Quirinus von Sisseg: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Quirinus von Sisseg''' († 4. Juni 308 oder 309 in Sabaria - heute: Szombathely, Ungarn) war Bischof von Sisseg (auch: Siscia, oder Sisak) im heutigen Kroatien.  Sein Gedächtnis wird gefeiert am [[4. Juni]].
Gedächtnis: [[4. Juni]]
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'''Quirinus von Sisseg''' († 4. Juni 308 oder 309 in Sabaria - heute: Szombathely, Ungarn) war Bischof von Sisseg (auch: Siscia, oder Sisak) im heutigen Kroatien.  


Der Hl. Quirinus war zu Beginn des 4. Jahrhunderts [[Bischof]] von Sisseg in Pannonien, im heutigen Kroatien. Unter dem Statthalter [[Maximin]], einem fanatischen [[Christenverfolgung|Christenverfolger]], verließ er seine [[Diözese]] nach dem Worte des [[Jesus Christus|Herrn]]: ''“Verfolgt man euch in einer Stadt, so begebet euch in eine andere.“'' Aber der Hl. Bischof Quirinus wurde von den Dienern Maximins verfolgt, eingeholt, gefangengenommen und verhört. Er wurde aufgefordert, den [[Götzen]] zu opfern, was er ablehnte. Dann wurden ihm die Folterinstrumente gezeigt und ihm vorgeschlagen, nur zum Schein die Götter zu verehren; dann würde er auf freien Fuß gesetzt, ja sogar zum [[Priester]] des Jupiter, obersten Schutzgottes des römischen Reiches, ernannt. Der Hl. Bischof aber antwortete, dass er bereits Hohepriester sei und sich selbst dem Wahren [[Gott]], der ihn zu jedem guten Werk stark mache, als Opfer darbringe. Daraufhin wurde der Hl Quirinus in Ketten gelegt und in den Kerker geworfen.  
Der Hl. Quirinus war zu Beginn des 4. Jahrhunderts [[Bischof]] von Sisseg in Pannonien, im heutigen Kroatien. Unter dem Statthalter [[Maximin]], einem fanatischen [[Christenverfolgung|Christenverfolger]], verließ er seine [[Diözese]] nach dem Worte des [[Jesus Christus|Herrn]]: ''“Verfolgt man euch in einer Stadt, so begebet euch in eine andere.“''<ref>''Wenn sie euch aber in einer Stadt verfolgen, so flieht in eine andere.'' Matthäus 10,23 (Luther 1912)</ref> Aber der Hl. Bischof Quirinus wurde von den Dienern Maximins verfolgt, eingeholt, gefangengenommen und verhört. Er wurde aufgefordert, den [[Götzen]] zu opfern, was er ablehnte. Dann wurden ihm die Folterinstrumente gezeigt und ihm vorgeschlagen, nur zum Schein die Götter zu verehren; dann würde er auf freien Fuß gesetzt, ja sogar zum [[Priester]] des Jupiter, obersten Schutzgottes des römischen Reiches, ernannt. Der Hl. Bischof aber antwortete, dass er bereits Hohepriester sei und sich selbst dem Wahren [[Gott]], der ihn zu jedem guten Werk stark mache, als Opfer darbringe. Daraufhin wurde der Hl Quirinus in Ketten gelegt und in den Kerker geworfen.  


Im Kerker warf er sich sogleich auf die Knie und [[Gebet|betete]] dafür, dass Gott all jene, die in diesem Gefängnis saßen, im wahren Glauben erleuchte. Gegen Mitternacht ershellte plötzlich ein Licht den ganzen Kerker. Der Kerkermeister erschrak zutiefst und kam zu dem Heiligen gelaufen, warf sich vor ihm auf die Knie und rief: ''“O Heiliger! Bitte deinen Gott für mich, denn ich glaube, es gibt keinen anderen Gott, als den, welchen du anbetest.“'' Der Hl. Bischof Quirinus tröstete ihn und würdigte ihn der Hl. [[Taufe]] und [[Myronsalbung|Salbung]].  
Im Kerker warf er sich sogleich auf die Knie und [[Gebet|betete]] dafür, dass Gott all jene, die in diesem Gefängnis saßen, im wahren Glauben erleuchte. Gegen Mitternacht erhellte plötzlich ein Licht den ganzen Kerker. Der Kerkermeister erschrak zutiefst und kam zu dem Heiligen gelaufen, warf sich vor ihm auf die Knie und rief: ''“O Heiliger! Bitte deinen Gott für mich, denn ich glaube, es gibt keinen anderen Gott, als den, welchen du anbetest.“'' Der Hl. Bischof Quirinus tröstete ihn und würdigte ihn der Hl. [[Taufe]] und [[Myronsalbung|Salbung]].  


