Sergej Glagolew
Sergej Glagolew (russ.: Сергей Сергеевич Глаголев, 1865 – 1937), Dr. theol. und Professor an der [[Moskauer Geistlichen Akademie (Lehrstuhl „Einführung in den Kreis der theologischen Wissenschaften"), war einer der vielseitigsten und produktivsten apologetischen Theologen des Anfangs des 20. Jahrhunderts. Sein Name ist vorwiegend mit der natürlichen Apologetik verbunden.
Seine Magisterdissertation „Über die Herkunft und den Urzustand der Menschheit“ («О происхождении и первобытном состоянии рода человеческого», 1894) war in der russischen Apologetik die erste Erfahrung der wissenschaftlichen Kritik an Darwin. In seiner Dissertation „Die übernatürliche Offenbarung und die natürliche Gotteserkenntnis außerhalb der wahren Kirche“ («Сверхъестественное Откровение и естественное богопознание вне истинной Церкви», 1900) entwickelte er die Idee, dass es für Heiden möglich sei, in die alttestamentarische Kirche der Erlösung auf eigenen Wegen einzutreten.
Als hervorragender Lektor und Orator zeichnete er sich auch durch sein enzyklopädisches Wissen in Geisteswissenschaften, Mathematik, Physik und anderen Naturwissenschaften aus. Er war Mitglied des Landeskonzils der Russischen Orthodoxen Kirche (1917-1918) und seit 1900 Vizepräsident des Weltkongresses der Religionen in Paris. Er arbeitete mit den Höheren Theologisch-Pädagogischen Kursen für Frauen seit dem Tag ihrer Gründung zusammen (das Theologische Institut für Frauen, das im Kloster zu Ehre der Gottesmutterikone „Aller Betrübten Freude“ (Skorbjatschenskij Kloster) von 1916 bis 1918 bestand).
Ab 1928 befand er sich im Exil bzw. im Gefängnis. Am 2.Oktober 1937 wurde er erschossen.