Meinrad von Einsiedeln

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Ikone des hl. Meinrad im Kloster Einsiedeln
Meinrad mit Kreuzstab in Händen - Detailaufnahme aus der Ikone zur Synaxis aller Heiligen der Schweiz in der russisch-orthodoxen Kirchengemeinde zur Auferstehung Christi in Zürich.

Gedächtnis: 21. Januar

Meinrad (auch: Meginrat) († 861) stammte aus dem Sülichgau und wurde auf der Reichenau Schüler an der dortigen Klosterschule. Meinrad zeichnete sich im Studium der Heiligen Schrift aus, wurde mit 25 Jahren Diakon und dann Priester. 823 wählten die Reichenauer Mönche Erlebald zu ihrem Abt. Er war ein Onkel Meinrads und riet diesem wenig später, die Gelübde als Mönch abzulegen. In seiner «Vita» wird Meinrad mit allen Eigenschaften eines guten Mönchs geschildert: «Er gab sich alle erdenkliche Mühe, die Gelübde zu halten, im­mer zum Gehorsam bereit, streng im Fasten, unermüdlich im Gebet, großzü­gig in Werken der Liebe, vor allem aber demütig den Brüdern untergeord­net.»

Bald sandte Abt Erlebald den vorbildlichen Mönch als Lehrer in ein kleines Kloster am Zürichsee. Doch bald verspürte Meinrad eine große Sehnsucht nach einem Leben in Einsamkeit. Er zog als Einsiedler auf den «Etzel» am Südufer des Zürichsees.

zWeil dort zu viele Ratsuchende den Einsiedler in Anspruch nahmen, zog Meinrad um 835 tiefer in den «Finstern Wald» (an jenem Ort steht nun das Kloster Einsiedeln), damit ihm mehr Zeit für Gott, für das Gebet und die heilige Lesung blieb. Er errichtete seine Einsiedelei am Rand einer kleinen Ebene im Wald. Der Ort war schwer zugänglich und im Winter bitterkalt. Hier verbrachte Meinrad 26 Jahre. Anfechtungen blieben ihm auch im abgelegenen Hochtal nicht erspart. Er pflegte das Fasten, war gastfreundlich und beschenkte die Armen, die ihn in der Einsamkeit besuchten. Vor allem machte er auch hier seinem Namen alle Ehre: Meginrat bedeutet nämlich «großer Ratgeber».

Am 21. Januar 861 suchten zwei Räuber den Einsiedler auf. Meinrad bewirtete beide gastfreundlich, gab ihnen aber zu verstehen, dass er sie durchschaute. Darauf erschlugen sie ihn und ergriffen die Flucht, wurden aber von den beiden Raben Meinrads bis nach Zürich verfolgt. Dort wurden sie erkannt, verurteilt und hingerichtet. Der Leichnam Meinrads wurde auf die Reichenau gebracht und dort bestattet. Für die Weihe der zweiten Klosterkirche im Jahr 1039 kehrten seine Reliquien nach Einsiedeln zurück, wo sie noch heute verehrt werden.

Quelle: https://www.kloster-einsiedeln.ch/heiliger-meinrad/

Gebete

Troparion (8. Ton)

Deine noble Geburt hast du zurückgelassen, der Welt hast du für Gott entsagt, um seinen Frieden in der Askese zu suchen. Du hast dein Leben gelassen und das Königtum gefunden. Heiliger Mönchsmärtyrer Meinrad, bitte zu Gott für unsere Seelen.

Troparion (8. Ton)

In dir, o Vater, wurde das Ebenbild sorglich bewahrt. Du nahmst, das Kreuz und folgtest Christus nach. Durch deine eigenen Werke hast du gelehrt, das vergängliche Fleisch geringzuachten und dich der Seele zu widmen, der unsterblichen Schöpfung. Darum freut sich deine Seele, gottseliger Meinrad, mit den Engeln.

Kondakion (2. Ton)

Zum Erbe des Königtums bist du geworden, ehrwürdiger Vater Meinrad denn du hast die Nackten bekleidet und Fremdlinge beherbergt und die Liebe Christi im Tode bezeugt. Bete zu Christus unserem Gott, dass Er errette unsere Seelen.

Gebet

O ehrwürdiger Vater Meinrad, Lehrer der Mönche, Leuchte des finsteren Waldes und Märtyrer der Gastfreundschaft: Du hast dich als Gesegneter des Vaters erwiesen, denn du hast den Hungrigen zu essen gegeben, den Dürstenden zu trinken, die Fremdlinge aufgenommen und die Nackten bekleidet. So hast du das Königtum errungen, das dir bereitet war seit Grundlegung der Welt. Am Zürichsee hast du gelehrt, Raben haben dein Martyrium in der Stadt verkündet und nun geht dein Schall in alle Welt und lehrt uns, selbst das Königtum zu erringen. In die Finsternis des Waldes bist du gezogen, hast ihn erleuchtet und dich so als wahrer Schüler Dessen erwiesen, der Licht ist in der Finsternis. Im Tode bist du aufgestrahlt und zeugst auch uns von dem, den die Finsternis nicht überwunden hat. O Meinrad unser Vater, verlass uns nicht, die wir im Dunklen tappen. Erleuchte uns mit dem Lichte Christi. Behüte (dein Kloster und) uns im Glauben, der die Welt erleuchtet. Mach uns selbst zu Leuchten, die denen leuchten, die im Hause sind. Bete mit deinen Nachkommen Eberhard, Thietland, Benno und allen ehrwürdigen Vätern von Einsiedeln zum Licht in drei Lichtern, das Er uns erhalte und bewahre in seinem Lichte des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und allezeit und in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen