Petrus, Erzbischof von Alexandria, Hieromärtyrer

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Petrus, Erzbischof von Alexandria.jpg

Gedächtnis: 25. November

Der heilige Hieromärtyrer Petrus, Erzbischof von Alexandria, wurde in Alexandria geboren und aufgezogen. Er war ein hochgebildeter Mann und Oberhaupt der Schule von Alexandria. Im Jahre 300 wurde er als Nachfolger seines Lehrers und geistlichen Führers, dem heiligen Bischof Theonas, Erzpastor der Alexandrinischen Kirche.

Als er während der Christenverfolgung unter den Kaisern Diokletian und Maximian die Stadt verlassen musste, bereiste der Heilige Petrus zahlreiche Länder und ermutigte seine Herde durch Sendschreiben. Zurück in der Stadt, um die Alexandrinische Kirche persönlich durch diese gefährliche Zeit zu steuern, besuchte der Heilige heimlich Christen im Gefängnis und ermutigte sie, standhaft im Glauben zu sein, kümmerte sich um Witwen und Waisen, predigte das Wort Gottes, betete fortwährend und zelebrierte die Gottesdienste. Und der Herr bewahrte ihn vor den Händen seiner Verfolger.

In dieser unruhigen Zeit säte der schändliche Ketzer Arius, der die Göttlichkeit Jesu Christi bestritt, seine unfrommen Lehren aus. Als Arius sich weigerte, zu widerrufen und sich der Wahrheit zu beugen, belegte ihn der heilige Petrus mit dem Kirchenbann und exkommunizierte ihn. Daraufhin entsandte Arius zwei Priester, den Heiligen zu bitten, die Exkommunikation von ihm zu nehmen, denn er habe bereut und seine falschen Lehren aufgegeben. Dies entsprach aber nicht der Wahrheit; vielmehr hoffte Arius, dem hl. Petrus als Erzbischof von Alexandria nachfolgen zu können. Der hl. Petrus durchschaute jedoch die boshafte Täuschung und wies seine Herde an, Arius nicht zu glauben und ihn nicht zur Kommunion zuzulassen.

Unter der weisen Leitung des hl. Petrus wuchs und gedieh die Kirche von Alexandria trotz der Verfolgung. Schließlich aber wurde der Heilige auf Befehl von Kaiser Maximian (305-311) verhaftet und zum Tode verurteilt. Daraufhin versammelte sich eine große Menschenmenge vor dem Gefängnis und empörte sich. Um einen Aufstand und ein Blutbad zu verhindern, schickte der Heilige eine Nachricht an die Behörden und schlug ihnen vor, in die Rückwand des Gefängnisses eine Öffnung zu machen, um ihn heimlich zur Hinrichtung führen zu können. Im Dunkel der Nacht ging der hl. Petrus mit seinen Henkern hinter die Stadtmauern, wo sie ihn an derselben Stelle enthaupteten, wo auch der hl. Markus einst hingerichtet worden war. In dieser Nacht hörte eine fromme Jungfrau eine Stimme vom Himmel sprechen: „Petrus war der erste unter den Aposteln; Petrus ist der Letzte unter den Märtyrern Alexandrias.“ Dies geschah im Jahre 311. Als die Leute am Morgen vom Tod ihres Bischofs erfuhren, versammelte sich eine Menschenmenge an der Hinrichtungsstätte. Sie nahmen den Körper und das Haupt des Heiligen und trugen sie zur Kirche, legten ihm sein Bischofsgewand an und setzten ihn auf seinen Thron auf dem Altar. Zu Lebzeiten hatte der heilige Petrus nie dort gesessen, sondern lieber auf einem Schemel Platz genommen. Der Heilige hatte einmal erklärt, immer, wenn er sich dem Thron genähert habe, sei dort ein himmlisches Licht erschienen, und er habe die Anwesenheit einer göttlichen Macht verspürt; deshalb habe er es nicht gewagt, dort zu sitzen.

Der Herr Jesus Christus war dem heiligen Petrus einmal in Gestalt eines zwölfjährigen Kindes erschienen und trug dabei ein Gewand, das von oben bis unten zerrissen war. Der hl. Petrus fragte den Erlöser, wer sein Gewand zerrissen habe, und ER entgegnete: „Der Verrückte Arius hat es zerrissen, indem er die Menschen spaltet, die ich mit meinem Blut erlöst habe. Empfange ihn nicht zur Kommunion mit der Kirche, denn er hat übel getan an mir und meiner Herde.“

Der heilige Petrus, ein großer Meister der Orthodoxie, war auch als tiefgründiger Theologe bekannt. Teile seines Buches „Über die Göttlichkeit (Jesu Christi)“ wurde bei den Konzilen von Ephesus und Chalcedon zu Rate gezogen. Von all seinen Werken ist das bekannteste und von der Kirche am meisten geschätzte „Die bußfertigen Kanons“.