Lebenspendende Quelle: Unterschied zwischen den Versionen

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=Orthodoxes Glaubensbuch - Die Lebenspendende Quelle=
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Auf der Ikone ist eine große Brunnenschale zu sehen, die in einem breiten Wasserbehälter steht. Über der Brunnenschale, manchmal auch in ihr, ist die Mutter Gottes mit dem Jesuskind dargestellt. Aus der Schale fließen Ströme lebenspendenden Wassers, von dem dürstende Menschen trinken.
= Orthodoxes Glaubensbuch - Die Lebenspendende Quelle =


Zu Beginn des V. Jahrhunderts ging der damalige Heerführer und spätere byzantinische Kaiser Leo durch einen Zypressenhain neben dem Goldenen Tor der Stadt Konstantinopel. Als er hier einen Blinden traf, der vom Weg abgekommen war, führte er ihn in den Schatten, damit er sich ausruhen konnte; er selbst aber machte sich auf, Wasser zu suchen, um den Ermatteten zu laben. Da hörte er die an ihn gerichteten Worte: “Kaiser Leo! Geh in diesen Hain, schöpfe vom Wasser, das du dort finden wirst, und labe damit den Dürstenden. Den Schlamm aus der Quelle aber lege auf seine Augen. Mit meiner Hilfe sollst du hier eine Kirche zur Ehre meines Namens erbauen; wer hierher kommen und mit Glauben meinen Namen anrufen wird, wird Erfüllung seiner Gebete und Heilung von seinen Krankheiten erfahren.
Auf der Ikone ist eine große Brunnenschale zu sehen, die in einem breiten Wasserbehälter steht. Über der Brunnenschale, manchmal auch in ihr, ist die Mutter Gottes mit dem Jesuskind dargestellt. Aus der Schale fließen Ströme lebenspendenden Wassers, von dem dürstende Menschen trinken.  


Einige Zeit später, als Leo gemäß dem Wort der Gottesmutter Kaiser geworden war, befahl er, die Quelle vom Schlamm zu reinigen und sie mit einer Steinmauer einzufassen; darüber ließ er eine Kirche zu Ehren der Mutter Gottes errichten. Die Quelle nannte der Kaiser “lebenspendend”, da sich hier die Wunderkraft und heilende Gnade der Mutter Gottes gezeigt hatte.
Zu Beginn des V. Jahrhunderts ging der damalige Heerführer und spätere byzantinische Kaiser Leo durch einen Zypressenhain neben dem Goldenen Tor der Stadt Konstantinopel. Als er hier einen Blinden traf, der vom Weg abgekommen war, führte er ihn in den Schatten, damit er sich ausruhen konnte; er selbst aber machte sich auf, Wasser zu suchen, um den Ermatteten zu laben. Da hörte er die an ihn gerichteten Worte: “Kaiser Leo! Geh in diesen Hain, schöpfe vom Wasser, das du dort finden wirst, und labe damit den Dürstenden. Den Schlamm aus der Quelle aber lege auf seine Augen. Mit meiner Hilfe sollst du hier eine Kirche zur Ehre meines Namens erbauen; wer hierher kommen und mit Glauben meinen Namen anrufen wird, wird Erfüllung seiner Gebete und Heilung von seinen Krankheiten erfahren.


Seit jener Zeit geschahen an dieser Quelle immer wieder viele Wunder. Nach dem Fall Konstantinopels wurde die Kirche zur “Lebenspendenden Quelle” zerstört, und die Quelle selbst zugeschüttet. Aber die Christen legten sie wieder frei und schöpften daraus Wasser. Es gibt Zeugnisse von hier geschehenen Wundern aus den 20er Jahren des XIX. Jahrhunderts. Im Laufe der Zeit wurde die türkische Herrschaft weniger streng, und über der Quelle konnte im Jahre 1835 wieder eine Kirche erbaut werden.
Einige Zeit später, als Leo gemäß dem Wort der Gottesmutter Kaiser geworden war, befahl er, die Quelle vom Schlamm zu reinigen und sie mit einer Steinmauer einzufassen; darüber ließ er eine Kirche zu Ehren der Mutter Gottes errichten. Die Quelle nannte der Kaiser “lebenspendend”, da sich hier die Wunderkraft und heilende Gnade der Mutter Gottes gezeigt hatte.  


