 18. September 1919 wurde Bruder Nikon verhaftet und ohne Gerichtsverfahren ins Gefängnis geworfen, nur weil er Mönch war. Später wurde er freigelassen, durfte aber nicht nach Optina zurückkehren, wo die Mönche inzwischen eine landwirtschaftliche Kooperative betrieben.

Diese Kooperative wurde 1923 von den Sowjets geschlossen und das Kloster zum Museum erklärt. Zwei Mönchen wurde es gestattet, zu bleiben und im Museum zu arbeiten, während die übrigen vertrieben wurden, mit der Maßgabe, zu gehen, wohin sie wollten. Bruder Nikon wurde durch Bruder Isaak die Gnade gewährt, in der Kirche zu Ehren der Kasaner Ikone der Gottesmutter zu arbeiten und dort Besucher zu empfangen. Immer, wenn Menschen zu ihm kamen, um ihn um Rat zu fragen, zitierte er die Worte der Starzen von Optina.

Anfang 1924 wurde die letzte Kirche in Optina geschlossen, und Bruder Nikon wurde im Juni gezwungen zu gehen. Er ging nach Koselsk, um dort zusammen mit Vater Kyrill Zlenko zu leben. Dort empfing er weiterhin Besucher, leistete ihnen geistlichen Beistand und teilte Geld und Essen mit denen, die zu alt oder zu krank zum Arbeiten waren. Er war ein weiser geistlicher Vater, der es verstand, Leute dazu zu bringen, ihre Scham zu überwinden und die Sünden zu erkennen, die sie lange Zeit bedrückt hatten. Die Leute gingen von Bruder Nikon mit einem Gefühl von Reinheit und Erneuerung.

Im Juni 1927 wurden die Brüder Nikon, Kyrill und Agapit Taub festgenommen und ins Gefängnis geworfen. Nikon und Agapit kamen ins Lager “Kemperpunkt”, wo Bruder Nikon die Aufgabe zufiel, die Lagerhäuser zu bewachen.

Aus dem Lager schrieb er seinen geistlichen Kindern in frohgemuten, aufmunternden Worten. Obwohl er seine Gefangenschaft als Gottes Wille akzeptierte, fiel es ihm schwer, durchzuhalten. Als ihre Haftzeit beendet war, wurden die beiden Mönche in die Verbannung nach Archangelsk geschickt. Bevor er das Lager verließ, wurde bei Nikon anlässlich einer ärztlichen Untersuchung Tuberkulose festgestellt, und die Ärzte rieten ihm, um einen anderen Verbannungsort mit zuträglicherem Klima nachzusuchen.

Er fragte daraufhin Bruder Agapit um Rat, der ihn von einem solchen Gesuch abriet. In Archangelsk wohnte Bruder Nikon im Hause einer älteren Frau, die ihm wenig Ruhe ließ. Jede Woche musste er drei Kilometer in die Stadt Pinega fahren und sich dort bei den Behörden melden.

Als er zu Beginn der Großen Fastenzeit Schnee schaufeln musste, fing sein Bein an zu bluten, und er bekam hohes Fieber. Seine Hausherrin hatte keinerlei Mitleid mit ihm, sondern befahl ihm, ihr Haus zu verlassen, damit niemand mit Tuberkulose angesteckt werde.

Bald darauf wurde Bruder Nikon von Bruder Pjotr besucht, der früher auch in Optina gelebt hatte. Er bat Bruder Pjotr, ihn aufzunehmen, was dieser auch tat. Bruder Pjotr sorgte so gut er konnte für den Starzen. In seinen beiden letzten Lebensmonaten empfing Nikon fast täglich die Heilige Kommunion, und sein Leiden schien sich zu erleichtern. Oft diktierte er Bruder Pjotr Briefe an seine geistlichen Kinder. Eines Tages erschien ihm der Heilige Makarij von Optina und bat Schwester Irina, ihm einen Stuhl zu bringen. Sie gehorchte nicht sofort, und da sprach er: „Vergib ihr, Vater, sie ist noch sehr unerfahren.“

Am 25. Juni 1931 war Bruder Nikon so schwach, dass er nicht sprechen konnte. Archimandrit Nikita wurde herbeigerufen, um ihm die Kommunion zu spenden und den beim Ausscheiden der Seele zu verlesen. In dieser Nacht entschlief der Starez im Alter von 43 Jahren im Herrn.

Das Moskauer Patriarchat gestattete die örtliche Verehrung der Starzen von Optina am 13. Juni 1996 und verherrlichte sie durch allgemeine Verehrung am 7. August 2000.