Kosmas und Damian von Arabien, hll. Uneigennützige

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Ikone der hll. Kosmas und Damian von Arabien in der antiochenischen Kirchengemeinde in Essen.
Reliquien der Hll. Uneigennützigen Kosmas und Damian (Domschatzkammer des Essener Doms)

Gedächtnis: 17. Oktober

Die heiligen Märtyrer und Uneigennützigen Kosmas und Damian, derer die Kirche am 17. Oktober gedenkt, waren Zeitgenossen der römischen Heiligen Kosmas und Damian. Ihre Heimat war Arabien. Sie lebten in Aigeai in Kilikien zur Zeit der römischen Kaiser Diokletian und Maximilian. So wie ihre Namensvettern waren sie Ärzte. Aber ihr medizinisches Wissen half ihnen nur wenig bei der Behandlung der Kranken, und erst nachdem sie von Gott die Gnade der Wunderheilung erlangt hatten, heilten sie im Namen Christi des Erlösers wirklich die Leiden der Menschen.

Sie zogen durch Städte und Dörfer, verkündeten Christus und heilten Kranke Kraft Christi. Für die geleistete Hilfe nahmen die heiligen Ärzte keine Gegenleistung an, da sie die Heilung als Wirkung Gottes ansahen. Der hl. Justin Popovic beschreibt ihre Heilungen wie folgt:

"Aber als sie den Christlichen Glauben annahmen fingen sie an umsonst eine große Anzahl Kranker zu behandeln und das nicht mit irgendwelchen Kräutern oder anderen gekochten Arzneien, sondern mit der Kraft Christi. Denn während sie durch die Städte und Dörfer gingen predigten sie Christus und heilten die Kranken in Seinem Namen"

Sobald sich der Ruf von ihren Wundern und ihrer Lehre bis zum Präfekten Lysias verbreitet hatte, befahl dieser sofort, sie festzunehmen (um 303). Nach Kilikien gebracht; wurden sie vor den Präfekten gestellt. Nachdem er sie nach ihrem Glauben, ihrem Namen und ihrer Heimat gefragt hatte, befahl er ihnen, den Göttern zu opfern. Als sie sich weigerten, den Befehl auszuführen, und auch noch freimütig ihren Glauben an Christus bekannten, befahl der Präfekt, sie schonungslos zu schlagen, und sie danach gefesselt ins Meer zu werfen.

Aber der Herr errettete sie vor dem Ertrinken. Ein Engel zerschnitt ihre Fesseln und führte sie völlig gesund aufs Trockene. Diese wunderbare Rettung wurde Zauberei zugeschrieben. ”Sagt mir“, fragte sie der Präfekt, „durch welche Zauberkunst habt ihr euch aus dem Meer gerettet? Und ich möchte eure Lehre nachahmen.” ”Wir sind Christen“, antworteten die Märtyrer, „wir kennen keine Zauberkunst, wir haben nur die Kraft Christi, die uns aus allen Nöten errettet.”

Der erboste Präfekt wollte nicht mehr länger mit ihnen reden, und befahl, sie ins Gefängnis zu stecken. Am nächsten Tag befahl er, sie ins Feuer zu werfen. Aber der Herr bewahrte sie auch hier: Das Feuer verlor seine natürliche Kraft und tat ihnen keinerlei Leid.

Der Präefect verwunderte sich, aber erkannte nicht ihren Erretter und probierte an ihnen neue Strafen aus, die sich als ebenso nichtig erwiesen. Zuerst lies er sie aufhängen und mit Steinen bewerfen und danach mit Pfeilen zu beschießen. Aber Steine und Pfeile prallten wie von einer Mauer an ihren Leibern ab, und verwundeten stattdessen ihre Folterer. Als der Präfekt keine weiteren Mittel mehr hatte, um zu seinem Ziel zu kommen, befahl er sie mit dem Schwert zu enthaupten. Zusammen mit ihnen litten noch drei weiter Christen: Leontius, Anphimus und Eutropius. Alle fünf Märtyrer, die zusammen litten, wurden auch gemeinsam begraben. Die Zeit ihres Leidens ist nicht mit Sicherheit bekannt; gewiß ist nur, dass sie gegen Ende des 3. Jahrhunderst litten, zur Zeit der Herrschaft Diokletians und Maximians. Mehr ist über sie nicht bekannt.

