Teofana von Bessarabien
Gedächtnis: 28. Oktober
Die ehrwürdige Mutter Teofana von Bessarabien, in der Welt Theodora, wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts als Tochter des Fürsten Basarab I. von der Walachei und seiner Gemahlin Doamna Margareta geboren. Sie entstammte damit der alten Dynastie der Basaraben, aus der die ersten Herrscher des Landes hervorgingen.
Um das Jahr 1323 wurde sie mit dem bulgarischen Zaren Ivan Alexander verheiratet, einem Fürsten von hoher Bildung und politischem Geschick, der nach seiner Thronbesteigung im Jahr 1331 das bulgarische Reich in eine Zeit relativer Stabilität führte. Durch ihre Ehe mit ihm wurde Theodora Zarin von Bulgarien und trug wesentlich zur Festigung der Beziehungen zwischen Walachei und Bulgarien bei.
Aus dieser Ehe gingen mehrere Kinder hervor, unter ihnen Michael Asen, Ivan Stratsimir, Ivan Asen und die Tochter Vasilisa. Doch trotz des äußeren Glanzes blieb ihr Herz auf Gott gerichtet. Nach Jahren der Macht und des Wohlstandes begann ihr Mann, sich einer anderen Frau zuzuwenden – der Jüdin Sarah, die nach ihrer Taufe den Namen Theodora annahm. Die Trennung erfolgte zwischen 1345 und 1350; die Zarin wurde vom Hof entfernt und zog sich in die Stille zurück.
Sie fand Aufnahme im Höhlenkloster von Albotina nahe der Stadt Kula (heute Nordwestbulgarien), das in jener Zeit eine bekannte Stätte des Gebetes und der Askese war. Dort nahm sie das Mönchsgewand und den Namen Teofana an. Sie lebte fortan in Gebet, Fasten und Tränen, im Geist der hesychastischen Bewegung, die damals vom Athos bis in den Balkan ausstrahlte.
Ihr Leben war schlicht und verborgen, doch von großer geistlicher Tiefe. Zeitgenössische Berichte erwähnen ihre Sanftmut, Geduld und Liebe zu den Armen. Als geistliche Mutter stand sie vielen Nonnen als Vorbild in Demut und Vertrauen auf die göttliche Vorsehung.
Um das Jahr 1352, dem Todesjahr ihres Vaters Basarab I., entschlief die ehrwürdige Teofana friedlich im Herrn. Ihr Leib wurde im Kloster beigesetzt, das bald zum Ort stiller Verehrung wurde.
Obwohl ihr Name in den folgenden Jahrhunderten nur in örtlicher Erinnerung blieb, bewahrte die Kirche ihr Andenken als Beispiel weiblicher Frömmigkeit und königlicher Demut. In ihr vereint sich das Ideal der Gottgeweihten, die freiwillig die Eitelkeit der Welt verließ, um Christus zu dienen.
Am 17. Februar 2022 wurde Teofana Basarab durch den Heiligen Synod der Rumänisch-Orthodoxen Kirche offiziell verherrlicht. In der Begründung heißt es, sie sei „die erste bekannte Nonne rumänischer Herkunft“ und ein „Vorbild geistlicher Standhaftigkeit und lauteren Glaubens“.
Gebete
Troparion (5. Ton)
Die auserwählte Tochter Bessarabiens, die durch ihr heiliges Leben als würdige Führerin Bulgariens wunderbar geglänzt hat und die, nachdem sie das Engelsbild empfangen hatte, lange im Gebet und im Fasten war, ehren wir nun alle gebührend als ehrwürdige Teofana.