Philothea von Curtea de Argeş

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Gedenktag: 7. Dezember

Die heilige Philothea von Curtea de Argeş wurde 1206 als Tochter des bulgarischen Bauern Mihail und seiner ersten Frau Ioana, einer Walachin aus Curtea de Argeş, in der Nähe der damaligen bulgarischen Hauptstadt Weliko Tarnowo geboren.

Ioana erzog Philothea im christlichen Glauben und pflanzte in ihr die Liebe zum Herrn ein. Als Philothea etwa sechs Jahre alt war, starb ihre Mutter, und ihr Vater Mihail heiratete sehr schnell wieder, weil es seinem Hof einer Frau ermangelte.

Diese Stiefmutter aber war sehr bösartig und zutiefst unchristlich. Sie bereitete der kleinen Philothea tausende Qualen, weil ihr deren fester Glaube ein Dorn im Auge und ein Stachel im Fleisch war. Philothea wurde regelmäßig geschlagen und mit Messern geschnitten, zur Strafe in einen Ledersack genäht oder in einen tiefen Brunnen gelassen. Die böse Stiefmutter streute sogar noch Salz in die Wunden der heiligen Philothea, um sie vom Glauben abzubringen.

Aber dennoch wuchs diese in ihrer Frömmigkeit nur um so mehr, betete sehr viel und suchte Zuflucht in den Kirchen von Weliko Tarnowo. So wurde sie begnadet mit den Gaben des heilbringenden Gebetes, der Jungfräulichkeit und des Almosenschenkens. Unter anderem verteilte sie heimlich Lebensmittel an arme Kinder auf der Straße.

Als Philothea zwölf Jahre alt war, war ihre Gemeinschaft armer Kinder derart angewachsen, dass ihrem Vater auffiel, wie wenig Essen er mittags auf das Feld bekam. So befragte er seine zweite Frau, welche nun die Gelegenheit sah, ihn gegen seine Tochter aufzubringen. Sie antwortete: "Ich gebe ihr immer mehr als reichlich mit. Frage sie doch, was sie damit macht."

Verärgert legte sich Mihail auf die Lauer und beobachtete, wie Philothea den Straßenkindern aus seinem Essenskorb Almosen verteilte. Jähzornig warf er mit dem Beil, welches er an seinem Gürtel trug, nach ihr und traf sie am Bein. Er hatte sie nicht ernsthaft verletzen wollen, aber die Wunde, welche das scharfe Gerät verursachte, war so groß, dass Philothea innerhalb kürzester Zeit verblutete.

Dessen gewahr, erfasste ihn nun Reue und Furcht, so dass er den Leib seines Kindes verbergen wollte. Aber der ließ sich nicht von der Stelle bewegen. Aufgelöst lief er zum Patriarchen von Weliko Tarnowo und bekannte ihm seine Sünde.

Der Patriarch kam daraufhin mit einer Prozession von Klerikern, welche Fahnen und Kerzen mit sich führten, zum Ort des Martyriums, aber auch ihm gelang es nicht, den Leib der Heiligen zu bewegen. Daraufhin ließ er in der Hoffnung auf ein Zeichen die Namen von bedeutenden Heiligtümern Bulgariens verlesen, aber auch daraufhin änderte sich die Situation nicht.

Erst als er dazu überging, auch die Kirchen der Walachei, der Heimat der frommen Ioana, zu verlesen, hatte er Erfolg. Beim Klang des Namens der Klosterkirche von Curtea de Argeş ließ sich der kleine Körper plötzlich wieder bewegen.

Nun ließ der Patriarch beim walachischen Fürsten Radu Negru anfragen, ob er die Beisetzung der heiligen Reliquien in der Kirche von Curtea de Argeş gestattete.

Als dessen Antwort positiv ausfiel, begab sich eine große Prozession von Klerikern unter dem Patriarchen von Weliko Tarnowo über die Donau nach Oltenia, der Kleinen Walachei, welche damals im Gegensatz zu Multenia, der Großen Walachei, nicht unter der direkten Herrschaft der Kumanen stand.

An der Donau wurden sie von einem Zug rumänischer Kleriker empfangen. Gemeinsam ging die Prozession dann in die Klosterkirche von Curtea de Argeş. Seitdem heilten die Reliquien der heiligen Philothea unzählige Gläubige auf wunderbare Weise. An jedem 7. Dezember findet dort eine der größten Prozessionen Rumäniens statt. Der Wallfahrtsort ist einer der meistbesuchtesten des Landes.

Literatur

  • Das Synaxarion - die Leben der Heiligen der Orthodoxen Kirche. In 2 Bänden. Gestützt auf die 6-bändige Ausgabe des Hl. Klosters Simonos Petra. Erster Band. September bis Februar, Kloster des Hl. Johannes des Vorläufers, Chania (Kreta) 2006, ISBN 960-88698-0-3, S. 427
  • Patriarhia Bisericii Ortodoxe Române: Sfinţi români şi apărători ai Legii strămoşeşti, Bucureşti, 1987, S. 281-285, (Sfânta Muceniţă Filofteia „de la Argeş”).

Weblinks

http://orthodoxwiki.org/Philothea_of_Arges

http://www.sfintiromani.ro/ro/pagina/139/sfinti_decembrie.html

http://www.sfintiromani.ro/ro/pagina/265/decembrie_filofteia_viata.html

http://oca.org/saints/lives/2015/12/07/103491-st-philothea-of-thrace-the-protectress-of-romania

http://www.antiochian.org/node/17089