Reiki

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Charakteristik

esoterischer Kult der orientalischen Richtung.

Geschichte der Sekte

Gründer des Reiki-Systems ist der Japaner Usui Mikao, dessen Person von einer Aura des Geheimnisvollen umgeben ist und vergöttlicht wird. Mikao war protestantischer Pastor in der japanischen Stadt Kyoto und Dozent an der dortigen Universität. Nach den Worten seiner Nachfolgern wurde er von einem Zeichen, das ihm bei einer Vorlesung erschienen sein soll, dazu bewegt, seiner Pastorenwürde abzuschwören, die Universität zu verlassen und nach den Geheimnissen der Heilkunde zu suchen. Mikao ging nach Chicago, wo er anfing, alte Sprachen zu studieren, und eine Doktorarbeit verfertigte. Bei seiner spirituellen Suche stieß er auf buddhistische Texte; da er in ihnen aber keine vollkommenen Antworten auf seine Fragen finden konnte, ging er nach Tibet, wo er nach langer Suche bis dahin unbekannte buddhistische Texte gefunden haben soll, die „nach den Worten von Buddha selbst von einem unbekannten Schüler niedergeschrieben worden waren“. Dies sei das erste „Wunder“, auf das sich die Reikiisten berufen. Mikao habe den Fund untersucht und darin besondere Formeln und Symbole der Heilkunde Buddhas entdeckt. Zurück in Japan, habe Mikao den heiligen Berg Kuriyama bestiegen und dort 21 Tage lange gefastet und gebetet. Nach dieser Zeit soll, wie Adepten behaupten, ein Lichtstrahl die Stirn Mikaos berührt und ihn in einen Trance-Zustand versetzt haben, wobei er Lichtblitze von den Symbolen und Formeln aus den gefundenen Texten gesehen habe. Nach diesem Geschehnis habe Mikao die Fähigkeit erlangt, sich selbst und Andere zu heilen. Nach einer gewissen Zeit habe er sein System „Reiki“ genannt und geheime Weiheriten festgelegt – allerdings nur für Männer. Jeder Interessent, unabhängig von nationaler Zugehörigkeit, Glaubenslehre und Geschlecht, kann Reiki annehmen. Es gibt unterschiedliche Weihestufen, die bis zu 10.000 US-$ kosten. Wer die erste Stufe bezahlt hat, besucht ein viertägiges Seminar, auf dem er die Grundkenntnisse über das Reiki-System vermittelt bekommt. Er erhält die Weihe, schreibt einen kleinen Aufsatz zu einem bestimmten Thema, das mit Reiki verbunden ist, erhält ein „Diplom“ und einen Satz methodischer Literatur. Danach betet und fastet er 21 Tage, wie einst Mikao, heilt sich selbst und kann dann Experimente zur Heilung von Tieren und Menschen beginnen. Die zweite Weihestufe, auf der „die verbliebenen drei Chakras“ sich öffnen sollen, findet im Laufe eines Seminars statt. Auf dieser Stufe studieren die Geweihten nicht nur die Heiltechnik durch Handauflegung, sondern auch bestimmte Zeichen bzw. Mantras, die „ihnen helfen werden, Wirkung auf Distanz auszuüben“. Die nächste Stufe ist der „Meister“. Reiki-Meister bilden ihren eigenen professionellen Kastenkreis und führen ihre eigenen Seminare durch, auf denen professionelle und administrative Fragen diskutiert werden. Nur Meister sind berechtigt, Initiationen durchzuführen. Bemerkenswert ist, dass es unter Reikiisten kaum Menschen mit medizinischer Ausbildung gibt. Nach einigen Jahren Praxis hat ein Reikiist erstmals diverse Visionen und hört Stimmen, was die Leiter als „Öffnung des dritten Auges“ interpretieren. Auf dieser Etappe überzeugt man den Reikiisten davon, dass er ein völlig neues Karma bzw. Schicksal zu beherrschen lernt. Die Eingeweihten sammeln sich regelmäßig zu unterschiedlichen Kultmaßnahmen. Der Meister, der den Reikiist geweiht hat, wird zu dessem spirituellen Lehrer, und zu seinen Pflichten gehört es, ihn in allen Fragen, professionellen wie auch privaten, zu beraten, was über Meditation geschehen soll. Reiki-Seminare schließen obligatorische Gespräche über die Werke und Verdienste von Mikao ein, dessen Foto sich auf dem Altar befindet, vor dem die Reikiisten ihre Riten vollziehen. Reiki-Mitglieder verbreiten Werbeblätter, in denen sie anbieten, „sehr billige Selbstheilungskurse“ zu absolvieren, wobei den Interessenten versprochen wird, „dass sie sich selbst und Andere von vielen Krankheiten, Ängsten, Stress, Verwünschungen, dem bösen Blick und sogar Vampirismus“ zu heilen vermöchten.

Doktrin

Reiki ist ursprünglich ein japanisches Wort. Die erste Silbe „Rei“ bedeutet „geheime Kraft“ oder „tranzsendentaler Geist“, und die zweite, „Ki“, bedeutet „Lebenskraft“, „Licht“ bzw. „Energie des Bioplasma“. Seine Jünger behaupten, dass Mikao sich nichts ausgedacht, sondern „das alte Mittel der Heilkunde durch Handauflegung neu entdeckt habe“. Begriffsapparat, Terminologie und konzeptuelle Auslegungen sind der Theosophie entnommen und entsprechen den Doktrinen der New-Age-Bewegung. Reiki ist eine Art Magie, und seine Jünger müssen vor allem an die „Kraft“ sowie an die Wirksamkeit der Zeichen und Mantras glauben. Die Einstellung der Reikiisten zum religiösen Leben ist zurückhaltend. Es gibt keine Verbote, aber Besuche von christlichen Kirchen werden nicht begrüßt.

Weblinks

Orthodoxe Rehabilitation ehemaliger Okkultisten und Sektenanhänger