Panteleimon, Großmärtyrer und Heiler

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Der Großmärtyrer und Heiler Panteleimon
Der Großmärtyrer und Heiler Panteleimon, 11 Jh., Enkaustik
Der Großmärtyrer und Heiler Panteleimon, 13 Jh.
Der Großmärtyrer und Heiler Panteleimon, 13 Jh., Sinai
Das Kloster des Großmärtyrers Hl. Panteleimon auf dem Berg Athos

Großmärtyrer und Heiler Hl. Panteleimon

Gedenktag: 27. Juli

Der Großmärtyrer und Heiler Hl. Panteleimon wurde unter dem Namen Pantaleon in der Stadt Nikomedia in die Familie des bekannten Heiden Eustorgios geboren; seine Mutter Hl. Euvula war Christin und wollte ihren Sohn im christlichen Glauben aufziehen, starb aber bereits, als der spätere Großmärtyrer noch ein Kind war. Sein Vater gab ihn in eine heidnische Grundschule, und nach seinem Abschluss begann er ein Studium der Medizin bei Euphrosynos, einem bekannten Arzt aus Nikomedia. Pantaleons medizinisches Talent kam auch Kaiser Maximian (284-305) zu Ohren, der ihn in seinen Palast befahl.

Zu dieser Zeit lebten die Märtyrer und Priester Hermolaus, Hermippos und Hermokrates, die die Verbrennung von 20.000 Christen in der Kirche von Nikomedia im Jahre 303 überlebt hatten, versteckt in der Stadt. Mehrmals sah der Heilige Hermolaus, wie Pantaleon an seinem Versteck vorbeiging, und einmal rief er den Jüngling zu sich hinein und sprach zu ihm vom christlichen Glauben. Seitdem besuchte Pantaleon den Hieromärtyrer Hermolaus täglich.

Eines Tages geschah es, dass der Jüngling auf der Straße sah, wie ein Kind von einer großen Schlange gebissen worden war, die noch in der Nähe war. Pantaleon begann zum Herrn Jesus Christus zu beten, dass das tote Kind wieder auferstehen und das giftige Reptil sterben möge. Er gelobte, wenn seine Gebete erhört würden, werde er ein Nachfolger Christi werden und sich taufen lassen. Er sah, wie das Kind ins Leben zurückkehrte und die Schlange in Stücke zersprang.

Also ließ sich Pantaleon vom heiligen Hermolaus taufen und erhielt den Namen Panteleimon („All-Barmherziger“). In Diskussionen mit Eustorgius bereitete er diesen auf den Übertritt zum Christentum vor; und als der Vater sah, wie sein Sohn einen blinden Mann heilte, indem er den Namen Jesu Christi anrief, begann auch er zu glauben und wurde zusammen mit dem Mann, der sein Augenlicht wiedererlangt hatte, getauft.

Nach dem Tod seines Vaters widmete Hl. Panteleimon sein Leben den Geplagten, Kranken, Bedürftigen und Mittellosen. Alle, die zu ihm kamen, behandelte er kostenlos und heilte sie durch die Anrufung Jesu Christi. Er besuchte auch die Gefängnisinsassen, vor allem Christen, von denen die Gefängnisse übervoll waren, und heilte ihre Wunden.

Rasch verbreitete sich der Ruf des barmherzigen Arztes in der gesamten Stadt, und die Menschen missachteten die anderen Ärzte und wandten sich nur noch an Hl. Panteleimon um medizinischen Beistand.

Das rief den Neid der anderen Ärzte hervor, die dem Kaiser zutrugen, dass Hl. Panteleimon christliche Gefangene behandelte. Maximian versuchte den Heiligen davon zu überzeugen, die Vorwürfe zu entkräften und den Götzen zu opfern, aber Hl. Panteleimon bekannte sich als Christen und heilte vor den Augen des Kaisers einen Gelähmten, indem er den Namen Christi anrief. Entzürnt darüber, dass auch der geheilte Lahme Christus huldigte, ließ Maximian diesen hinrichten und Hl. Panteleimon den grausamsten Martern unterwerfen.

