Seraphim von Sarov: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Orthpedia
Zur Navigation springenZur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 5: Zeile 5:
'''Ehrwürdiger Seraphim von Sarow''' (genannt auch Serafim von Sarov (von Ssarow, Sarowski, Sarowskij, Sarovski, Sarovskij) russ. Серафим Саровский, 1759 - 1833) war einer der bekanntesten russischen [[Starez|Starzen]] und [[Askese|Asketen]]. Als geistlicher Lehrer und Seelsorger vermittelte er Laien die Traditionen der [[Kontemplation]] und der Selbstverneinung und erklärte, dass das Ziel des christlichen Lebens nicht Rituale oder [[Askese|asketische Übungen]] sind, sondern die Erlangung des Heiligen Geistes, die den Menschen gottesähnlich macht. Seraphim wurde von der [[Russische Orthodoxe Kirche|Russischen Orthodoxen Kirche]] 1903 heilig gesprochen.
'''Ehrwürdiger Seraphim von Sarow''' (genannt auch Serafim von Sarov (von Ssarow, Sarowski, Sarowskij, Sarovski, Sarovskij) russ. Серафим Саровский, 1759 - 1833) war einer der bekanntesten russischen [[Starez|Starzen]] und [[Askese|Asketen]]. Als geistlicher Lehrer und Seelsorger vermittelte er Laien die Traditionen der [[Kontemplation]] und der Selbstverneinung und erklärte, dass das Ziel des christlichen Lebens nicht Rituale oder [[Askese|asketische Übungen]] sind, sondern die Erlangung des Heiligen Geistes, die den Menschen gottesähnlich macht. Seraphim wurde von der [[Russische Orthodoxe Kirche|Russischen Orthodoxen Kirche]] 1903 heilig gesprochen.


Der hl. Seraphim von Sarov wurde als Sohn des Kursker Kaufmanns und Bauunternehmers Isidor Moschnin und seiner Frau Agafija am 19. Juli 1754 geboren und auf den Namen Prochor [[Taufe|getauft]]. Der Vater starb, während er noch die Arbeiten für den Neubau der Kathedrale von Kursk leitete. Die Mutter führte aber das Unternehmen weiter. So wuchs der junge Prochor, ein intelligentes Kind, im Schatten der Kirche auf. Bei einer Pilgerfahrt nach Kiev fasste er endgültig den Beschluss, Mönch zu werden und trat auf Rat des [[Starez|Starzen]] und [[Monastische Ränge|Schema-Mönches]] Dosifej in die Einsiedelei von Sarov ein, wo er am 20. November 1778 ankam. Der damalige Abt, Pachomij, gab ihm den Starzen Iosif als geistlichen Vater. Prochor arbeitete in verschiedenen Diensten im Kloster, bis er ganz in die Einöde ging, um dort als Klausner zu leben. Nach sieben Jahren in der Einsiedelei empfing er die Mönchsweihen auf den Namen Seraphim und wurde ein Jahr später zum Diakon geweiht. 1793 wurde er zum Priestermönch ordiniert, ging aber nach dem Tode des alten Abtes mit dem Segen des neuen Vorstehers Isaija wieder in die Einöde, wo er einer besonders strengen Gebetsordnung folgte. Erst 1810 kehrte er nach 15 Jahren des Einsiedlerlebens in sein Kloster zurück, brach aber auch dann sein Schweigen nicht, sondern schloss sich in seiner Zelle ein, wo er jene geistliche Vollkommenheit erreichte, die es ihm erlaubte, dann als geistlicher Vater vieler Ratsuchender zu wirken. Als solcher formte er auch die Schwesterngemeinschaft zu Diveevo. Am 1. Januar 1833 empfing er zum letzten Male die hl. Gaben; am Morgen des folgenden Tages bemerkte man einen Brandgeruch aus seiner Zelle, und als man diese öffnete, fand man die Bücher angesengt, den Heiligen aber schon entschlafen in kniender Haltung vor dem Bilde der Gottesmutter wie im Gebet versunken.  
Der Hl. Seraphim von Sarov wurde als Sohn des Kursker Kaufmanns und Bauunternehmers Isidor Moschnin und seiner Frau Agafija am 19. Juli 1754 geboren und auf den Namen Prochor [[Taufe|getauft]]. Der Vater starb, während er noch die Arbeiten für den Neubau der Kathedrale von Kursk leitete. Die Mutter führte aber das Unternehmen weiter. So wuchs der junge Prochor, ein intelligentes Kind, im Schatten der Kirche auf. Bei einer Pilgerfahrt nach Kiev fasste er endgültig den Beschluss, Mönch zu werden und trat auf Rat des [[Starez|Starzen]] und [[Monastische Ränge|Schema-Mönches]] Dosifej in die Einsiedelei von Sarov ein, wo er am 20. November 1778 ankam. Der damalige Abt, Pachomij, gab ihm den Starzen Iosif als geistlichen Vater. Prochor arbeitete in verschiedenen Diensten im Kloster, bis er ganz in die Einöde ging, um dort als Klausner zu leben. Nach sieben Jahren in der Einsiedelei empfing er die Mönchsweihen auf den Namen Seraphim und wurde ein Jahr später zum Diakon geweiht. 1793 wurde er zum Priestermönch ordiniert, ging aber nach dem Tode des alten Abtes mit dem Segen des neuen Vorstehers Isaija wieder in die Einöde, wo er einer besonders strengen Gebetsordnung folgte. Erst 1810 kehrte er nach 15 Jahren des Einsiedlerlebens in sein Kloster zurück, brach aber auch dann sein Schweigen nicht, sondern schloss sich in seiner Zelle ein, wo er jene geistliche Vollkommenheit erreichte, die es ihm erlaubte, dann als geistlicher Vater vieler Ratsuchender zu wirken. Als solcher formte er auch die Schwesterngemeinschaft zu Diveevo. Am 1. Januar 1833 empfing er zum letzten Male die hl. Gaben; am Morgen des folgenden Tages bemerkte man einen Brandgeruch aus seiner Zelle, und als man diese öffnete, fand man die Bücher angesengt, den Heiligen aber schon entschlafen in kniender Haltung vor dem Bilde der Gottesmutter wie im Gebet versunken.  