In Russland gibt es viele verehrte Ikonen des Typs “Lebenspendende Quelle”. Im Kloster von Sarov, in dem der ehrwürdige Serafim von Sarov wirkte, wurde eine Kirche zu Ehren dieser Ikone erbaut. Der Ehrwürdige schickte oft kranke Pilger zum Gebet zu dieser Ikone, und sie wurden geheilt.
Seit jener Zeit geschahen an dieser Quelle immer wieder viele Wunder. Nach dem Fall Konstantinopels wurde die Kirche zur “Lebenspendenden Quelle” zerstört, und die Quelle selbst zugeschüttet. Aber die Christen legten sie wieder frei und schöpften daraus Wasser. Es gibt Zeugnisse von hier geschehenen Wundern aus den 20er Jahren des XIX. Jahrhunderts. Im Laufe der Zeit wurde die türkische Herrschaft weniger streng, und über der Quelle konnte im Jahre 1835 wieder eine Kirche erbaut werden.  


Das Fest der Mutter-Gottes-Ikone “Die Lebenspendende Quelle” wird am Freitag der Lichten (Oster-)Woche gefeiert.
In Russland gibt es viele verehrte Ikonen des Typs “Lebenspendende Quelle”. Im Kloster von Sarov, in dem der ehrwürdige Serafim von Sarov wirkte, wurde eine Kirche zu Ehren dieser Ikone erbaut. Der Ehrwürdige schickte oft kranke Pilger zum Gebet zu dieser Ikone, und sie wurden geheilt.  


Das Fest der Mutter-Gottes-Ikone “Die Lebenspendende Quelle” wird am Freitag der Lichten (Oster-)Woche gefeiert.


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Version vom 24. April 2021, 19:07 Uhr

IK d GM Die lebenspendende Quelle 1.jpg

Orthodoxes Glaubensbuch - Die Lebenspendende Quelle

Auf der Ikone ist eine große Brunnenschale zu sehen, die in einem breiten Wasserbehälter steht. Über der Brunnenschale, manchmal auch in ihr, ist die Mutter Gottes mit dem Jesuskind dargestellt. Aus der Schale fließen Ströme lebenspendenden Wassers, von dem dürstende Menschen trinken.

Zu Beginn des V. Jahrhunderts ging der damalige Heerführer und spätere byzantinische Kaiser Leo durch einen Zypressenhain neben dem Goldenen Tor der Stadt Konstantinopel. Als er hier einen Blinden traf, der vom Weg abgekommen war, führte er ihn in den Schatten, damit er sich ausruhen konnte; er selbst aber machte sich auf, Wasser zu suchen, um den Ermatteten zu laben. Da hörte er die an ihn gerichteten Worte: “Kaiser Leo! Geh in diesen Hain, schöpfe vom Wasser, das du dort finden wirst, und labe damit den Dürstenden. Den Schlamm aus der Quelle aber lege auf seine Augen. Mit meiner Hilfe sollst du hier eine Kirche zur Ehre meines Namens erbauen; wer hierher kommen und mit Glauben meinen Namen anrufen wird, wird Erfüllung seiner Gebete und Heilung von seinen Krankheiten erfahren.”

Einige Zeit später, als Leo gemäß dem Wort der Gottesmutter Kaiser geworden war, befahl er, die Quelle vom Schlamm zu reinigen und sie mit einer Steinmauer einzufassen; darüber ließ er eine Kirche zu Ehren der Mutter Gottes errichten. Die Quelle nannte der Kaiser “lebenspendend”, da sich hier die Wunderkraft und heilende Gnade der Mutter Gottes gezeigt hatte.

Seit jener Zeit geschahen an dieser Quelle immer wieder viele Wunder. Nach dem Fall Konstantinopels wurde die Kirche zur “Lebenspendenden Quelle” zerstört, und die Quelle selbst zugeschüttet. Aber die Christen legten sie wieder frei und schöpften daraus Wasser. Es gibt Zeugnisse von hier geschehenen Wundern aus den 20er Jahren des XIX. Jahrhunderts. Im Laufe der Zeit wurde die türkische Herrschaft weniger streng, und über der Quelle konnte im Jahre 1835 wieder eine Kirche erbaut werden.

In Russland gibt es viele verehrte Ikonen des Typs “Lebenspendende Quelle”. Im Kloster von Sarov, in dem der ehrwürdige Serafim von Sarov wirkte, wurde eine Kirche zu Ehren dieser Ikone erbaut. Der Ehrwürdige schickte oft kranke Pilger zum Gebet zu dieser Ikone, und sie wurden geheilt.

Das Fest der Mutter-Gottes-Ikone “Die Lebenspendende Quelle” wird am Freitag der Lichten (Oster-)Woche gefeiert.


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