Sergius Taurit, Erzpriester: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Orthpedia
Zur Navigation springenZur Suche springen
(Die Seite wurde neu angelegt: „'''Erzpriester Sergius Taurit''' (russ. Сергий Таурит) war ein Übersetzer zahlreicher gottesdienstlicher Texte vom Russischen aufs Deutsch. Über sein Leben ist wenig bekannt. Sergius Wladimirowitsch Taurit wurde um das Jahr 1930 in eine orthodoxe Familie hineingeboren. Sein Vater war Chirurg in Lübeck. 1955 absolvierte er das Institut de Théologie Orthodoxe Saint-Serge in Paris, danach studierte studierte er zuerst Medizin in Ber…“)
 
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 3: Zeile 3:
Über sein Leben ist wenig bekannt.  Sergius Wladimirowitsch Taurit wurde um das Jahr 1930 in eine orthodoxe Familie hineingeboren. Sein Vater war Chirurg in Lübeck. 1955 absolvierte er das [[Institut de Théologie Orthodoxe Saint-Serge]] in Paris, danach studierte studierte er zuerst Medizin in Berlin und wechselte dann die Fakultät. Seine Frau arbeitete als Krankenschwester in einer Klinik zu Berlin.  
Über sein Leben ist wenig bekannt.  Sergius Wladimirowitsch Taurit wurde um das Jahr 1930 in eine orthodoxe Familie hineingeboren. Sein Vater war Chirurg in Lübeck. 1955 absolvierte er das [[Institut de Théologie Orthodoxe Saint-Serge]] in Paris, danach studierte studierte er zuerst Medizin in Berlin und wechselte dann die Fakultät. Seine Frau arbeitete als Krankenschwester in einer Klinik zu Berlin.  


[[Image:St.Wladimir Kirche.png|thumb|Das Gebäude des Flüchtlingsheims für russische Emigranten auf der Nachodstraße in Berlin, in dem die St.Wladimir beheimatet wurde]]
In den 1950er und 1960er Jahren war Sergius Taurit lange Zeit Dirigent in der russischen orthodoxen Kirche [[Wladimir, Apostelgl. Großfürst|St. Wladimir]] des Moskauer Patriarchats auf der Nachodstraße in Berlin. Leider gibt es keine Information darüber, in welchem Jahr seine dortige Tätigkeit  begann, aber aus den Dokumenten des Archivs der Deutschen Diözese in München ist bekannt, dass er im Dezember 1956 dort bereits den Chor dirigierte.  
In den 1950er und 1960er Jahren war Sergius Taurit lange Zeit Dirigent in der russischen orthodoxen Kirche [[Wladimir, Apostelgl. Großfürst|St. Wladimir]] des Moskauer Patriarchats auf der Nachodstraße in Berlin. Leider gibt es keine Information darüber, in welchem Jahr seine dortige Tätigkeit  begann, aber aus den Dokumenten des Archivs der Deutschen Diözese in München ist bekannt, dass er im Dezember 1956 dort bereits den Chor dirigierte.  


Zeile 11: Zeile 12:
Sergius Taurit beschäftige sich auch mit der Geschichte der russischen kirchlichen Gemeinde in Berlin in den 1930er Jahren - den schwierigen Jahren der kanonischen Auseinandersetzungen aufgrund der Spaltung zwischen der [[Russische Orthodoxe Kirche|Russischen Orthodoxen Kirche]] und der [[Russische Orthodoxe Kirche im Ausland|Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland]]. Darüber veröffentlichte er auch einen Aufsatz.  
Sergius Taurit beschäftige sich auch mit der Geschichte der russischen kirchlichen Gemeinde in Berlin in den 1930er Jahren - den schwierigen Jahren der kanonischen Auseinandersetzungen aufgrund der Spaltung zwischen der [[Russische Orthodoxe Kirche|Russischen Orthodoxen Kirche]] und der [[Russische Orthodoxe Kirche im Ausland|Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland]]. Darüber veröffentlichte er auch einen Aufsatz.  


