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Eine '''Reliquie''' (lat. ''reliquiae'' "Überbleibsel" oder "Zurückgelassenes") sind Teile der sterblichen Überreste eines Gläubigen, üblicherweise eines [[Heilige|Heiligen]]. Zu den Reliquien kann auch Kleidung oder persönlicher Besitz eines Heiligen gezählt werden oder andere Gegenstände, wie z.B. Teile des Kreuzes [[Jesu]]. Reliquien werden durch die Gläubigen verehrt.
Eine '''Reliquie''' (lat. ''reliquiae'' "Überbleibsel" oder "Zurückgelassenes") sind Teile der sterblichen Überreste eines Gläubigen, üblicherweise eines [[Heilige|Heiligen]]. Zu den Reliquien kann auch Kleidung oder persönlicher Besitz eines Heiligen gezählt werden oder andere Gegenstände, wie z.B. Teile des Kreuzes [[Jesu]] (welches durch Helena aufgefunden wurde, siehe auch "[[Kreuzerhöhung]]"). Reliquien werden durch die Gläubigen verehrt.


==Geschichte==
==Geschichte==
Die Reliquienverehrung ist eine der ältesten Formen der Heiligenverehrung und bereits seit der Mitte des 2. für das Christentum Jahrhunderts nachweisbar. Dies ist bemerkenswert, da in der heidnischen Antike die Reliquienverehrung nicht erwünscht war und Körperteile von Verstorbenen generell als unrein galten. Der Kirchenvater Johannes von Damaskus meint dazu, der "Tod der Heiligen ist ja viel mehr ein Schlaf als ein Tod. Denn sie haben sich geplagt ihr Leben lang und werden leben ohne Ende."<ref>Johannes von Damaskus: [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel1691-14.htm Genaue Darlegung des orthodoxen Glaubens. Von der Verehrung der Heiligen und ihrer Reliquien]</ref>. Sie seine keine Toten, "Denn seitdem er, der selbst das Leben, der Grund des Lebens ist, zu den Toten gezählt ward, nennen wir die, die in der Hoffnung auf Auferstehung und im Glauben an ihn entschlafen sind, nicht Tote. Denn wie kann ein toter Körper Wunder wirken?"<ref>Johannes von Damaskus: [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel1691-14.htm Genaue Darlegung des orthodoxen Glaubens. Von der Verehrung der Heiligen und ihrer Reliquien].</ref>.<br />
Die Reliquienverehrung ist eine der ältesten Formen der Heiligenverehrung und bereits seit der Mitte des 2. für das Christentum Jahrhunderts nachweisbar. Dies ist bemerkenswert, da in der heidnischen Antike die Reliquienverehrung nicht erwünscht war und Körperteile von Verstorbenen generell als unrein galten. Der Kirchenvater Johannes von Damaskus meint dazu, der "Tod der Heiligen ist ja viel mehr ein Schlaf als ein Tod. Denn sie haben sich geplagt ihr Leben lang und werden leben ohne Ende."<ref>Johannes von Damaskus: [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel1691-14.htm Genaue Darlegung des orthodoxen Glaubens. Von der Verehrung der Heiligen und ihrer Reliquien]</ref>. Sie seine keine Toten, "Denn seitdem er, der selbst das Leben, der Grund des Lebens ist, zu den Toten gezählt ward, nennen wir die, die in der Hoffnung auf Auferstehung und im Glauben an ihn entschlafen sind, nicht Tote. Denn wie kann ein toter Körper Wunder wirken?"<ref>Johannes von Damaskus: [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel1691-14.htm Genaue Darlegung des orthodoxen Glaubens. Von der Verehrung der Heiligen und ihrer Reliquien].</ref>.<br />
Den erste Beleg für eine Reliquienverehrung findet man in [http://www.bibleserver.com/text/ELB/2.Könige13,20-21 2. Könige 13,20-12 ELB] wo durch die Berührung von [[Elisa]]s Gebeinen ein Mann von den Toten auferweckt wurde. Im [[Neues Testament|Neuen Testament]] finden sich weitere Hinweise auf Reliquienverehrung, beispielsweise die Heilung der blutflüssigen Frau in [http://www.bibleserver.com/text/ELB/Markus5,25-34 Markus 5,25-34 ELB] oder in der [[Apostelgeschichte]], wo die Gläubigen dem hl. [[Paulus]] Tücher wegnahmen und diese dann auf die Kranken legten, die geheilt wurden ([http://www.bibleserver.com/text/ELB/Apostelgeschichte19,12 Apg 19,12 ELB]). <br />
