Meinrad von Einsiedeln: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Meinrad''' (auch: Meginrad) († 861) stammte aus dem Sülichgau und wurde auf der Reichenau Klosterschüler später Mönch und sogar Lehrer an der Klosterschule. Nach seiner Lehrtätigkeit wurde er Einsiedler am Etzelpass südlich des Zürichsees. Wegen des großen Ansturms an Ratsuchenden zog er sich noch weiter in den Wald zurück - dorthin, wo heute das Kloster Einsiedeln steht. Meinrad übte eine strenge Askese und gab die vielen Geschenke, welche er von dankbaren Pilgern erhalten hatte, an die Armen der Umgebung weiter. Dennoch wurde er wurde von Räubern in der Hoffnung auf reiche Beute ermordet, nachdem er sie bei sich aufgenommen hatte. Er gilt deswegen als “Märtyrer der Gastfreundschaft”. Seine Reliquien befinden sich im Kloster Einsiedeln.
'''Meinrad''' (auch: Meginrat) († 861) stammte aus dem Sülichgau und wurde auf der Reichenau Schüler an der dortigen Klosterschule. Meinrad zeichnete sich im Studium der Heiligen Schrift aus, wurde mit 25 Jahren Diakon und dann Priester. 823 wählten die Reichenauer Mönche Erlebald zu ihrem Abt. Er war ein Onkel Meinrads und riet diesem wenig später, die Gelübde als Mönch abzulegen. In seiner «Vita» wird Meinrad mit allen Eigenschaften eines guten Mönchs geschildert: «Er gab sich alle erdenkliche Mühe, die Gelübde zu halten, im­mer zum Gehorsam bereit, streng im Fasten, unermüdlich im Gebet, großzü­gig in Werken der Liebe, vor allem aber demütig den Brüdern untergeord­net.»
 
Bald sandte Abt Erlebald den vorbildlichen Mönch als Lehrer in ein kleines Kloster am Zürichsee. Doch bald verspürte Meinrad eine große Sehnsucht nach einem Leben in Einsamkeit. Er zog als Einsiedler auf den «Etzel» am Südufer des Zürichsees.
 
zWeil dort zu viele Ratsuchende den Einsiedler in Anspruch nahmen, zog Meinrad um 835 tiefer in den «Finstern Wald» (an jenem Ort steht nun das Kloster Einsiedeln), damit ihm mehr Zeit für Gott, für das Gebet und die heilige Lesung blieb. Er errichtete seine Einsiedelei am Rand einer kleinen Ebene im Wald. Der Ort war schwer zugänglich und im Winter bitterkalt. Hier verbrachte Meinrad 26 Jahre. Anfechtungen blieben ihm auch im abgelegenen Hochtal nicht erspart. Er pflegte das Fasten, war gastfreundlich und beschenkte die Armen, die ihn in der Einsamkeit besuchten. Vor allem machte er auch hier seinem Namen alle Ehre: Meginrat bedeutet nämlich «großer Ratgeber».
 
Am 21. Januar 861 suchten zwei Räuber den Einsiedler auf. Meinrad bewirtete beide gastfreundlich, gab ihnen aber zu verstehen, dass er sie durchschaute. Darauf erschlugen sie ihn und ergriffen die Flucht, wurden aber von den beiden Raben Meinrads bis nach Zürich verfolgt. Dort wurden sie erkannt, verurteilt und hingerichtet. Der Leichnam Meinrads wurde auf die Reichenau gebracht und dort bestattet. Für die Weihe der zweiten Klosterkirche im Jahr 1039 kehrten seine Reliquien nach Einsiedeln zurück, wo sie noch heute verehrt werden.
 
Quelle: https://www.kloster-einsiedeln.ch/heiliger-meinrad/


[[Kategorie:Heilige]][[Kategorie:Heilige aus der Schweiz]]
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[[Kategorie:Heiliger (9. Jahrhundert)]]
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Version vom 25. April 2021, 17:44 Uhr

Ikone des hl. Meinrad im Kloster Einsiedeln

Gedächtnis: 21. Januar

Meinrad (auch: Meginrat) († 861) stammte aus dem Sülichgau und wurde auf der Reichenau Schüler an der dortigen Klosterschule. Meinrad zeichnete sich im Studium der Heiligen Schrift aus, wurde mit 25 Jahren Diakon und dann Priester. 823 wählten die Reichenauer Mönche Erlebald zu ihrem Abt. Er war ein Onkel Meinrads und riet diesem wenig später, die Gelübde als Mönch abzulegen. In seiner «Vita» wird Meinrad mit allen Eigenschaften eines guten Mönchs geschildert: «Er gab sich alle erdenkliche Mühe, die Gelübde zu halten, im­mer zum Gehorsam bereit, streng im Fasten, unermüdlich im Gebet, großzü­gig in Werken der Liebe, vor allem aber demütig den Brüdern untergeord­net.»

Bald sandte Abt Erlebald den vorbildlichen Mönch als Lehrer in ein kleines Kloster am Zürichsee. Doch bald verspürte Meinrad eine große Sehnsucht nach einem Leben in Einsamkeit. Er zog als Einsiedler auf den «Etzel» am Südufer des Zürichsees.

zWeil dort zu viele Ratsuchende den Einsiedler in Anspruch nahmen, zog Meinrad um 835 tiefer in den «Finstern Wald» (an jenem Ort steht nun das Kloster Einsiedeln), damit ihm mehr Zeit für Gott, für das Gebet und die heilige Lesung blieb. Er errichtete seine Einsiedelei am Rand einer kleinen Ebene im Wald. Der Ort war schwer zugänglich und im Winter bitterkalt. Hier verbrachte Meinrad 26 Jahre. Anfechtungen blieben ihm auch im abgelegenen Hochtal nicht erspart. Er pflegte das Fasten, war gastfreundlich und beschenkte die Armen, die ihn in der Einsamkeit besuchten. Vor allem machte er auch hier seinem Namen alle Ehre: Meginrat bedeutet nämlich «großer Ratgeber».

Am 21. Januar 861 suchten zwei Räuber den Einsiedler auf. Meinrad bewirtete beide gastfreundlich, gab ihnen aber zu verstehen, dass er sie durchschaute. Darauf erschlugen sie ihn und ergriffen die Flucht, wurden aber von den beiden Raben Meinrads bis nach Zürich verfolgt. Dort wurden sie erkannt, verurteilt und hingerichtet. Der Leichnam Meinrads wurde auf die Reichenau gebracht und dort bestattet. Für die Weihe der zweiten Klosterkirche im Jahr 1039 kehrten seine Reliquien nach Einsiedeln zurück, wo sie noch heute verehrt werden.

Quelle: https://www.kloster-einsiedeln.ch/heiliger-meinrad/