Alexander von Svir
Gedächtnis: 30. August und 17. April (Auffindung der Reliquien)
Geboren wurde der Heilige am 15. Juni 1448 und zu Ehren des an diesem Tage gefeierten Propheten auf den Namen Amos getauft. Seine Eltern Stefan und Vassa waren Bauern im Dorfe Mandery in der Nähe des Ladoga-Sees am Fluß Ojat', einem Nebenfluß der Svira. Als Amos 19jährig erfuhr, daß seine Eltern ihn verheiraten wollten, floh er heimlich ins Valamo-Kloster, wo er sieben Jahre als Novize verbrachte, bis er 1474 die Mönchsweihe auf den Namen Aleksandr empfing. Als nun seine Eltern zufällig von seinem Aufenthaltsort erfuhren, erbaten auch sie die Mönchsweihe auf die Namen Sergij und Varvara.
Nach ihrem Tode zog sich Aleksandr mit dem Segen des Abtes in die Einsamkeit zurück und siedelte 1486 an das Ufer des Sees von Roscinsk (6 km von der Svira), den man später den „Heiligen See" nannte. Hier lebte Aleksandr sieben Jahre in der Einöde des Waldes. 1493 traf ihn dort der Gutsbesitzer Andrej Zavalisin, der von dem Heiligen so beeindruckt war, dass er selbst unter dem Namen Andrej ins Valamo-Kloster eintrat. Bald versammelten sich auch etliche Brüder um Aleksandr, aus denen dann das Kloster an der Svira entstand, welches 36 km von Olonec entfernt liegt. 1508 hatte der hl. Aleksandr eine Erscheinung der Heiligsten Dreiheit, woraufhin er ihr eine erste hölzerne Kirche errichtete. Nun drängten die Brüder Aleksandr, sich zum Priester weihen zu lassen, was er aber zuerst verweigerte, da er sich unwürdig fühlte. Erst auf Bitten des hl. Erzbischofs Serapion von Novgorod empfing er von diesem die Weihe und wurde Abt seines Klosters, benutzte dieses Amt aber nicht zum Herrschen, sondern steigerte sich noch auf vielfältige Art in der Demut. So konnte er unter seine Schüler viele zukünftige Heilige zählen, die von ihm die Tugenden des monastischen Standes gelernt hatten. Er entschlief mit 85 Jahren am 30. August 1533. Schon 1545 verfasste sein Schüler und Nachfolger, der Abt Iridion, die erste Vita.
1547 begann die örtliche Verehrung, für die auch ein Gottesdienst erstellt wurde. Am 17. April 1641 fand man bei Bauarbeiten an der Verklärungs-Kirche seinen unverwesten Leib.
Quelle: "Gottesdienst zum Ehren aller Heiligen der Rus", Würzburg, 1987.
Gebete
Troparion (4. Ton)
Von Jugend an, o Gottweiser, hast du, erfüllt von geistlicher Sehnsucht, in der Wüste Wohnung genommen. Dein Eifer war, auf den Fußspuren Christi zu wandeln, deshalb staunten auch die Engelscharen, als sie sahen, wie du im Fleisch die unsichtbaren Lockungen bekämpftest und die Heere der Leidenschaften durch deine Enthaltsamkeit besiegtest, ja als ein Engel auf Erden erschienest. Ehrwürdiger Alexander, bitt’ Christus unseren Gott, dass er unsere Seelen errette.
Kondakion (8. Ton)
Wie ein heller Stern leuchtest du jetzt in den russischen Landen, o Vater, als du dich in der Wüste niederließest, wolltest du mit Fleiß in den Fußstapfen Christi wandeln; und indem du sein heiliges Joch, das verehrte Kreuz, auf deine Schulter nahmst, hast du durch deine asketischen Kämpfe die Eigensinnigkeit des Fleisches abgetötet. Darum beten wir zu dir: "Rette deine Herde, die du gesammelt hast, o Weiser, damit wir zu dir rufen: Freue dich, ehrwürdiger Vater Alexander!