Den erste Beleg für eine Reliquienverehrung findet man in [http://www.bibleserver.com/text/ELB/2.Könige13,20-21 2. Könige 13,20-12 ELB] wo durch die Berührung von [[Elisa]]s Gebeinen ein Mann von den Toten auferweckt wurde. Im [[Neues Testament|Neuen Testament]] finden sich weitere Hinweise auf Reliquienverehrung, beispielsweise die Heilung der blutflüssigen Frau in [http://www.bibleserver.com/text/ELB/Markus5,25-34 Markus 5,25-34 ELB] oder in der [[Apostelgeschichte]], wo die Gläubigen dem hl. [[Apostelfürsten_Petrus_und_Paulus|Paulus]] Tücher wegnahmen und diese dann auf die Kranken legten, die geheilt wurden ([http://www.bibleserver.com/text/ELB/Apostelgeschichte19,12 Apg 19,12 ELB]). <br />
Lange Zeit wurde die Tradition gepflegt, über den Gräbern von heiligen [[Märtyrer]]n Kirchen zu errichten um den inneren Zusammenhang zwischen der Gemeinschaft der Heiligen und der irdischen Kirche zu versinnbildlichen. Üblicherweise werden heutzutage Reliquien bei der Weihe der Kirche in das Altartuch ([[Antimension]]) eingenäht. Dabei erhält der [[Priester|Ortspriester]] das Tuch von seinem [[Bischof]], der es auch unterschreiben muss. Ohne das Antimension ist es nicht erlaubt, eine [[Göttliche Liturgie]] zu feiern.<br />
Lange Zeit wurde die Tradition gepflegt, über den Gräbern von heiligen [[Märtyrer]]n Kirchen zu errichten um den inneren Zusammenhang zwischen der Gemeinschaft der Heiligen und der irdischen Kirche zu versinnbildlichen. Üblicherweise werden heutzutage Reliquien bei der Weihe der Kirche in das Altartuch ([[Antimension]]) eingenäht. Dabei erhält der [[Priester|Ortspriester]] das Tuch von seinem [[Bischof]], der es auch unterschreiben muss. Ohne das Antimension ist es nicht erlaubt, eine [[Göttliche Liturgie]] zu feiern.<br />
Gott kann durch die Reliquien der Heiligen Wunder wirken, z.B. [[Myron]] strömen lassen, vor der Verwesung bewahren oder Gläubige heilen. Die Heiligen selber könne das nicht, es geschieht allein durch Gottes Gnade. Johannes von Damaskus schrieb zu den Wundern der Reliquien: "Als heilbringende Quellen gab uns der Herr Christus die Reliquien der Heiligen, die auf mannigfache Weise die Wohltaten ausströmen, wohlriechendes Öl hervorquellen. Und niemand sei ungläubig! Denn wenn aus hartem, festem Fels in der Wüste Wasser quoll, weil Gott es wollte, und aus einem Eselskinnbacken dem dürstenden Samson, ist es dann unglaublich, daß aus Märtyrerreliquien wohlriechendes Öl quelle? Keineswegs, wenigstens für die, welche die Macht Gottes und die Ehre kennen, die den Heiligen von ihm zuteil wird."<ref>Johannes von Damaskus: [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel1691-14.htm Genaue Darlegung des orthodoxen Glaubens. Von der Verehrung der Heiligen und ihrer Reliquien].</ref> <br />
Gott kann durch die Reliquien der Heiligen Wunder wirken, z.B. [[Myron]] strömen lassen, vor der Verwesung bewahren oder Gläubige heilen. Die Heiligen selber könne das nicht, es geschieht allein durch Gottes Gnade. Johannes von Damaskus schrieb zu den Wundern der Reliquien: "Als heilbringende Quellen gab uns der Herr Christus die Reliquien der Heiligen, die auf mannigfache Weise die Wohltaten ausströmen, wohlriechendes Öl hervorquellen. Und niemand sei ungläubig! Denn wenn aus hartem, festem Fels in der Wüste Wasser quoll, weil Gott es wollte, und aus einem Eselskinnbacken dem dürstenden Samson, ist es dann unglaublich, daß aus Märtyrerreliquien wohlriechendes Öl quelle? Keineswegs, wenigstens für die, welche die Macht Gottes und die Ehre kennen, die den Heiligen von ihm zuteil wird."<ref>Johannes von Damaskus: [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel1691-14.htm Genaue Darlegung des orthodoxen Glaubens. Von der Verehrung der Heiligen und ihrer Reliquien].</ref> <br />
 
