Quirinus vom Tegernsee

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Quirinus von Tegernsee, auch Quirinus von Rom (* 3. Jahrhundert; † 269 in Rom) ist ein Märtyrer und Heiliger des 3. Jahrhunderts. Sein Gedenktag ist der 25. März

Leben

=Im Gefängnis

Der Hl. Märt. Quirinus lebte zur Zeit des römischen Kaisers Claudius. Damals waren aus Persien die vornehmen Eheleute Marius und Martha mit ihren Söhnen Audifax und Abakuk nach Rom gekommen, um an den Apostelgräbern zu beten. Gleichzeitig wollten sie die verschiedenen Gefängnisse und Begräbnisstätten der Märtyrer besuchten. Als sie in die Tiberburg kamen, fanden sie dort einen Mann namens Quirinus, der bereits viele Geißelungen geduldig für Christus erduldet hatte und seines Vermögens beraubt war. Zu ihm gelangt, warfen sich Marius und seine Gemahlin Martha mit ihren beiden Söhnen dem Heiligen zu Füßen und baten ihn um Christi Willen, dass er für sie bete. Darauf blieben sie acht Tage dort, und begannen von ihrem eigenen Vermögen dem seligen Quirinus zu dienen und seine Füße zu waschen, die in Eisen geschmiedet waren. Zu dieser Zeit befahl Claudius, dass Christen, die entweder öffentlich oder im Geheimen entdeckt würden, ohne Verhör bestraft würden. Auf Grund dieses Blitzbefehls wurden in Salaria 262 Christen gefangen und für den Namen Christi in der Arena verurteilt, und einige andere, die in die Tongrube außerhalb des Stadttors Salaria eingeschlossen wurden, wurden von Soldaten durch Pfeilschüsse getötet. Als dies geschehen war, kamen überaus betrübt Marius und seine Frau Martha mit ihren Söhnen und dem Priester Johannes zu dem Ort, wo die Leiber der Heiligen zusammengeworfen waren, und erblickten über den Heiligen Leibern ein Licht. Dann begannen sie soviel sie konnten die Leiber einzeln herauszuziehen und mit Leinen umwickelt auf ihre Kosten in Salaria an dem Ort Clyvum Cucumeris zu begraben, denn Marius, seine Gattin und seine Söhne waren wohlhabend. Während sie beerdigten, erfuhr von ihnen ein gewisser Tribun von Claudius, mit Namen Plastus. An diesem Ort begingen sie viele Tage Nachtwachen, Fasten und Gebete zusammen mit dem seligen Priester Johannes. Als dies Claudius erfuhr, wollte er Marius und Martha seine Frau ausfindig machen, aber es gelang ihm nicht, da sie dies alles im Verborgenen taten.

Tod

Als die Romreisenden zum Kastel kamen und nach dem seligen Quirinus fragten, fanden sie ihn nicht mehr und wurden überaus betrübt. Sie fanden aber einen Priester mit dem Namen Pastor, der ihnen alles erzählte, was inzwischen vorgefallen war, wie bei Nacht der Hl. Quirinus mit dem Schwert getötet worden war und in den Tiber gestürzt wurde, und dass sein Leib auf der Insel Licaoniae zurückgeblieben sei. Daraufhin eilte die ganze Familie bei Nacht zusammen mit dem seligen Pastor und barg seinen Leib und bestattete ihn auf dem Pontianischen Friedhof in einer Krypta, am 8. Tag des Monats April.

Wunder

An diesem Ort offenbarte sich in der Folge die Göttliche Gnade unseres Herren Jesus Christus an denjenigen, die gewürdigt wurden dorthin zu kommen; hier nämlich wurden Blinde sehend, Gelähmte erlangten die Kraft zu gehen, Gehörgeschädigte wurden gewürdigt wieder zu hören, gelöste Zungen begannen dem Herrn Lob zu singen, Fiebernde erhielten Abhilfe und erlangten ihre Gesundheit, Gebrechliche wurden wiederhergestellt, Aussätzige wurden rein am Fleisch. Mit diesen und ähnlichen Werken wirkte der allmächtige Herr durch die Fürbitten seines Hl. Märtyrers und machte seinen Ruf weit und breit berühmt, so dass beim Senat und beim ganzen römischen Volk in so großer Verehrung stand, dass er gleich nach den berühmten Aposteln genannt wurde. Doch was ist daran verwunderlich, dass der allmächtige Herr die Erinnerung an seine Leiden, die in einer so kleinen Schatulle festgehalten wurden, mit solchen Wundern berühmt zu machen würdigte, wo der Herr doch sagte, dass alles Verborgene ans Licht kommt? Es war nämlich bekannt, dass der heilige Mann die Ehren dieser Welt floh. Das, was er in seinem Herzen verbarg, wurde durch weise Tugenden in Werken bezeugte. Aber für die Aufzählung der auf die Verdienste des Märtyrers hin geschehenen Wunder, reicht keine Predigt hin. Von dem, was sich zu gelegener Zeit ereignet hat, haben wir nurwenig von vielem dargestellt.

