Kontakion

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Hl. Mönch Roman Melodos

Das Kontakion (auch Kondakion, griech. κοντάκιον; russ. кондак) ist eine christliche Hymne, die in vielen Strophen ein gefeiertes Heilsereignis oder einen Heiligen lobpreist. Das Kontakion bezeichnet neben dem Troparion und Kanon eine der frühen Hymnenformen. In diesem vielstrophigen Gebilde folgen nach einer Einleitung (der sog. kukulion) 20 bis 40 gleich aufgebaute Strophen (die sog. Ikoioi, Häuser). Nach dem Vorbild von Ephräm im 4. Jh. wurden diese vorwiegend von Sophronios von Jerusalem, Sergios von Byzanz und dem heiligen Romanos Melodos im 6. Jh. gedichtet und gesungen.

Kontakia wurden durch den Hl. Roman Melodos im 6. Jh. eingeführt. Der Hl. Roman diente in der Kathedrale der Hl. Sophia in Konstantinopel. Trotz seines großen Fleißes konnte er bei Messen nicht besonders gut singen. Einmal musste er vor Weihnachten in der Kirche von dem Patriarchen und dem Kaiser singen und blamierte sich sehr. Zu Hause weinte er darüber und betete zur Gottesmutter darum, besser singen zu können, um Gott und seine Heiligen besser lobpreisen zu können. Daraufhin erschien ihm die Mutter Gottes und gab ihm eine Papierrolle, die er verschluckte. So bekam er nicht nur eine wunderbare, melodische Stimme, sondern auch eine ausgezeichnete poetische Gabe. Sofort schrieb er das erste Kontakion zur Weihnacht, welches er dann später in der Kirche den erstaunten Zuhörern vorführte: „Die Jungfrau gebiert heute den, der über allen Wesen ist. Die Erde bietet eine Höhle dar dem Unnahbaren. Die Engel lobpreisen mit den Hirten, und die Weisen wandern dem Stern nach, denn uns ist geboren das Kindelein, der urewige Gott.“.

Der Hl. Roman Melodos dichtete über 1.000 Kontakia. Heute werden nur kurze Teile der ursprünglichen Hymnen verwendet, die damit nun den Troparia ähneln.