Nach drei Tagen wurde Bischof Quirinus zu Amantius, dem Statthalter von Oberpannonien, geschickt. In schwere Ketten gelegt wurde der. Bischof durch alle Städte geführt, die an der Donau lagen, bis Amantius Befehl gab, ihn nach Sabaria zu bringen, um ihn dort zu richten. Als dies bekannt wurde, kamen viele christliche Frauen zu ihm ins Gefängnis, um ihm zur Stärkung und Erfrischung Brot und Wein zu bringen. Als der Hl. Bischof die Gaben segnete, fielen die Ketten plötzlich von seinen Händen und Füßen ab.  
Nach drei Tagen wurde Bischof Quirinus zu Amantius, dem Statthalter von Oberpannonien, geschickt. In schwere Ketten gelegt wurde der Bischof durch alle Städte geführt, die an der Donau lagen, bis Amantius Befehl gab, ihn nach Sabaria zu bringen, um ihn dort zu richten. Als dies bekannt wurde, kamen viele christliche Frauen zu ihm ins Gefängnis, um ihm zur Stärkung und Erfrischung Brot und Wein zu bringen. Als der Hl. Bischof die Gaben segnete, fielen die Ketten plötzlich von seinen Händen und Füßen ab.  


Amantius ließ den Hl. Bischof ins Theater führen und gab sich alle Mühe, den Heiligen sowohl durch Drohungen als auch durch Schmeicheleien zum Abfall zu bewegen. Der Hl. Bischof aber blieb unerschütterlich und lächelte nur, als man ihm mit dem Tod drohte. Darauf gab Amantius den Befehl, den Hl. Bischof mit einem Mühlstein um den Hals in die Donau zu werfen. Der Befehl wurde auf der Stelle ausgeführt; aber statt in der Donau zu versinken, blieb der Hl. Quirinus lange Zeit auf der Wasseroberfläche, ohne unterzugehen. Das Volk staunte über diese Erscheinung, denn der Heilige versank nicht nur nicht in der Tiefe, sondern gab auch noch Ermahnungen an die am Ufer stehenden Menschen, Gott treu zu bleiben und sich weder durch Strafen noch durch den Tod dazu bewegen zu lassen, sich vom wahren Gott abzuwenden. Dann aber begann er, aus Furcht, die [[Martyrium|Märtyrerkrone]] zu verlieren, Gott darum zu bitten, ihn untergehen zu lassen, und sprach: ''“Es ist kein Wunder für Dich, Herr Jesus, dass Du den Lauf der Flüsse aufhältst, wie Du dem Menschen die Gewalt gibst, auf dem Wasser zu gehen, wie Du sie dem Hl. [[Apostel Petrus]] gabst. Dieses Volk sieht in mir einen wunderbaren Beweis Deiner Macht: verleihe aber auch mir, o mein Gott, was ich noch zu wünschen übrig habe, was allen anderen Dingen vorzuziehen ist: das Glück, für Dich zu sterben.”''  
Amantius ließ den Hl. Bischof ins Theater führen und gab sich alle Mühe, den Heiligen sowohl durch Drohungen als auch durch Schmeicheleien zum Abfall zu bewegen. Der Hl. Bischof aber blieb unerschütterlich und lächelte nur, als man ihm mit dem Tod drohte. Darauf gab Amantius den Befehl, den Hl. Bischof mit einem Mühlstein um den Hals in die Donau zu werfen. Der Befehl wurde auf der Stelle ausgeführt; aber statt in der Donau zu versinken, blieb der Hl. Quirinus lange Zeit auf der Wasseroberfläche, ohne unterzugehen. Das Volk staunte über diese Erscheinung, denn der Heilige versank nicht nur nicht in der Tiefe, sondern gab auch noch Ermahnungen an die am Ufer stehenden Menschen, Gott treu zu bleiben und sich weder durch Strafen noch durch den Tod dazu bewegen zu lassen, sich vom wahren Gott abzuwenden. Dann aber begann er, aus Furcht, die [[Martyrium|Märtyrerkrone]] zu verlieren, Gott darum zu bitten, ihn untergehen zu lassen, und sprach: ''“Es ist kein Wunder für Dich, Herr Jesus, dass Du den Lauf der Flüsse aufhältst, wie Du dem Menschen die Gewalt gibst, auf dem Wasser zu gehen, wie Du sie dem Hl. [[Apostel Petrus]] gabst. Dieses Volk sieht in mir einen wunderbaren Beweis Deiner Macht: verleihe aber auch mir, o mein Gott, was ich noch zu wünschen übrig habe, was allen anderen Dingen vorzuziehen ist: das Glück, für Dich zu sterben.”''  
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==Einzelnachweise==
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[[Kategorie:Personen]]
[[Kategorie:Heilige]]
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[[Kategorie:Heiliger (4. Jahrhundert)]]
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Aktuelle Version vom 4. Juni 2021, 10:22 Uhr

Gedächtnis: 4. Juni

Quirinus von Sisak.png

Quirinus von Sisseg († 4. Juni 308 oder 309 in Sabaria - heute: Szombathely, Ungarn) war Bischof von Sisseg (auch: Siscia, oder Sisak) im heutigen Kroatien.

