Michael, hl. Erzengel

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Gedächtnis: 8. November

Der hl. Erzengel Michael ist nach dem Bericht des Buches Daniel der Schutzheilige des auserwählten Volkes, dessen leibliche Nachkommen während des 2. Weltkriegs in Deutschland auf den Tod verfolgt wurden. Nach dem hl. Gregor dem Dialogen bedeutet die Zahl 25 die eifrige Betätigung der 5 Sinne für Werke der Barmherzigkeit. Die Zahl 4 bedeutet das Quadrat der Tugenden Glaube, Hoffnung, Liebe und Tatkraft. Die Zahl 8 bedeutet den Tag der ewigen Ruhe und des ewigen Gerichtes, auch den Eingang zu den inneren Toren der Glaubenslehre der heiligen Kirche. Die Zahl 5 bedeutet die 5 Sinne zum Gebrauch für die Nächtenliebe. Der hl. Erzengel Michael, zu deutsch: “Wer ist wie Gott?” ist nach der Lehre der hl. Schrift, und der geheiligten Überlieferung einer der sieben Geister, die zunächst am Throne Gottes stehen, dem Gott zum Heile seiner Auserwählten besondere Ämter und Kräfte verliehen hat. Beim Propheten Daniel (10, 13, 21, 11,1ff.) heißt er” einer der vornehmsten (himmlischen) Fürsten”, insbesondere, “der Fürst der Juden” und ist als vor anderen Engeln, der Völker darin ausgezeichnet, daß er der Schutzengel des auserwählten, von Gott besonders geliebten, mit seiner Offenbarung und seinen Verheißungen begnadeten Volkes ist. Deßhalb wird er genannt “der große Fürst, der für die Söhne seines Volkes steht” und sich “erhebt zu seiner Errettung”. Da alle getauften rechtgläubigen Christen durch den Glauben an Jesus Christus, als den verheißenen Erlöser, in die Rechte, Pflichten und das Erbteil des auserwählten Volkes, der Gnade nach, eingetreten sind, ist der hl. Erzengel Michael jetzt für die Rechtgläubigen aus dem Heidentum, was er ehedem für die alttestamentliche Kirche war. Wer immer den Erlöser, der in dieser verheißen wurde, durch die Gnade Gottes im unverfälschten Glauben erkennt, sich taufen läßt und durch das Ablegen das fleischlichen Lebenswandels, ehrt und durch einen geistlichen Wandel liebt, ist eben dadurch in die Zahl der Schützlinge des hl. Erzengels Michael aufgenommen. Er ist somit der Schutzheilige aller rechtgläubigen Christen. Für die in der fleischlichen Beschneidung verharrenden Juden, ist er noch insofern Schutzheiliger, als sie den durch die Geburt Christi geheiligten, allerdings durch ihren Unglauben entleerten Schrein der Menschwerdung Gottes dastellen. Von ihnen sagt der hl. Apostel Paulus, das sie von Gott nicht verworfen sind, obwohl sie Feinde Christi sind, sondern, wie zur Zeit des Propheten Elia, wegen 7000 Gerechter, welche ihre Knie nicht dem Baal beugen, sondern den lebendigen Gott erkennen, dessen Leib mystisch die Kirche dastellt, bis zum Ende der Zeiten verschont werden.

Der hl. Erzengel Michael erhob sich gegen den von Gott abgefallenen Luzifer und seine Rotte mit der Losung “Wer ist wie Gott? “ und versammelte um sich alle Gott treu gebliebenen Engel, mit denen der den zum Satan gewordenen ehemaligen Lichtempfänger Luzifer, mitsammt seinem Anhang vom Himmel stürzte, so das seine Stätte, die Stätte Luzifers und seiner Bande, im Himmel nicht mehr gefunden wurde.

Der hl. Erzengel Michael wird auch als Beschützer der im Sterben Liegenden angerufen, im Gedächtnis an die Schilderung des Tode des Gottessehers Moses durch den Apostel Judas. Um den fleischlich gesinnten Juden einen Anlaß zu bereiten ihren von Gott gesannten Propheten Moses zu einem Götzen zu machen, wollte der Teufel seinen Leichnam den Juden offenbaren. Der hl. Erzengel Michael verhinderte dies. Er bewacht demnach die Begräbnisstellen aller rechtgläubigen Christen.

Der hl. Basilius der Große lehrt, daß der hl. Erzengel Michael die Seelen der Verstorbenen, in den sogenannten Zollstationen, wiegt, und wenn die Guttaten die Sünden überwiegen, dem Teufel entreißt, sie in den Himmel rettet, und ihnen im himmlischen Paradies vorsteht.

Die Verehrung des hl. Erzengels Michael ist demnach in der orthodoxen Kirche sehr groß. Schon der hl. apostelgleiche Kaiser Konstantin erbaute in seiner Stadt das sogenannte Michaelion, wo viele Wunderheilungen auf die Fürbitte des hl. Erzengels hin geschahen. In Rom ist ihm die Engelsburg, das Grabmahl des Imperators Hadrian und die auf deren Spitze befindlichen Kirche geweiht. Nach der Volksmeinung war es nämlich der hl. Michael, der dem hl. Gregor dem Dialogen, das blutige Schwert in die Scheide steckend, erschien, und das Ende der Pest anzeigte. Im Neapolitanischen feierte man sein Fest schon im Jahre 493, wo er nach der Überlieferung auf dem Berg Gargano, an der gegenüberliegenden Adriaküste, erschienen war. Dieser Erscheinung wurde immer am 8. Mai gedacht.

In Griechenland wird der hl. Erzengel Michael schon seit der Zeit der Apostel verehrt. Demnach bewahrte er eine ihm geweihte Kirche, in Chonai in Phrygien, wo sich bis heute eine Heilquelle befindet, die vielen Kranken Heilung verschafft, vor der Zerstörung durch die Heiden, die einen ganzen Fluß umleiteten um das Heiligtum zu zerstören. Der heiligmäßige Priester Archippus, der in dieser Kirche diente, und ein frommes und abgetötetes Leben führte, verteidigte die Kirche heldenmütig gegen die Angriffe der Heiden und wurde dabei wunderbar vom hl. Erzengel Michael, der in einer von der Erde bis zum Himmel reichenden Feuersäule erschien, unterstützt, indem er das umgeleitete Wasser in der Erde verschwinden ließ. Daraufhin bekehrte sich die ganze Stadt Laodicäa und ihre Umgebung zum christlichen Glauben.

In der Normandie in Frankreich wird ebenfalls einer alten Überlieferung über den hl. Erzengel Michael gedacht, die in den Anfang des 8. Jahrhunderts reicht. Demnach befahl der hl. Erzengel damals auf der Spitze des Berges Tumba, heute Mont St. Michel, eine Kirche zu bauen und dieselbe unter seinen Schutz zu stellen. Der Gedächtnistag diese Erscheinung des hl. Erzengels Michael ist der 16. Oktober.

In Deutschland erscheint das Gedächtnis des hl. Erzengels Michael zuerst im sogenannten Pönitentiale des hl. Märt.-Bischofs Bonifacius. Erst im Jahre 813, also schon nach den unseligen karolinischen Reformen wurde es auf einem Konzil in Mainz für ganz Deutschland geltend.