Der Herr erschien dem Heiligen und stärkte ihn für den bevorstehenden Prozess. Großmärtyrer Panteleimon wurde an einem Baum aufgehängt und mit eisernen Nägeln geschunden, mit Fackeln gesengt, auf einem Rad gestreckt, in siedendes Öl geworfen und schließlich mit einem schweren Stein um den Hals ins Meer geworfen. Während all diesem blieb der Märtyrer aber unverletzt und tadelte mutig den Kaiser.

Zur selben Zeit wurden die Priester Hermolaus, Hermippos und Hermokrates vor das heidnische Gericht gebracht. Alle drei bekannten sich entschieden zu ihrem Glauben an den Erlöser und wurden enthauptet.

Auf Befehl des Kaisers wurde der Großmärtyrer Panteleimon den wilden Tieren im Zirkus vorgeworfen, um von ihnen zerrissen zu werden. Diese aber leckten ihm die Füße und wollten seine Hände berühren. Das Publikum erhob sich von den Sitzen und rief: „Groß ist der Christengott!“. Erzürnt befahl Maximian seine Soldaten, jeden mit dem Schwert niederzuhauen, der den Namen Christi lobte, und Panteleimon zu enthaupten.

Der Heilige wurde zur Hinrichtungsstätte gebracht und an einen Olivenbaum gebunden. Während der Großmärtyrer betete, schlug ihn einer der Soldaten mit dem Schwert; aber das Schwert wurde weich wie Wachs und verletzte ihn nicht. Als der Heilige seine Gebete beendet hatte, ertönte eine Stimme und rief den Leidensdulder beim Namen und lud ihn ein ins Himmlische Königreich. Als sie diese himmlische Stimme hörten, fielen die Soldaten vor dem heiligen Märtyrer auf die Knie und erbaten seine Verzeihung. Die Henker wollten die Hinrichtung nicht fortsetzen, aber Großmärtyrer Hl. Panteleimon wies sie an, den Befehlen des Kaisers zu gehorchen, da sie sonst nicht zusammen mit dem Heiligen das künftige Leben teilen würden. Unter Tränen küssten die Soldaten den Heiligen und sagten ihm Lebewohl.

Als der Märtyrer enthauptet wurde, floss Milch aus seinen Wunden. Im Augenblick seines Todes brachen aus dem Olivenbaum, an den er gebunden war, die Früchte hervor. Viele derer, die Zeugen der Hinrichtung wurden, glaubten fortan an Christus. Der Körper des Heiligen, der ins Feuer geworfen worden war, blieb von den Flammen unbehelligt und erhielt ein christliches Begräbnis. Die Diener des Großmärtyrers Hl. Panteleimon, Laurenz, Vassos und Provian, wurden Zeugen seiner Hinrichtung und hörten die himmlische Stimme. Sie überlieferten die Geschichte vom Leben, Leiden und Märtyrertod des Heiligen.

Die heiligen Relikte des Großmärtyrers Hl. Panteleimon sind in der gesamten Christenwelt verteilt. Sein allerehrwürdigstes Haupt befindet sich heute im Russischen Kloster des Großmärtyrers Hl. Panteleimon auf dem Heiligen Berg Athos.

In der Orthodoxen Kirche wird Großmärtyrer Hl. Panteleimon als großer und mächtiger Heiliger und Schutzpatron der Soldaten verehrt. Sein ursprünglicher Name Pantaleon, der „ganz wie ein Löwe” bedeutet, erklärt diesen Aspekt seiner Verehrung. Sein Taufname Panteleimon, also „All-Barmherziger“, bezieht sich auf seine Verehrung als Heiler. In den westlichen Kirchen wird er als Schutzheiliger der Ärzte angesehen. Diese beiden Aspekte seiner Verehrung gehören insofern zusammen, als Soldaten öfter als andere Wunden erhalten und daher häufiger einen Arzt oder Heiler benötigen. Daher wenden sich auch Christen, die den geistlichen Kampf aufgenommen haben, an den Heiligen mit der Bitte, ihre geistlichen Wunden zu heilen.

Der Name des heiligen Großmärtyrers Hl. Panteleimon wird während des Mysteriums der Krankensalbung, während der Weihung des Wassers und bei Gebeten für Kranke angerufen.

Quelle: Kirchenkalender