Sebaldus der Einsiedler, Patron von Nürnberg

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Fresko des hl. Sebaldus in der rumänisch-orthodoxen Metropolitankirche in Nürnberg.
Schrein mit den hl. Reliquien des hl. Sebaldus in der Sebalduskirche in Nürnberg.

Gedächtnis: 19. August

Der hl. Sebaldus stammte aus königlichem Geschlecht und erhielt eine seinem hohen Rang angemessene Erziehung. Aber die Wissenschaft des Heils erschien ihm doch die wichtigste Kenntnis, und das Streben nach Vollkommenheit wertvoller, als Zepter und Krone. Deshalb verließ er den königlichen Palast, die Ehren und Annehmlichkeiten des Hoflebens, um als Einsiedler ein verborgenes Leben nur im Verkehr mit Gott zu führen. Bereits sechzehn Jahre hatte er, fern von der Welt, in einer Einöde zugebracht, da zog es ihn mächtig zu einer Wallfahrt nach dem heiligen Land. In Italien traf er mit den beiden hll. Brüder Willibald und Wunibald nebst ihrem Vater Richard zusammen, als sie gerade die höchste Not litten und dem Verschmachten nahe waren. Auf sein frommes Gebet sandte ihnen Gott wunderbarerweise Wasser und Brot.

In einer Unterredung mit Papst Gregor II. ließ Sebaldus so viel Weisheit und glühenden Seeleneifer durchblicken, dass ihn der Papst als geeignetes Werkzeug zur Verbreitung des Glaubens erkannte. Gehorsam nahm der heilige Einsiedler den höheren Auftrag an, überall, besonders in Deutschland das Evangelium Christi zu verkündigen. Er kam nach Bayern und predigte den armen Landleuten an den Ufern der Isar längere Zeit die christliche Lehre. In dankbarer Erinnerung an sein heiliges Wirken baute man zu Egling eine Kirche nach seinem Namen. Einige Zeit hielt er sich in Regensburg auf, aber dem Geräusch und Treiben des Stadtlebens abhold, zog er in die dunklen Wälder von Mittelfranken.

Später lebte er als Einsiedler im Nürnberger Reichswald bei Poppenreuth wo er sich eine Klause errichtete und teilte seine Zeit zwischen strengen Bußübungen, frommen Betrachtungen und Belehrung des Volkes. Der Ruf von seiner außerordentlichen Lebensweise und seiner Wundergabe zog die Bewohner des Landes von nah und fern herbei, und niemand ging ohne Belehrung und Hilfe von ihm fort. Wenn es begehrt wurde, verließ er seine Waldeinsamkeit, um Kranken und Schwachen zu helfen, Gottesfurcht und Segen überallhin zu verbreiten.

Nach seinem Tod im Jahre 750 legte man, um seine Begräbnisstätte zu bestimmen und seinem Wunsch entsprechend, Sebalds Leichnam auf einen Ochsenkarren und ließ dem Gespann freien Lauf, bis es von selbst zum Stillstand kam. An diesem Ort bereitete man sein Grab, über dem die Nürnberger später eine Kirche zu seinem Gedenken errichteten. Schon bald ereigneten sich Wunderheilungen am Sebaldusgrab und dieses wurde zum Ziel vieler Wallfahrer. Seither wird er auch als Stadtpatron von Nürnberg verehrt, bis auf den heutigen Tag.

Quelle: https://www.heiligen-legende.de