Rettung
Unter Rettung, Errettung, Erlösung oder Heil (russ.: спасение) versteht die orthodoxe Theologie die Vereinigung mit Gott, die die Vergöttlichung (Theosis) des Menschen zur Folge hat.
Voraussetzung dafür sind aufrichtige Bemühungen des Menschen, sich von den Leidenschaften freizumachen, nicht zu sündigen und sein Herz Gott zu widmen. Sünden werden in erster Linie als Selbstverletzungen verstanden, die der Mensch sich antut, und Gott nicht als Bestrafer, sondern als liebender Heiler angesehen.
Da Gott die Quelle der absoluten Liebe und des absoluten Guten ist, ist die ewige Vereinigung mit IHM das Hauptwohl, die Trennung von IHM dagegen für einen Menschen, der sich von Gott abkehrt, die absolute Qual. Nach dem Tod des Körpers kann sie endgültig sein und ist damit auch als Hölle bzw. als ewiger Untergang bezeichnet wird. Die Hölle wird dabei nicht als etwas verstanden, wohin der Mensch von Gott verbannt wird, sondern als die Wahrnehmung der Wirkung der eigenen Leidenschaften, die der Mench freiwillig statt Gott gewählt hat und von denen er seinen Körper nicht mehr befriedigen kann; daher die Qualen.
Die Errettung von diesen Qualen wird eben als christliche Rettung verstanden, die auch als Heilung der verdorbenen und mit den Leidenschaften verseuchten menschlichen Natur durch den Herrn Jesus Christus bezeichnet wird.
Weblinks
- Dionysy Tolstov: Das Erlösungsdogma in der patristischen Überlieferung (18. Oktober 2012)