Übertragung der Gebeine

Als mit dem Fortschreiten der Zeit und der Abwicklung der Jahre, was das betrifft und ähnliches, das durch die Verdiensten des Hl. Märtyrers offenbar wurden, dass in der Provinz Noricum zwei gemanische Brüder Adalbertus und Otkarius lebten, die berühmte Männer waren und überaus gerühmt, die hatten ihren Besitz im austrischen Bezirk neben dem See Tegarin, dem ein Wald zugehörte. Hier geschah es, daß während sie einmal am See fischten, sie wie folgt zu Menschenfischern wurden; Sie erblickten nämlich neben dem See einen Ort, der für den Gottesdienst angemessen war. Diesen begannen sie zu roden und herzurichten; dann erbauten sie dort eine Basilika zu Ehren des Erlösers und errichteten weitere Gebäude, führten Steinmetzen und andere notwendige Handwerker herbei, und wandten sich sogar nach Rom um für die Vollendung des heiligen Gebäudes zu beten und gelobten dem Herrn Reliquien von Heiligen herzuführen. Als sie in Rom angekommen waren und ihre Gebete vollendet hatten, an beiden Gräbern der Hll. Apostel Petrus und Paulus, kamen sie zum anwesenden höchsten Bischof, warfen sich vor ihm nieder und übergaben, das was sie zu geben in der Lage waren. Dann baten sie um die Reliquien des Hl. Märt. Quirinius. Als der Bischof Quirinius hörte, war er entsetzt, da er befürchtete ganz Rom in Aufruhr zu bringen, weil dieser Heilige von allen in höchster Verehrung stand, weil wer immer auch an seinem Grab eine Bitte wegen einer beliebigen Krankheit äußerte gesund wieder zurückkehrte. Jene aber bestanden eindringlich darauf, daß ihnen ihre Bitte gewährt würde. Da legte ihnen Bischof Zacharias nahe, sie könnten sich durch ihrer Hände Arbeit, die gewünschten Reliquien erwerben. Ohne zu Zögern waren die beiden Brüder dazu bereit zusammen mit ihren Begleitern einige Zeit für Bauarbeiten zur Verfügung zu stehen. Nach dem ein arbeitsreiches Jahr verstrichen war erhielten sie die Reliquien des Hl. Märt. Quirinius und begaben sich wieder auf den Heimweg. Unterwegs fiel es einigen Knechten ein nachzuprüfen, ob sie der Bischof nicht betrogen habe und nur Stroh mit sich führen läßt. Deshalb erbrachen sie Nachts das Siegel des auf einem Wagen beförderten Reliquienkastens. Als Sie aber den Deckel aufhoben brach Feuer aus dem Reliquienkasten heraus und die beteiligten Knechte wurden wie vom Blitzschlag dahingerafft. Hier wiederholte sich was beim Hl. Propheten Elia geschah als der König nach ihm sandte und er den Abgesandten die ihn aufforderten mitzukommen antwortete: “Wenn ich ein Mann Gottes bin, dann falle Feuer vom Himmel und verzehre euch!” Bei der letzten Rast vor dem feierlichen Einzug nach Tegernsee hielt der Wagen eine Nacht nicht mehr weit von Tegernsee entfernt. Und als man am Morgen anspannen wollte zeigt es sich, daß eine Quelle unter dem Wagen auf dem sich die Reliquien befanden entsprungen war. Als die Reliquien schließlich unter Teilnahme des ganzen Bevölkerung in Tegernsee und in die Basilika einzogen, öffnete sich plötzlich der Boden des Reliquienkastens und Blut floß aus diesem heraus, das sorgfältig gesammelt wurde, und noch heute in versiegelten Reliquiengefäßen aufbewahrt wird. Durch diese Wunder wurden die Reliquien des Hl. Märt. Quirinius schnell berühmt und viele Kranke kamen mit ihren körperlichen und geistigen Gebrechen um hier Heilung zu finden. Nach nicht langer Zeit sammelte sich hier eine große Zahl von Mönchen und Geistlichen und Adalbertus selbst wechselte seine weltlichen Kleider in ein Mönchsgewandt und wurde der Abt der Mönchsgemeinschaft. Otkarius wurde ebenfalls nach einem arbeitreichen Leben in der Welt in die Mönchsgewänder eingekleidet und vollendete sein Leben im Lobpreis Gottes: “Was ist Gut und was ist angenehm? Wenn Brüder in Eintracht zusammenleben. “

Textnachweis

Dieser Text stammt aus: "Orthodoxe Heiligenleben", Vorabdruck im Internet, S.XX Scan des Kapitels über den Hl. Quirinus. Mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber.

Literatur

Weblinks