Weihnachtsfasten
Zum Weihnachtsfasten: Dauer, Historisches und Fastenregeln
Die zweitlängste Fastenzeit nach dem Osterfasten ist das Fasten vor Weihnachten. Sie währt auch 40 Tage, ist aber nicht so streng wie die Große Fastenzeit. Sie beginnt am 15. November und endet am 24. Dezember.
Die Feier zur Fleischwerdung unseres Herrn Jesus Christus bildet zweitgrößte despotische Feier des christlichen Feierkalenders. Bis zur Hälfte des 4. Jahrhunderts feierte die Kirche des Ostens die Geburt und Taufe Christus' zusammen unter dem Namen Epiphanie an ein und demselben Tag, den 6. Januar. Weihnachten als gesondertes Fest, das am 25. Dezember gefeiert wird, wurde im Osten vom Westen zum Ende des 4. Jahrhunderts übernommen.
Der Heilige Ioannis Chrysostomos, der als Erster vom Fest der Weihnacht spricht, nennt es "Metropole aller Feste".
Mit der Teilung und Festlegung der drei Feste, der Geburt am 25. Dezember, der Beschneidung am 1. Januar und der Taufe am 6. Januar bildete sich auch das sog. Dodekahemeron ("Zwölftäger"), also die Festperiode vom 25. Dezember bis zum 6. Januar.
Die große Bedeutung, die Weihnachten mit der Zeit im Bewusstsein der Kirche erlangte, und die Ehrfurcht der Glaubenden und insbesondere der Mönche, bildeten die Grundlage zur Festlegung der Fastenzeit vor Weihnachten. Dies wurde sicher auch von der Großen Fastenzeit vor Ostern beeinflusst.
Genau wie das Fest, so erschien das Fasten als Vorbereitung zur Geburt des Erlösers zuerst im Westen, wo es als Tessarakoste ("Vierzigtäger") des Hl. Martinos genannt wurde, weil es mit dem Namenstag dieses Heiligen der westlichen Kirche anfing. Das gleiche wiederholte sich auch bei uns, wo viele das Weihnachtsfasten als "des Hl.Philipps" bezeichnen, anscheinend weil es am Tag nach dem Gedenktag des Apostels anfängt.
Die ersten historischen Bezeugungen, die wir zum Weihnachtsfasten haben, reichen für den Westen bis ins 5. Jahrhundert und für den Osten bis ins 6. Jahrhundert zurück. Von den östlichen Autoren werden Anastasios Sinaitis, der Patriarch Konstantinopels Nikiphoros Homologet, der Hl. Theodoros Stouditis und auch der Patriarch Antiochiens, Theodoros Valsamon, genannt.
Am Anfang, wie es scheint, war die Fastenzeit kurz. Theodoros Valsamon, der um das 12. Jahrhundert schreibt - und sich wohl auf die Ausführung in seiner Zeit bezieht - spricht von "siebentägig". Aber unter dem Einfluss des Fastens der Großen Tessarakoste (vor Ostern) wurde sie auch auf 40 Tage erweitert, ohne jedoch die Strenge zu erlangen.
Wie haben wir zu fasten?
Über die gesamte Dauer der 40 Tage essen wir kein Fleisch, Milchprodukte und Eier. Jedoch ist der Verzehr von Fisch an allen Tagen - außer mittwochs und freitags - vom 15. November bis zum 17. Dezember erlaubt. Fisch essen wir auch am Tag des Tempelgangs der Gottesgebärerin (Εισόδια, 21. November), an welchem Tag dieses Fest auch immer stattfindet. Vom 18. Dezember bis zum 24. Dezember, Vortag des Festes, ist nur Wein und Öl erlaubt - außer natürlich mittwochs und freitags. Ebenfalls ohne Öl fasten wir am ersten Tag der Fastenzeit, am 15. November, genau wie am Vortag des Weihnachtstages, außer diese fallen auf einen Samstag oder Sonntag.