[[Image:Christi-Auferstehung-Kathedrale in Berlin.jpg|thumb|Die Christi-Auferstehung-Kathedrale in Berlin]]
[[Image:Konstantin-und-Helena-Kirche.jpg|thumb|Die ST.Konstantin-und-Helena-Kirche auf dem russischen Friedhof in Berlin-Tegel]]
Späterhin wurde Sergius Taurit [[Priester]] des Moskauer Patriarchats der Russischen Orthodoxen Kirchen und diente in der [[Ostern|Christi-Auferstehung]]-Kathedrale in Berlin auf dem Hohenzollerndamm 166 und in der [[Konstantin, Нl. Apostelgl. Kaiser|St.-Konstantin]]-und-[[Helena]]-Kirche auf dem russischen Friedhof in Berlin-Tegel. Dort leistete er viel für die Vervollständigung der Bibliothek der Hymnen und ihrer Noten und die Organisation des kirchlichen Chors, den er auch dirigierte.  
Späterhin wurde Sergius Taurit [[Priester]] des Moskauer Patriarchats der Russischen Orthodoxen Kirchen und diente in der [[Ostern|Christi-Auferstehung]]-Kathedrale in Berlin auf dem Hohenzollerndamm 166 und in der [[Konstantin, Нl. Apostelgl. Kaiser|St.-Konstantin]]-und-[[Helena]]-Kirche auf dem russischen Friedhof in Berlin-Tegel. Dort leistete er viel für die Vervollständigung der Bibliothek der Hymnen und ihrer Noten und die Organisation des kirchlichen Chors, den er auch dirigierte.  



Aktuelle Version vom 12. April 2024, 02:05 Uhr

Erzpriester Sergius Taurit (russ. Сергий Таурит) war ein Übersetzer zahlreicher gottesdienstlicher Texte vom Russischen aufs Deutsch.

Über sein Leben ist wenig bekannt. Sergius Wladimirowitsch Taurit wurde um das Jahr 1930 in eine orthodoxe Familie hineingeboren. Sein Vater war Chirurg in Lübeck. 1955 absolvierte er das Institut de Théologie Orthodoxe Saint-Serge in Paris, danach studierte studierte er zuerst Medizin in Berlin und wechselte dann die Fakultät. Seine Frau arbeitete als Krankenschwester in einer Klinik zu Berlin.

Das Gebäude des Flüchtlingsheims für russische Emigranten auf der Nachodstraße in Berlin, in dem die St.Wladimir beheimatet wurde

In den 1950er und 1960er Jahren war Sergius Taurit lange Zeit Dirigent in der russischen orthodoxen Kirche St. Wladimir des Moskauer Patriarchats auf der Nachodstraße in Berlin. Leider gibt es keine Information darüber, in welchem Jahr seine dortige Tätigkeit begann, aber aus den Dokumenten des Archivs der Deutschen Diözese in München ist bekannt, dass er im Dezember 1956 dort bereits den Chor dirigierte.

Der Hauptchor der Kirche St. Wladimir bestand meist aus alten russischen Auswanderinnen, die fast alle Hymnen auswendig kannten, und Dirigent war der Diakon Boris Panfilowitsch. Sergius Taurit dirigierte einen anderen Chor, der aus Deutschen bestand und die gottesdienstlichen Hymnen auf Deutsch sang. Er beschäftigte sich intensiv mit der Aufnahme der von den alten russischen Chorsängerinnen gesungenen Hymnen. Vermutlich war er im Zeitraum vom 1955 bis 1964 oder auch später noch Dirigent sowohl des Hauptchors, der auf Russisch sang, als auch des deutschsingenden Chors der orthodoxen Kirche St. Wladimir in Berlin.

Sergius Taurit bewerkstelligte viele handschriftliche Übersetzungen gottesdienstlicher Texte ins Deutsche und deren Adaptationen zu den Melodien der Töne.

Sergius Taurit beschäftige sich auch mit der Geschichte der russischen kirchlichen Gemeinde in Berlin in den 1930er Jahren - den schwierigen Jahren der kanonischen Auseinandersetzungen aufgrund der Spaltung zwischen der Russischen Orthodoxen Kirche und der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland. Darüber veröffentlichte er auch einen Aufsatz.

Die Christi-Auferstehung-Kathedrale in Berlin
Die ST.Konstantin-und-Helena-Kirche auf dem russischen Friedhof in Berlin-Tegel

Späterhin wurde Sergius Taurit Priester des Moskauer Patriarchats der Russischen Orthodoxen Kirchen und diente in der Christi-Auferstehung-Kathedrale in Berlin auf dem Hohenzollerndamm 166 und in der St.-Konstantin-und-Helena-Kirche auf dem russischen Friedhof in Berlin-Tegel. Dort leistete er viel für die Vervollständigung der Bibliothek der Hymnen und ihrer Noten und die Organisation des kirchlichen Chors, den er auch dirigierte.

Außerdem unterrichtete er Geschichte und Russisch auf einem Gymnasium. Eine seiner Schülerinnen, Warwara Martensen, wurde 1964 Chorsängerin in der St.-Wladimir-Kirche und später auch Dirigentin des Kirchenchors, zuerst in der Christi-Auferstehungs-Kathedrale und später in der St.-Konstantin-und-Helena-Kirche.