Der Zugang zum Heiligen durch die Reliquien war im frühen Christentum immer mit einer Pilgerreise zum Grab des Heiligen verbunden. Daher begann man, Gebeine zu übertragen (d.h. an einem anderen Ort zu begraben) oder die sterblichen Überreste zu teilen. [[Theodoret von Kyrrhos]] erklärte dazu, dass die Gnade vollständig in jedem Teil der Gebeine erhalten bliebe.<ref>Vgl. dazu Wikipedia: [https://en.wikipedia.org/wiki/Relic Relic]</ref> Die früheste berichtete Übertragung von Gebeinen war die von [[Babylas von Antiochia]]: Kaiser Constantinus Gallus ließ in einem Vorort von Antiochia eine Kirche zu Ehren des hl. Babylas errichten und übertrug 352 dessen Reliquien in einer gewaltigen Prozession dorthin.
 
AUFFINDEN DES KREUZES - HELENA
The importance of relics in the Byzantine world can be seen from the veneration given to the pieces of the True Cross, believed to have been discovered by Helena, mother of Constantine I in the fourth century.
 
PILGERN VS. ÜBERTRAGUNG VON GEBEINEN
Zugang zum Heiligen durch Reliquien. These relics, a firmly embedded part of veneration by this period, increased the availability of access to the divine but were not infinitely reproducible (an original relic was required), and still usually required believers to undertake pilgrimage or have contact with somebody who had.
The earliest recorded removal, or translation of saintly remains was that of Saint Babylas at Antioch in 354, but, partly perhaps because Constantinople lacked the many saintly graves of Rome, they soon became common in the Eastern Empire, though still prohibited in the West. The Eastern capital was therefore able to acquire the remains of Saints Timothy, Andrew and Luke, and the division of bodies also began, the 5th century theologian Theodoretus declaring that "Grace remains entire with every part". In the West a decree of Theodosius only allowed the moving of a whole sarcophagus with its contents, but the upheavals of the barbarian invasions relaxed the rules, as remains needed to be relocated to safer places.
 
OBKD ZUR VERBRENNUNG ???


