Peter der Aleute

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Gedächtnis: 24. September und 12. Dezember

Der hl. Peter der Aleute (oder Cungagnaq in seiner Muttersprache) lebte um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert in Alaska, welches kurz vorher russisch geworden war. Er war wahrscheinlich aus Kodiak Island (Alaska) stammend. Er erhielt den christlichen Namen Petrus als er von den Mönchen der im Norden operierenden St. Herman-Missionare in den orthodoxen Glauben getauft wurde.

Die Aleuten waren bis dahin Jäger und Sammler, mit einem starken Traditionsbewusstsein gewesen. Der hl. Innocentius schrieb über die Aleuten, das sie kein Opfer des Stolzes und der Geschwätzigkeit werden. Ihre Schwächen liegen in ihrer Sorglosigkeit für den morgigen Tag vorzusorgen und in ihren ununterbrochenen Stammesfehden, die mit der Annahme der Orthodoxie rasch abnahmen.

Der hl. Peter arbeitete als Seeotterjäger im Dienst der russisch-amerikanischen Handelsgesellschaft. Wie viele andere Aleuten hatte er mit großem Enthusiasmus den orthodoxen Glauben angenommen, welchen vor allem die jungen Aleuten als die Erfüllung all dessen erkannten, was sie immer schon für gut und wahr angesehen hatten.

Martyrium

Im Jahre 1815 wurde der hl. Peter auf einer Fahrt in die Hoheitsgewässer der spanischen Kolonialherren, an der Westküste Amerikas, zusammen mit anderen Stammesgenossen gefangengenommen und zum Verhör nach San Francisco in ein Missionslager der Franziskaner gebracht. Die Franziskaner nannten sie hierauf Häretiker und Schismatiker, und drohten, dass sie sie zu Tode martern würden, wenn sie den katholischen Glauben nicht annähmen. Mit Folterdrohungen versuchten römisch-katholische Geistlich, die Gefangenen zu zwingen, ihren orthodoxen Glauben zu leugnen und zum römisch-katholischen Glauben überzutreten. Als die Aleuten sich weigerten, trennten die Franziskaner einen Zeh von jedem von Peters Füßen ab. “Ich bin Christ,“ fuhr der hl. Peter fort zu sagen, “und werde meinen Glauben nicht ändern!” Peter weigerte sich weiterhin, seinem Glauben zu entsagen, und es wurde einer Gruppe kalifornischer Indianer befohlen, jeden Finger von Peters Händen nacheinander zu durchtrennen und schließlich beide Hände zu entfernen. Das Blut floß, aber der Märtyrer hielt bis zum Ende aus und wiederholte nur den einen Satz. Sie erschlugen ihn schließlich, so dass er an Blutverlust starb, und krönten sein Leben mit dem Martyrium. Sie waren dabei, den nächsten Gefangenen zu foltern, als Befehl erteilt wurden, sie zu entlassen. Am folgenden Tag wollten sie weitere Aleuten foltern, aber da kam, noch in der Nacht, der Befehl, dass alle russischen Aleuten unter Bewachung sofort nach Montery, in ein anderes Lager, zu bringen seien. Einer der Mitgefangenen des hl. Peter konnte später fliehen, und erzählte diese Vorgänge dem damaligen Leiter der russischen Kolonie von Alaska, Simon Yanowsky, der den Bericht nach Sankt Petersburg weiter gab.

Nachdem der Hl. Herman den Bericht über den Tod von Peter von Simeon Yanovsky erhalten hatte, kehrte zurück auf Kodiak Island, um zu rufen: "Heiliger neuer Märtyrer Peter, bete zu Gott für uns!" Peter der Aleute wurde 1980 offiziell als Heiliger, als der "Märtyrer von San Francisco", anerkannt.