Dorotheus von Gaza

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Abba Dorotheos

Gedenktag: 5. April

Dorotheus von Gaza (* 505; † 565; alternative Schreibweise: Dorotheos) oder auch Abba Dorotheus war ein christlicher Mönch und Abt. Er trat unter dem Einfluss des Eremiten Barsanuphius ins Kloster von Abba Serid (alternative Schreibweise: Abba Sveridus) ein. Um 540 gründete er in der Nähe ein eigenes Kloster und wurde dessen Vorsteher. Er schrieb Unterweisungen für Mönche, von denen viele in der Sammlung Doctrinae diversae überliefert sind. In der Römisch-katholischen Kirche und der Orthodoxen Kirche ist er als Heiliger anerkannt und wird am 5. Juni bzw. 18. Juni (entspricht dem 5. Juni im gregorianischen Kalender) gefeiert.

Einige Anweisungen von Abba Dorotheus

  • Die Vorsehung Gottes.

Wünscht euch nicht, das die Dinge entsprechend eurer Bestimmung geschehen, sondern wünscht euch, dass es ist, wie es sein sollte; auf diese Art, erreicht ihr Frieden mit allen. Und glaubt, dass alles, was uns geschieht, sogar das bedeutungsloseste, durch die Vorsehung Gottes erscheint. Dann werdet ihr alles aushalten, was euch ohne erkennbaren Anlass zustößt.

  • Das Verlangen nach Güte.

Jeder, der sich die Errettung wünscht, muss nicht nur das Böse meiden, sondern ist gehalten, Gutes zu tun, wie es im Psalm heißt: "lass ab vom Bösen und tue Gutes" (Psalm 34, 15). Wenn etwa jemand verärgert war, soll er seine Verärgerung nicht nur überwinden, sondern auch Milde zeigen; und wenn jemand stolz war, soll er seinen Stolz nicht nur überwinden, sondern auch Bescheidenheit zeigen. So hat jedes Laster eine entgegensetzende Tugend: Stolz - Bescheidenheit, Geiz - Großzügigkeit, Sinneslust - Keuschheit, Ungeduld - Geduld, Zorn - Sanftmut, Hass - Liebe.

  • Der Kampf gegen die eigenen Unzulänglichkeiten

Was ist ein Mensch, der seinen Leidenschaften nachgeht? Er ist wie jemand, der, nachdem er von seinen Feinden mit Pfeilen beschossen wurde, diese mit seinen Händen ergreift und sein eigenes Herz mit ihnen durchbohrt. Wer aber seinen Leidenschaften widersteht, ist wie jemand, der von seinen Feinden mit Pfeilen überschüttet wird, aber unverletzt bleibt, weil er wohl gerüstet ist. Und wer seine Leidenschaften gänzlich überwunden hat, ist wie jemand, der unter einem Hagel von Pfeilen diese entweder zerbricht oder sie in die Herzen seiner Feinde zurücklenkt - gerade so wie es im Psalm heißt: "Ihr Schwert wird in ihr eigenes Herz dringen, und ihre Bogen werden zerbrochen." (Psalm 37, 15).

  • Schutz des Gewissens.

Als Gott den Menschen schuf, hauchte ER ihm etwas Göttliches ein; eine bestimmte Idee, einen Funken Licht und Wärme. Die Idee, die den Verstand erleuchtet und ihm zeigt, was richtig und was falsch ist, wird Gewissen genannt. Das Gewissen ist ein Naturgesetz. Schon lange, bevor ein Gesetz niedergeschrieben wurde, waren Patriarchen und Heilige gottgefällig, indem sie der Stimme ihres Gewissens folgten.

  • Mäßigung und Sanftmut

Nicht nur beim Essen sollten wir Maß halten, sondern uns auch jeder Sünde enthalten. So wie wir mit unserem Magen fasten, sollten wir auch mit unserer Zunge fasten. Ebenso sollten wir mit unseren Augen fasten, also z.B. keine erregenden Dinge betrachten und unseren Augen nicht erlauben, schamlos und ungezügelt umherzustreifen Genauso sollten wir unsere Arme und Beine davon abhalten, Böses zu tun.

Es ist unmöglich, sich über seinen Nachbar zu empören, ohne sich zuvor über ihn zu erheben, ihn zu erniedrigen und sich als höherstehend als er zu betrachten.