Taisia, Heilige

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Taisia von Ägypten.jpg

Gedächtnis: 10. Mai

Im vierten Jahrhundert nach Christus lebte ein junges Christenmädchen mit dem Namen Taisia in Ägypten. Schon sehr früh verwaist, entschied sie, nie zu heiraten und ihr Leben in den Dienst Gottes zu stellen. Mit dem Geld, das sie von ihren Eltern erbte, speiste sie Arme, kümmerte sich um Kranke und gab Pilgern eine Unterkunft. Auf diese Weise schöpfte sie ihre Ressourcen mit der Zeit aus und verarmte.

Jeder hat, je nach seinem Status, mit verschiedenen Versuchungen zu kämpfen. Jene die Reich sind, werden vielleicht hochmütig und vergessen Gott und ihren Nächsten, während Armut einen vielleicht dazu bringt, zu versuchen auf unehrenvolle Weise an Geld zu kommen. So geschah es mit Taisia und sie kehrte Gottes Geboten den Rücken. Die Wüstenväter von Sketis bei Alexandria, hörten davon. Sie kannten Taisia, denn als sie noch ein rechtschaffendes Leben geführt hatte pflegten sie, Taisia zu besuchen und sie gab ihnen einen Platz und versorgte sie. Sie beschlossen, ihr für die Rettung ihrer Seele zu helfen. Der Heilige Vater ging zu Taisia, um sie auf den rechten Weg zu leiten.

Abba Johannes machte sich auf den Weg in die Stadt, in der Taisia lebte. Er klopfte an ihre Tür und ihre Dienerin wollte ihn nicht hereinlassen, doch er wies sie an, ihrer Herrin zu sagen, das er ihr etwas kostbares mitbrächte. Die Magd leitete die Botschaft weiter und Taisia sagte ihr, das die Mönche manchmal Perlen fänden, wenn sie an der Küste entlangliefen, also solle sie ihn hereinlassen.

Der Mönch trat ein. Er setzt sich neben Taisia und betrachtete sie in ihrer Stille, senkte seinen Kopf und begann zu weinen. Taisia war fassungslos darüber und fragte ihn, warum er weinte. Er fragte sie, wie er nicht weinen solle, wo sie sich von Gottes Geboten so weit entfernt habe und sie fragte ihn, ob Gott einer Sünderin wie ihr verzeihen könne.

Abba Johannes soll freudenvoll geantwortet haben, Gott würde ihr verzeihen, laut unserem Retter Jesus Christus bringt ein einzelner reumütiger Sünder schon alle Mächte des Himmels zum jubeln. Taisia folgte Abba Johannes, ohne gar ein Wort zu ihren Bediensteten zu sagen und der Vater betete zu Gott sie in ihrer guten Intention zu unterstützen und sie auf den rechten Weg zu leiten.

Sie verließen die Stadt und liefen eine lange Zeit. Am Abend erreichten sie die Wüste. Der Altvater riet Taisia, sich auszuruhen. Sie legte sich in den Sand, während er, sie mit dem Zeichen des Kreuzes beschützend, ein Stück wegging um zu beten. Nach dem Gebet legte auch er sich nieder um sich auszuruhen. Der Mönch wachte um Mitternacht auf.

Er war getroffen von einem ungewöhnlichen Glanz: Vom Himmel fiel ein Lichtstrahl auf die Stelle an der Taisia lag und der Mönch konnte sehen das auf dem Strahl Engel eine Seele in den Himmel begleiteten. Er stellte fest, das Taisia entschlafen war. Sie hatte zwar nicht lange Buße getan, aber das in den weitesten Tiefen ihres Herzens.

Quelle: http://www.roca.org/OA/89/89h.htm