==Verehrung==
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* [[:Kategorie:Heilige_aus_Österreich]]
* [[:Kategorie:Heilige_aus_Österreich]]
* [[Antimension]]
* [[Antimension]]
* [[Kreuzerhöhung]]


==Weblinks==
==Weblinks==
*Artikel über [http://de.bogoslov.ru/search/?sort=0&c=p&match=0&text=reliquien&pagesize=100 ''Reliquien''] im wissenschaftlich-theologische Portal bogoslov.ru
* Artikel über [http://de.bogoslov.ru/search/?sort=0&c=p&match=0&text=reliquien&pagesize=100 ''Reliquien''] im wissenschaftlich-theologische Portal bogoslov.ru
*Kathpedia: [http://www.kathpedia.com/index.php?title=Reliquie Reliquie]
* [[OBKD|Orthodoxe Bischofskonferenz Deutschland]]: [http://www.obkd.de/Texte/BegraebnisoderFeuerbestattung.pdf ''Begräbnis oder Feuerbestattung?''] (hierin auch einiges zum Verständnis des Leibes und dem Umgang mit Toten)
*Wikipedia: [https://de.wikipedia.org/wiki/Reliquie Reliquie]
* Bernhard Kötting: [https://books.google.de/books?id=qX_KBgAAQBAJ&pg=PA26&lpg=PA26&dq=theodoret+reliquien&source=bl&ots=YRQYOsNW0F&sig=0PmBd_nwzE3T5gtVBi80xUX0cXo&hl=de&sa=X&ved=0CCIQ6AEwAWoVChMI44H54d37xwIVSgssCh3bzgYq#v=onepage&q=theodoret%20reliquien&f=false ''Der frühchristliche Reliquienkult und die Bestattung im Kirchengebäude'']
*OrthodoxWiki: [http://orthodoxwiki.org/Relics Relics]
*WikipediaEN: [https://en.wikipedia.org/wiki/Relic Relic]


==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==
<references/>
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[[Kategorie:Reliquien]][[Kategorie:Geistliches Leben]]
[[Kategorie:Reliquien]][[Kategorie:Geistliches Leben]]

Aktuelle Version vom 16. September 2015, 15:31 Uhr

Kreuzreliquie aus dem Limburger Dom

Eine Reliquie (lat. reliquiae "Überbleibsel" oder "Zurückgelassenes") sind Teile der sterblichen Überreste eines Gläubigen, üblicherweise eines Heiligen. Zu den Reliquien kann auch Kleidung oder persönlicher Besitz eines Heiligen gezählt werden oder andere Gegenstände, wie z.B. Teile des Kreuzes Jesu (welches durch Helena aufgefunden wurde, siehe auch "Kreuzerhöhung"). Reliquien werden durch die Gläubigen verehrt.