In Taurien, also auf der heutigen Krim, befindet sich am Fuße des Berges Tschatyr-Dag in einer menschenleeren Gegend eine Quelle, die auf die Gebete der heiligen Uneigennützigen zurückgeht und ihre Namen trägt. Niemand weiß, welches Paar der Heiligen diese Quelle hervorgerufen hat, aber zu bestimmten Tagen des Jahres kommen dort viele tausend Menschen zusammen, nicht nur Christen, sondern auch Moslems, um zu beten. Die Tartaren baden hier ihre kleinen Kinder. Der heilige Innocentius, Erzbischof von Kherson und Taurien erbaute hier eine Zelle unter dem Namen der Heiligen. In einer Predigt sagte er, dass nach alter Überlieferung die uneigennützigen Wundertäter Taurien einst mit ihren Wundern erleuchtet haben, als sie hierher vom römischen Kaiser in die Verbannung geschickt worden waren. Trotz der eisigen Kälte des Quellwassers trinken die Herbeiströmenden das Wasser, tauchen in ihm unter und erhalten so Heilung von vielen Leiden.

Gebeine der hll. uneigennützigen Märtyrer in Deutschland

Der Essener Stiftgründer und Hildesheimer Bischof Altfrid brachte ihre Gebeine in seine Stiftskirche im Jahre 850. Dort werden diese Gebeine bis zum heutigen Tage aufbewahrt. Diese Reliquien werden jedes Jahr am Sonntag nach dem 26. September im Essener Dom aufgestellt. Ebenso ist es Tradition geworden, dass an diesem Tag die russisch-orthodoxe Kirchengemeinde der Heiligen uneigennützigen Märtyrer Cosmas und Damian in Essen vor den Gebeinen eine Andacht hält. Die Gebeine selbst wurden früher nie aus dem Dom gebracht. Erst im Jahre 2010, genauer gesagt am 13.-14. November, wurden die Gebeine zum ersten Mal aus dem Dom gebracht und in einer anderen Kirche zur Verehrung ausgestellt. Dabei handelte es sich um die serbisch-orthodoxe Gemeinde des Heiligen Erzdiakons Stephan in Essen.

Weitere Gebeine dieser Heiligen brachte der Erzbischof Adaldag (* um 900; † 28. April 988 in Bremen) von Hamburg-Bremen (937 bis 988) im Jahre 965 aus Rom nach Bremen. Diese wurden jedoch eingemauert und vergessen. Erst an Ostern 1334 wurden sie wieder entdeckt und bekamen an Pfingsten 1335 einen neuen Platz zur Aufbewahrung.

Im Jahre 1400 bis 1420 wurde der Schrein für die Bremener Gebeine gebaut, welcher dann 1649 ohne die Gebeine verkauft wurde. Dieser wurde dann später der St.-Michaels-Kirche in München verschenkt zur Aufbewahrung der dort vorhandenen Gebeine dieser Heiligen. Auch in der heutigen Zeit wird dieser Schrein mit den Gebeinen in der St.-Michaels-Kirche in München aufbewahrt.

Nachdem der Schrein aus Bremen verkauft wurde, wanderten die Bremener Gebeine durch verschiedene Kirchen in Bremen. Die so häufigen Umzüge dieser Gebeine führten dazu, dass sie von Propst August Sandtel der Propsteikirche St. Johann 1968 als unecht vermutet wurden. Im Jahre 1994 begrub sie Propst Klaus Plate „unter dem Fußboden der neu errichteten "Krypta" unter dem Mittelschiff“.

Gebete

Troparion (8. Ton)

Heilige Ärzte und Wundertäter, seht unsere Schwachheiten an: Umsonst habt ihr empfangen, gebt auch uns umsonst.

Kontakion (2. Ton)

Die Ihr die Gnadengabe der Heilungen empfangen habt, schenket die Gesundheit der in Nöten Befindlichen, wundertätige, ruhmreiche Ärzte; doch durch Eure Heimsuchung schluget Ihr auch den Hochmut der Feinde nieder, die Welt heilend durch Wunder.

Lobpreis

Wir preisen Euch hoch, o ruhmreiche Wundertäter Kosmas und Damian, und verehren Euer ehrwürdiges Leiden, das Ihr um Christus willen erduldet habt.

Gemeinden

Patronat

  • Stadt Essen, Deutschland