Theodora, heilige Kaiserin

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Gedenktag: 11. Februar

Die Kaiserin Theodora war Gemahlin des Kaisers Theophilos († 842). Sie betete heimlich zu Heiligenbildern (Ikonen) und hielt ihren Gatten von der Verfolgung von Ikonenverehrern ab. 842 verwitwet, wurde sie Regentin für ihren minderjährigen Sohn. In ihrem ersten Regierungserlass verfügte sie die Einstellung der Verfolgungen wegen Ikonenverehrung. Während ihrer Regentschaft wurde der Feiertag des "Triumphes des orthodoxen Glaubens" eingeführt. Ihr Leben beschloss sie 867 in einem Kloster, nachdem sie acht Jahre zuvor die Nonnenweihe empfangen hatte.

Quelle: Kirchenkalender

Lebensbeschreibung

Die Heilige Kaiserin wird in der orthodoxen Kirche wegen zwei Ereignissen besonders geschätzt – der Widerherstellung der Ikonenverehrung und dem Fest des Triumphes der Orthodoxie. Die Hl. Theodora wurde im Jahr 815 in einer reichen armenischen Familie geboren, jedoch weit ab von Konstantinopel. In die Hauptstadt kam Sie im Jahr 830, als Kaiser Theophilus sich eine Frau suchte. Um die Richtige zu finden, ließ er von allen Provinzen des byzantinischen Reiches junge Frauen bringen, um aus ihnen die Schönste und Gütigste auszuwählen. Ganz, wie in einem Märchen. Allerdings war die Herangehensweise an die Wahl der Braut selbst für die damalige Zeit ungewöhnlich. Kein Kaiser heiratete aus Liebe, normalerweise wurden Hochzeiten mit Frauen aus einflussreichen Familien arrangiert, um die eigene Macht zu stärken. Die Brautschau des Kaisers sollte seinen Gefolgsleuten zeigen, dass ihm bei der Wahl seiner Zukünftigen nicht Macht und Einfluss, sondern allein die Schönheit und Klugheit interessierten. Er hatte sich nicht verrechnet – mit Theodora bekam er eine fromme, intelligente und gütige Lebensbegleiterin. Und Sie liebte ihn über alles – selbst nach seinem Tod.

Nur in einer Frage gab es in der Königsfamilie verschiedene Ansichten – in Bezug auf die Ikonen.

Obwohl die Verehrung der Ikonen seit dem ersten Jahrhundert in der Kirche allgemeinüblich war, erlebte sie zwei Perioden, in denen die Ikonen angegriffen wurden. Die erste begann im Jahr 726 und endete 787 mit dem siebten ökumenischen Konzil. Die Väter des Konzils bezeugten, dass die Verehrung der Ikonen der kirchlichen Tradition entspricht. Die Ikonen zeigen, dass Gott wirklich, wahrhaft, und nicht nur im übertragenen Sinne Mensch geworden ist.

Der zweite Bildersturm, bei dem unzählige Ikonen verbrannt und Wandmalereien abgeschlagen wurden, begann 814, als der Kaiser Leo der Fünfte sich auf die Seite der Ikonengegner stellte. Es begann eine Jagd, nicht nur auf Ikonen und Fresken, sondern auch auf Menschen, die sich für die heiligen Bilder einsetzten. So wurden viele Geistliche ihres Amtes enthoben und ins Exil geschickt. Am schlimmsten hat es jedoch die Mönche getroffen, die sich, im Gegensatz zum damaligen Episkopat, allesamt für die Ikonenverehrung einsetzten.

Als Theophilus im Jahr 829 den byzantinischen Thron erbte, setzte er die Politik der Bilderstürmer fort. Doch war er kein überzeugter Häretiker, sondern ein zweifelnder. Die Geschichtsschreiber überlieferten uns, dass er nicht rigoros gegen die Ikonenverehrer vorging. Mehr noch, er lud immer wieder Befürworter der heiligen Bilder zu sich ein und forschte nach der Wahrheit. Den zukünftigen Patriarchen Method machte er zum Ende seiner Regierungszeit sogar zu einem Vertrauten.

Doch 842 starb der noch junge Kaiser an einer Lebensmittelvergiftung. Sein Nachfolger sollte sein dreijähriger Sohn Michael werden, die Regentschaft übernahm seine Frau Theodora. Sie regierte das byzantinische Reich 13 Jahre lang, doch ihre größte Tat hat grade mal 40 Tage nach dem Tod ihres Mannes stattgefunden. Sie versammelte in Konstantinopel ein Konzil, das ein weiteres Mal bezeugte, dass die Ikonenverehrung nicht nur legitim, sondern auch notwendig ist. Daraufhin wurden alle inhaftierten Befürworter der Ikonen freigesprochen, die verbannten Geistlichen und Mönche durften aus dem Exil wieder in ihre Kirchen und Klöster zurückkehren.

