Orthodoxe Fraternität in Westeuropa

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Orthodoxe Fraternität in Westeuropa ist eine Bruderschaft orthodoxer Christen verschiedener Jurisdiktionen im deutschen Sprachraum.

FREUNDSCHAFT UND ZEUGNIS

Die ORTHODOXE FRATERNITÄT vereinigt Personen und Gruppen, die gemeinsam tätig sein wollen, das gegenwärtige und zukünftige Zeugnis der ORTHODOXEN KIRCHE an dem Ort sicherzustellen, wo sie leben. Sie geht davon aus, daß niemand in der Kirche jemandem fremd sein kann. Sie wünscht — durch die Vertiefung des eucharistischen Lebens und in der Neuentdeckung des Erbes der Orthodoxie — die Begegnung der Orthodoxen unter sich in einem Geist gegenseitiger Hochachtung, des Verständnisses und der Freundschaft zu erwecken, dem Leben der Gemeinden (gleich welcher jurisdiktioneilen Zugehörigkeit) wie auch dem Leben der einzelnen Zerstreuten eine Stütze zu bieten, in der zeitgenössischen Wirklichkeit das Zeugnis des orthodoxen Glaubens abzulegen.

Die Begegnung von Orthodoxen verschiedener Traditionen und Obödienzen fördert durch den Austausch von Erfahrungen und Kulturen eine gegenseitige Bereicherung. Sie kann ein Zeugnis ermöglichen, das die ethnischen Grenzen und die geschichtlichen Fälligkeiten überwindet, mit denen die Emigrationen sich konfrontiert sehen, aus denen, heute noch, die Mehrheit der Orthodoxen hervorgegangen ist. Um solche Begegnungen zu ermöglichen und die Einheit der Kirche zu manifestieren, begünstigt die FRATERNITÄT Zusammenkünfte auf regionaler Ebene und organisiert auf europäischer Ebene Kongresse, wie die von Annecy (1971), von Dijon (1974), von Amiens (1977), von Avignon (1980).

FÜR EINE LEBENDIGE UND GEGENWÄRTIGE TRADITION

Die Begegnung von Orthodoxie und westlichem Europa ist gewiß nicht Zufall oder Unfall der Geschichte, sondern liegt in der Absicht Gottes. Mit dem kritischen Geist des Westens konfrontiert, sind die Orthodoxen aufgerufen, sich des Wesentlichen besser bewußt zu werden. Unsere Zivilisation stellt mit ihren Techniken und Ideologien die letzten, entscheidenden Fragen, nach dem Sinn des Lebens. Mehr denn je ist die Orthodoxie aufgerufen, in der Achtung und Liebe zu den so verschiedenen Kulturen Westeuropas und ihren christlichen Wurzeln, ihr Zeugnis abzulegen, das Zeugnis der ungeteilten Kirche.

Dieses Bemühen fordert von denen, die sich davon in Dienst genommen wissen, nicht nur die Verwurzelung im liturgischen Gebet, auch in dem der Familie, sondern auch die im persönlichen Gebet und in der geistlichen Vertiefung. Eine Askese ist näherhin zu präzisieren, worin die Treue zur Tradition auf schöpferische Weise unter den Bedingungen des modernen Lebens zum Ausdruck kommen könnte. Ein Lebensstil weithin, der der Versuchung zur Entmutigung zu widerstehen vermag und die Erfahrung der Freundschaft und der Zuversicht erleben läßt.

EIN VORLÄUFIGES INSTRUMENT DER DIENSTLEISTUNG

Die ORTHODOXE KIRCHE ist in unseren Landen eine Kirche von Zerstreuten, von isolierten Familien, entfernt von den Gemeindezentren, wo Austausch und Unterweisung eng beschränkt sind. Um diese Situation besorgt, haben sich die Mitglieder der FRATERNITÄT zur Aufgabe gestellt, sich in den Dienst jeder Person und jeder Gemeinschaft zu stellen, die dies wünschen, um ihnen zu helfen, das liturgische Leben, die Katechese, die Jugendarbeit, die theologische Erwachsenenbildung sicherzustellen.