Die [[Kanonisation]] erfolgte auf persönliche Initia-tive [[Nikolaus, Hl. Zar|Kaiser Nikolaus]] II. am 19. Juli 1903. Vom heiligen Seraphim sind mehrere [[Gebet|sregeln überliefert, die er empfohlen hat; auch eine speziell für Laien, die im beruflichen Alltag stehen.
Die [[Kanonisation]] erfolgte auf persönliche Initiative Zar [[Nikolaus, Hl. Zar|Nikolaus]] II. am 19. Juli 1903. Vom Heiligen Seraphim sind mehrere Gebetsregeln überliefert, die er empfohlen hat; auch eine speziell für Laien, die im beruflichen Alltag stehen.


== Gebete ==
== Gebete ==

Version vom 29. März 2024, 23:50 Uhr

Ehrwürdiger Seraphim von Sarow

Gedächtnis: 2. Januar und 19. Juli (Erhebung der Gebeine)

Ehrwürdiger Seraphim von Sarow (genannt auch Serafim von Sarov (von Ssarow, Sarowski, Sarowskij, Sarovski, Sarovskij) russ. Серафим Саровский, 1759 - 1833) war einer der bekanntesten russischen Starzen und Asketen. Als geistlicher Lehrer und Seelsorger vermittelte er Laien die Traditionen der Kontemplation und der Selbstverneinung und erklärte, dass das Ziel des christlichen Lebens nicht Rituale oder asketische Übungen sind, sondern die Erlangung des Heiligen Geistes, die den Menschen gottesähnlich macht. Seraphim wurde von der Russischen Orthodoxen Kirche 1903 heilig gesprochen.

Der Hl. Seraphim von Sarov wurde als Sohn des Kursker Kaufmanns und Bauunternehmers Isidor Moschnin und seiner Frau Agafija am 19. Juli 1754 geboren und auf den Namen Prochor getauft. Der Vater starb, während er noch die Arbeiten für den Neubau der Kathedrale von Kursk leitete. Die Mutter führte aber das Unternehmen weiter. So wuchs der junge Prochor, ein intelligentes Kind, im Schatten der Kirche auf. Bei einer Pilgerfahrt nach Kiev fasste er endgültig den Beschluss, Mönch zu werden und trat auf Rat des Starzen und Schema-Mönches Dosifej in die Einsiedelei von Sarov ein, wo er am 20. November 1778 ankam. Der damalige Abt, Pachomij, gab ihm den Starzen Iosif als geistlichen Vater. Prochor arbeitete in verschiedenen Diensten im Kloster, bis er ganz in die Einöde ging, um dort als Klausner zu leben. Nach sieben Jahren in der Einsiedelei empfing er die Mönchsweihen auf den Namen Seraphim und wurde ein Jahr später zum Diakon geweiht. 1793 wurde er zum Priestermönch ordiniert, ging aber nach dem Tode des alten Abtes mit dem Segen des neuen Vorstehers Isaija wieder in die Einöde, wo er einer besonders strengen Gebetsordnung folgte. Erst 1810 kehrte er nach 15 Jahren des Einsiedlerlebens in sein Kloster zurück, brach aber auch dann sein Schweigen nicht, sondern schloss sich in seiner Zelle ein, wo er jene geistliche Vollkommenheit erreichte, die es ihm erlaubte, dann als geistlicher Vater vieler Ratsuchender zu wirken. Als solcher formte er auch die Schwesterngemeinschaft zu Diveevo. Am 1. Januar 1833 empfing er zum letzten Male die hl. Gaben; am Morgen des folgenden Tages bemerkte man einen Brandgeruch aus seiner Zelle, und als man diese öffnete, fand man die Bücher angesengt, den Heiligen aber schon entschlafen in kniender Haltung vor dem Bilde der Gottesmutter wie im Gebet versunken.

Die Kanonisation erfolgte auf persönliche Initiative Zar Nikolaus II. am 19. Juli 1903. Vom Heiligen Seraphim sind mehrere Gebetsregeln überliefert, die er empfohlen hat; auch eine speziell für Laien, die im beruflichen Alltag stehen.

Gebete

Troparion (4. Ton)

Von Jugend an gewannst Du Christus lieb, Seliger, und flammend warst Du bestrebt, Ihm allein zu dienen, Du strittest in der Wüste durch immerwährendes Gebet und Arbeit, dann erschienest Du als geliebter Auserwählter der Gottesmutter, da Du mit gerührtem Herzen die Liebe Christi erwarbst; wir rufen deshalb zu Dir: Rette uns durch Deine Gebete, Seraphim unser heiliger Vater.

Kondakion (2. Ton)

Die Schönheit der Welt und alles Verwesliche in ihr ließest Du zurück, o Heiliger, und wohntest im Kloster von Sarov; dort lebtest Du engelgleich und warst vielen ein Weg zur Erlösung: Daher verherrlichte Dich Christus, Vater Seraphim, und machte Dich reich mit der Gabe der Heilungen und Wunder. Deshalb rufen wir zu Dir: Freue Dich, Seraphim, unser heiliger Vater.

Siehe auch

Weblinks