Der Hl. Quirinus war zu Beginn des 4. Jahrhunderts Bischof von Sisseg in Pannonien, im heutigen Kroatien. Unter dem Statthalter Maximin, einem fanatischen Christenverfolger, verließ er seine Diözese nach dem Worte des Herrn: “Verfolgt man euch in einer Stadt, so begebet euch in eine andere.“<ref>Wenn sie euch aber in einer Stadt verfolgen, so flieht in eine andere. Matthäus 10,23 (Luther 1912)</ref> Aber der Hl. Bischof Quirinus wurde von den Dienern Maximins verfolgt, eingeholt, gefangengenommen und verhört. Er wurde aufgefordert, den Götzen zu opfern, was er ablehnte. Dann wurden ihm die Folterinstrumente gezeigt und ihm vorgeschlagen, nur zum Schein die Götter zu verehren; dann würde er auf freien Fuß gesetzt, ja sogar zum Priester des Jupiter, obersten Schutzgottes des römischen Reiches, ernannt. Der Hl. Bischof aber antwortete, dass er bereits Hohepriester sei und sich selbst dem Wahren Gott, der ihn zu jedem guten Werk stark mache, als Opfer darbringe. Daraufhin wurde der Hl Quirinus in Ketten gelegt und in den Kerker geworfen.

Im Kerker warf er sich sogleich auf die Knie und betete dafür, dass Gott all jene, die in diesem Gefängnis saßen, im wahren Glauben erleuchte. Gegen Mitternacht erhellte plötzlich ein Licht den ganzen Kerker. Der Kerkermeister erschrak zutiefst und kam zu dem Heiligen gelaufen, warf sich vor ihm auf die Knie und rief: “O Heiliger! Bitte deinen Gott für mich, denn ich glaube, es gibt keinen anderen Gott, als den, welchen du anbetest.“ Der Hl. Bischof Quirinus tröstete ihn und würdigte ihn der Hl. Taufe und Salbung.

Nach drei Tagen wurde Bischof Quirinus zu Amantius, dem Statthalter von Oberpannonien, geschickt. In schwere Ketten gelegt wurde der Bischof durch alle Städte geführt, die an der Donau lagen, bis Amantius Befehl gab, ihn nach Sabaria zu bringen, um ihn dort zu richten. Als dies bekannt wurde, kamen viele christliche Frauen zu ihm ins Gefängnis, um ihm zur Stärkung und Erfrischung Brot und Wein zu bringen. Als der Hl. Bischof die Gaben segnete, fielen die Ketten plötzlich von seinen Händen und Füßen ab.

Amantius ließ den Hl. Bischof ins Theater führen und gab sich alle Mühe, den Heiligen sowohl durch Drohungen als auch durch Schmeicheleien zum Abfall zu bewegen. Der Hl. Bischof aber blieb unerschütterlich und lächelte nur, als man ihm mit dem Tod drohte. Darauf gab Amantius den Befehl, den Hl. Bischof mit einem Mühlstein um den Hals in die Donau zu werfen. Der Befehl wurde auf der Stelle ausgeführt; aber statt in der Donau zu versinken, blieb der Hl. Quirinus lange Zeit auf der Wasseroberfläche, ohne unterzugehen. Das Volk staunte über diese Erscheinung, denn der Heilige versank nicht nur nicht in der Tiefe, sondern gab auch noch Ermahnungen an die am Ufer stehenden Menschen, Gott treu zu bleiben und sich weder durch Strafen noch durch den Tod dazu bewegen zu lassen, sich vom wahren Gott abzuwenden. Dann aber begann er, aus Furcht, die Märtyrerkrone zu verlieren, Gott darum zu bitten, ihn untergehen zu lassen, und sprach: “Es ist kein Wunder für Dich, Herr Jesus, dass Du den Lauf der Flüsse aufhältst, wie Du dem Menschen die Gewalt gibst, auf dem Wasser zu gehen, wie Du sie dem Hl. Apostel Petrus gabst. Dieses Volk sieht in mir einen wunderbaren Beweis Deiner Macht: verleihe aber auch mir, o mein Gott, was ich noch zu wünschen übrig habe, was allen anderen Dingen vorzuziehen ist: das Glück, für Dich zu sterben.”

Kaum hatte er diese Worte gesprochen, versank er in der Tiefe. Sein Leib wurde in geringer Entfernung von der Stelle, wo er untergegangen war, gefunden und dort begraben. Über seinem Grab wurde später eine Kirche errichtet.

In der Zeit der Völkerwanderung im 5. oder 6. Jahrhundert wurden Quirins Gebeine nach Rom gebracht. Noch heute werden sie an der Via Appia Antica bei San Sebastiano im Mausoleum Platonia aufbewahrt.<ref>Vgl. dazu Wikipedia: Quirinus von Siscia.</ref>

Siehe auch

  • Der Heilige Florian von Lorch, ebenfalls ein Heiliger aus Pannonien, hat ein ähnlichen Märtyrertod erlitten.

Textnachweis

Dieser Text stammt aus: "Orthodoxe Heiligenleben", Vorabdruck im Internet, S.118f. Scan des Kapitels über den Hl. Quirinus. Mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber.

Einzelnachweise

<references />