Die FRATERNITÄT hat als Daseinszweck, ein vorläufiges Instrument der Dienstleistung zu sein, nur solange die Orthodoxie in Westeuropa keine einheitliche kanonische Organisation erhalten hat. Die FRATERNITÄT ist nur da, der Orthodoxie zur Bewußtseinsbildung und zur Vertiefung der Freundschaft aller Orthodoxen Hilfe zu leisten. Ihre Mitglieder dienen, soweit sie es vermögen, dem Leben der Diözese und der Gemeinden, denen sie verpflichtet sind. Sie bemühen sich gleichzeitig, den Unzuträglichkeiten abzuhelfen, die die Vielheit der Obödienzen mit sich bringt, die auf dem gleichen Territorium nicht koordiniert sind. Sie stehen im Dienst ihrer jeweiligen Bischöfe, von denen sie Kritiken, Ratschläge und Anregungen erbitten. Die Bischöfe werden ehrerbietig eingeladen, an der Jahresversammlung und den Zusammenkünften des Rates teilzunehmen. Sie sind eingeladen, kollegial und der traditionellen Ordnung gemäß, den interorthodoxen Kongressen vorzustehen.

EINE GESCHMEIDIGE STRUKTUR

Da sie im letzten weder eine Bewegung noch ein Verband ist, sondern ein Ort der Begegnung, der Überlegung und des Gebets, ein Werkzeug für den Dienst und die Koordination, hat sich die ORTHODOXE FRATERNITÄT eine geschmeidige, aber für ein Minimum an Effizienz notwendige Struktur gegeben.

ORGANE

Die JAHRESVERSAMMLUNG ist allen offen, die ihre Dienst- und Zeugnis-Zielsetzungen teilen. Sie ist eine Versammlung der Reflexion, welche die großen Ausrichtungen der FRATERNITÄT und all ihren Aktivitäten bespricht.

DER RAT DER FRATERNITÄT besteht aus den Delegierten der mitverantwortlichen Bewegungen (grundsätzlich jeweils zwei Delegierte) und von solchen Personen, die die Delegierten frei kooptieren. Der Rat lenkt die Arbeit der FRATERNITÄT. Er präzisiert und legt die großen Ausrichtungen fest. Er wählt die Mitglieder des Sekretariats. Er entscheidet über periodische Organisation der interorthodoxen Kongresse in Westeuropa.

DAS SEKRETARIAT ist die Exekutive der FRATERNITÄT. Es schafft und übernimmt die notwendigen Dienste. Es ist dem Rat verantwortlich.

DIENSTE DER FRATERNITÄT

Die DIENSTE DER FRATERNITÄT geschehen in Mitverantwortung durch die Gemeinden und Gemeinschaften, die solches wünschen.

• EMPFANG, Kontakte, Begegnungen, Kongresse.
• JUGEND AKTIVITÄTEN: Lager, Treffen.
• KATECHESE: Veröffentlichungen («Gott ist der Lebendig». Cerf-Verlag, Paris. 2. Auflage 1980 in französischer Sprache)
— Ausbildung von Katecheten
— Fernkatechesen
• THEOLOGISCHE AUSBILDUNG durch Fernkurse.
• LITURGISCHE PUBLIKATIONEN (verschiedene liturgische Kalender).
• LITURGISCHE MUSIK: Ausbildungstagungen, Herausgabe von Partitionen, Kassetten zur Einführung.
• SONOTHEK: Verbreitung von Vorträgen, Radiosendungen, Theologische Vorlesungen.
• BUCHHANDLUNG: Verbreitung von Büchern zur Spiritualität.
• REIHE «SPIRITUALITE ORIENTALE» (in Zusammenarbeit mit den Zisterziensern der Abtei Beifontaine).
• «CONTACTS» (Quartalzeitschrift für Theologie und Spiritualität).
• SOP (Orthodoxer Presse- und Informationsdienst).
• «NOUVELLES DE LA FRATERNITE» (Verbindungsblatt der Fraternität).
• ZENTREN FÜR RÜST- UND FREIZEITEN: Fenouillet (Cevennes, Frankreich) Insel Patmos (Griechenland).

Weblinks