Geschichte

Die Reliquienverehrung ist eine der ältesten Formen der Heiligenverehrung und bereits seit der Mitte des 2. für das Christentum Jahrhunderts nachweisbar. Dies ist bemerkenswert, da in der heidnischen Antike die Reliquienverehrung nicht erwünscht war und Körperteile von Verstorbenen generell als unrein galten. Der Kirchenvater Johannes von Damaskus meint dazu, der "Tod der Heiligen ist ja viel mehr ein Schlaf als ein Tod. Denn sie haben sich geplagt ihr Leben lang und werden leben ohne Ende."<ref>Johannes von Damaskus: Genaue Darlegung des orthodoxen Glaubens. Von der Verehrung der Heiligen und ihrer Reliquien</ref>. Sie seine keine Toten, "Denn seitdem er, der selbst das Leben, der Grund des Lebens ist, zu den Toten gezählt ward, nennen wir die, die in der Hoffnung auf Auferstehung und im Glauben an ihn entschlafen sind, nicht Tote. Denn wie kann ein toter Körper Wunder wirken?"<ref>Johannes von Damaskus: Genaue Darlegung des orthodoxen Glaubens. Von der Verehrung der Heiligen und ihrer Reliquien.</ref>.
Den erste Beleg für eine Reliquienverehrung findet man in 2. Könige 13,20-12 ELB wo durch die Berührung von Elisas Gebeinen ein Mann von den Toten auferweckt wurde. Im Neuen Testament finden sich weitere Hinweise auf Reliquienverehrung, beispielsweise die Heilung der blutflüssigen Frau in Markus 5,25-34 ELB oder in der Apostelgeschichte, wo die Gläubigen dem hl. Paulus Tücher wegnahmen und diese dann auf die Kranken legten, die geheilt wurden (Apg 19,12 ELB).
Lange Zeit wurde die Tradition gepflegt, über den Gräbern von heiligen Märtyrern Kirchen zu errichten um den inneren Zusammenhang zwischen der Gemeinschaft der Heiligen und der irdischen Kirche zu versinnbildlichen. Üblicherweise werden heutzutage Reliquien bei der Weihe der Kirche in das Altartuch (Antimension) eingenäht. Dabei erhält der Ortspriester das Tuch von seinem Bischof, der es auch unterschreiben muss. Ohne das Antimension ist es nicht erlaubt, eine Göttliche Liturgie zu feiern.
Gott kann durch die Reliquien der Heiligen Wunder wirken, z.B. Myron strömen lassen, vor der Verwesung bewahren oder Gläubige heilen. Die Heiligen selber könne das nicht, es geschieht allein durch Gottes Gnade. Johannes von Damaskus schrieb zu den Wundern der Reliquien: "Als heilbringende Quellen gab uns der Herr Christus die Reliquien der Heiligen, die auf mannigfache Weise die Wohltaten ausströmen, wohlriechendes Öl hervorquellen. Und niemand sei ungläubig! Denn wenn aus hartem, festem Fels in der Wüste Wasser quoll, weil Gott es wollte, und aus einem Eselskinnbacken dem dürstenden Samson, ist es dann unglaublich, daß aus Märtyrerreliquien wohlriechendes Öl quelle? Keineswegs, wenigstens für die, welche die Macht Gottes und die Ehre kennen, die den Heiligen von ihm zuteil wird."<ref>Johannes von Damaskus: Genaue Darlegung des orthodoxen Glaubens. Von der Verehrung der Heiligen und ihrer Reliquien.</ref>
Der Zugang zum Heiligen durch die Reliquien war im frühen Christentum immer mit einer Pilgerreise zum Grab des Heiligen verbunden. Daher begann man, Gebeine zu übertragen (d.h. an einem anderen Ort zu begraben) oder die sterblichen Überreste zu teilen. Theodoret von Kyrrhos erklärte dazu, dass die Gnade vollständig in jedem Teil der Gebeine erhalten bliebe.<ref>Vgl. dazu Wikipedia: Relic</ref> Die früheste berichtete Übertragung von Gebeinen war die von Babylas von Antiochia: Kaiser Constantinus Gallus ließ in einem Vorort von Antiochia eine Kirche zu Ehren des hl. Babylas errichten und übertrug 352 dessen Reliquien in einer gewaltigen Prozession dorthin.

Verehrung

Die Verehrung der Reliquien ist für die Orthodoxie von großer Wichtigkeit, denn "die Ehre, die man den gutgesinnten Mitknechten erweist, ist ein Beweis der Liebe gegen den gemeinsamen Herrn".<ref>Johannes von Damaskus: Genaue Darlegung des orthodoxen Glaubens. Von der Verehrung der Heiligen und ihrer Reliquien.</ref> Kirchen stellen die Reliquien bekannter Heiliger häufig zur Verehrung durch die Gläubigen aus, in vielen Klöstern werden sämtliche vorhandenen Reliquien abends in der Komplet verehrt. Üblicherweise geschieht die Verehrung durch Bekreuzigen, Prostration und Küssen des Reliquiars oder der Reliquie selbst. Die Orthodoxe Lehre unterscheidet klar zwischen der Verehrung (griech. δουλια) der Reliquien und der Anbetung (griech. λατρεια), d.h. dem Lobpreis, der nur Gott allein zukommt. Es wird davor gewarnt, mit den Reliquien Götzendienst zu betreiben.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

<references/>