Ein Jahr später, am 11. März des darauffolgenden Jahres, wurde das erste Mal das Fest des Triumphes der Orthodoxie gefeiert. Um den Sieg der Ikonen zu feiern, ordnete die heilige Kaiserin eine Prozession an. Dabei versammelten sich die Bürger Konstantinopels bei der Hauptkirche, der Hagia Sophia. Zusammen mit dem Patriarchen und der kaiserlichen Familie gingen alle in einer feierlichen Prozession zum kaiserlichen Palast. Dabei trugen die Menschen Ikonen und Kreuze in den Händen.

Seither wird der Triumph der Orthodoxie jedes Jahr in allen orthodoxen Kirchen gefeiert, und zwar am ersten Sonntag der Großen Fastenzeit. Nach einer frommen Tradition, die heute leider etwas verloren gegangen ist, tragen gläubige Menschen an diesem Tag Ikonen von ihrem Zuhause in die Kirche und stellen diese vor der Ikonenwand auf.

Doch bei dem Triumph der Orthodoxie geht es nicht nur um den Sieg der Ikonen, sondern des wahren Glaubens, also des richtigen Glaubens, des Glaubens von Jesus, der Apostel und der Kirchenväter. In der ersten 700 Jahre des Christentums hat sich der Teufel immer neue Häresien ausgedacht, um die Menschen von der Errettung abzubringen. Es gab die Gnostiker und Agnostiker, Arianer und Nestorianer, Montanisten und Modalisten, Monophysiten und Monotheleten. Sie haben behauptet, dass Gott nicht die Heilige Dreiheit ist, dass Christus nur ein Mensch war, dass es den Heiligen Geist nicht gibt, das Christus nicht am Kreuz gelitten hat und vieles andere. Die letzte große Häresie war der Ikonoklasmus, also der Bildersturm. Doch der Heilige Geist hat die Kirche über die Jahrhunderte gelenkt und jedes Mal heilige Väter inspiriert, sich gegen die Häresien zu behaupten und den wahren Glauben zu verteidigen. Während des Gottesdienstes des Triumphes der Orthodoxie werden die verschiedenen Häresien mit ihren Verfechtern verurteilt und die Heiligen, die mit ihrem Eifer und oft sogar mit ihrem Blut den wahren Glauben verteidigt haben hochgepriesen.

Die heiligen Kaiserin Theodora regierte noch 13 Jahre lang erfolgreich das byzantinische Reich, hinterließ ihrem Sohn Michael eine volle Schatzkammer und ein starkes Land.

Leider unterlief ihr ein großer Fehler – während ihrer Regentschaftszeit konzentrierte sie sich so sehr auf die Regierungsgeschäfte, dass sie die Erziehung von ihrem Sohn vernachlässigte. Michael wuchs unter dem Einfluss seines geld- und machtgierigen Onkels auf. Der Bruder der Kaiserin stachelte ihn sogar gegen seine eigene Mutter an, überzeugte ihn, dass sie ihm nicht den Thron überlassen wolle. Und obwohl sich Theodora schon bald freiwillig von der Regentschaft zurückzog und die Macht ihrem sechzehnjährigen Sohn übergab, wurde sie von ihm zusammen mit seinen vier Schwestern in einem Kloster eingeschlossen, in dem sie bis zu ihrem Lebensende verweilten. In der Zeit führte der neue Kaiser ein verschwenderisches Leben, amüsierte sich bei Pferderennen und gab alles Geld aus, was seine Vorfahren in der Staatkasse angesammelt hatten. Am Ende seines Lebens war er so knapp bei Kasse, dass er sogar die mit Gold gestrickte Kleindung seiner Eltern verkaufe, um über die Runden zu kommen.

Doch wird die heilige Theodora von der Kirche als treue Christin und Verteidigerin der Ikonen verehrt. Vor allem wegen des von ihr eingesetzten Festes, des Triumphes der Orthodoxie, wird sie gläubigen Menschen stets in Erinnerung bleiben.

Gebete

Tropar, Ton 5

O wunderbare unter den Heiligen, / fromme Kaiserin Theodora, / durch unverwesliche Gebeine und Leuchten der Wunder hat Gott dich geehrt. / Deines gerechten Lebens gedenkend/ bitten wir dich zu erfragen // unseren Leibern Gesundheit und unseren Seelen Errettung.

Kondak, Ton 8

Schönheit der Orthodoxie, Feste der Frömmigkeit, / Beschützerin der Kirche Christi, / lichte Bewahrung der heiligen Ikonen, / heilige Kaiserin, / befreie durch deine Gebete zu Gott von Häresien die, die dich verehren, // die du von den Himmeln die Lösung von den Sünden gewährst.

Hochpreisung

Wir hochpreisen, / wir hochpreisen dich, / Heilige Kaiserin Theodora, / und wir ehren dein heiliges Gedächtnis, / denn du betest für uns // zu Christus unserem Gott.