Kloster des Heiligen Hiob von Potschajew: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Kloster des Heiligen Hiob von Potschajew ist ein Männerkloster der [[Russischen Orthodoxen Auslandskirche (ROKA)]] im Münchener Stadtteil Obermenzing. Es ist zugleich Residenz von [[Erzbischof Mark]], der die Russische Orthodoxe Diözese des orthodoxen Bischofs von Berlin und Deutschland leitet.
Das Kloster des Heiligen Hiob von Potschajew ist ein Männerkloster der [[Russischen Orthodoxen Auslandskirche (ROKA)]] im Münchener Stadtteil Obermenzing, in unmittelbarer Nähe der Blutenburg. Es ist zugleich Residenz von [[Erzbischof Mark]], der die Russische Orthodoxe Diözese des orthodoxen Bischofs von Berlin und Deutschland leitet.


==Geschichte==
==Geschichte==
Das Kloster besteht seit 1945. Es liegt in unmittelbarer Nähe der Blutenburg in Obermenzing.
Das Kloster wurde 1946 in München von einer Bruderschaft von mehr als 40 Mönchen gegründet, die zu Kriegsende vor der Roten Armee aus der Ostslowakei nach Westen geflohen waren.<ref>Vgl. Abendzeitung v. 19.07.2013: [http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.kloster-des-heiligen-hiob-von-potschajew-unbekanntes-kleinod-in-obermenzing.d8ebe2bd-f39d-46de-ab3b-411e5aeafc66.html ''Unbekanntes Kleinod in Obermenzing'']
Ursprünglich war dieses Kloster von Mönchen, die nach der Oktoberrevolution aus Russland geflohen waren, 1926 in der Ostslowakei gegründet worden. Zur Bruderschaft gehörten bei Kriegsende mehr als 40 Mönche, die dann erneut vor der Roten Armee nach Westen flohen und Ende 1945 ihr Kloster in München neu gründeten. Über Jahrzehnte lebten nur noch wenige betagte Mönche im Kloster.
1980 übersiedelte der damalige Bischof und heutige Erzbischof Mark in das Kloster,worauf die Gemeinschaft, der derzeit über zehn Mönche angehören, wieder anzuwachsen begann.  
1980 übersiedelte der damalige Bischof und heutige Erzbischof Mark, das derzeitige Oberhaupt der deutschen Diözese, in das Kloster,[2] worauf die Gemeinschaft, der derzeit 10 Mönche angehören, wieder anzuwachsen begann. WPD
 
 


Das Kloster besteht seit dem Jahr 1945. Es entstand durch Mönche, die aus Russland geflüchtet waren. 1980 wurde das Kloster durch neue Mönche wieder lebendiger.
Neben einer Kerzengießerei gibt es im Kloster auch eine Buchdruckerei, die Literatur in deutscher und russischer Sprache veröffentlicht.
Das Kloster spielt als geistliches Zentrum der russischen Auslandskirche eine bedeutende Rolle, denn hier können u.a. neue Priester ausgebildet werden und Pilger am Leben der Bruderschaft für eine gewisse Zeit teilnehmen.
Das Kloster spielt als geistliches Zentrum der russischen Auslandskirche eine bedeutende Rolle, denn hier können u.a. neue Priester ausgebildet werden und Pilger am Leben der Bruderschaft für eine gewisse Zeit teilnehmen.
Heute gehören der Bruderschaft etwa 10 Mönche an, dem Kloster steht Erzbischof Mark von Berlin und Deutschland vor. OID
Heute gehören der Bruderschaft etwa 10 Mönche an, dem Kloster steht Erzbischof Mark von Berlin und Deutschland vor. OID


==Tagesablauf==
Heute leben im Kloster über zehn Bewohner, deren Tag  jeden Morgen noch im Dunkeln mit dem Gottesdienst  um vier Uhr beginnt. Der Gottesdienst dauert einschließlich der  Götttlichen Liturgie (der Eucharistie) bis ca. 8 Uhr. Danach folgt als “Frühstück” die Hauptmahlzeit  des Tages. Anschließend arbeiten die Mönche. Die Arbeit wird von 12 bis 14 Uhr durch die  Mittagsruhe unterbrochen und dann bis zum Abend fortgesetzt. Um 18 Uhr beginnt der  Abendgottesdienst. Anschließend wird gegen 19 Uhr gemeinsam zu Abend gegessen. Um ca. 19.45  Uhr ist der Spätabendgottesdienst, in dem sich alle vor den Ikonen, die die Heiligen und den Erlöser  Jesus Christus darstellen, verbeugen und sie küssen, einander um Vergebung bitten und den Segen  vom Abt empfangen. Eine individuelle Gebetsregel wird anhand der Gebetsschnur verrichtet, sie beinhaltet die je nach  geitlichem Vortschritt gebotene Anzahl Verbeugungen und die Übung im “immerwährenden  Herzensgebet”, dem stillen Zentrum des orthodoxen Mönchslebens. WEBSEITE


Geistliches Zentrum
Geistliches Zentrum
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Ökonomie
Ökonomie


Das Kloster betreibt eine Kerzengießerei, von der die Gemeinden der ROKA ihre Kerzen beziehen. Mitte der 1980er Jahre wurde die Klosterdruckerei modernisiert und seitdem wird orthodoxes Schrifttum in deutscher und russischer Sprache herausgegeben. Das Kloster hat einen kleinen Verlag und gibt die Buchreihe Begegnung mit der Orthodoxie heraus, daneben liturgisches Schrifttum, Gebetbücher, Kirchenkalender und Ähnliches.
Das Kloster betreibt eine Kerzengießerei, von der die Gemeinden der ROKA ihre Kerzen beziehen. Mitte der 1980er Jahre wurde die Klosterdruckerei modernisiert und seitdem wird orthodoxes Schrifttum in deutscher und russischer Sprache herausgegeben. Das Kloster hat einen kleinen Verlag und gibt die Buchreihe Begegnung mit der Orthodoxie heraus, daneben liturgisches Schrifttum, Gebetbücher, Kirchenkalender und Ähnliches.WPD
 
Neben einer Kerzengießerei gibt es im Kloster auch eine Buchdruckerei, die Literatur in deutscher und russischer Sprache veröffentlicht.


Der Bote
Das Kloster betreibt neben anderen Werkstätten für Kerzen,  Weihrauch etc. auch eine Druckerei, die orthodoxe Bücher in  deutscher und russischer Sprache herausgibt sowie die  Diözesanzeitschrift “Der Bote”, welche die Lehre der christlichen  Väter weitergibt und über das Leben der deutschen Diözese  berichtet.


Im Kloster wird als einziges Periodikum die zweimonatlich erscheinende Diözesanzeitschrift (Vestnik/Bote) gedruckt. "Der Bote der deutschen Diözese der Russisch Orthodoxen Kirche im Ausland" – so der offizielle Titel - wird von der Bruderschaft des Klosters des Heiligen Hiob von Potschajew gedruckt und finanziert.
==Schriften==
Neben vielen Monographien und Texten, die das Kloster übersetzt und herausgibt wird im Kloster auch die zweimonatlich erscheinende Diözesanzeitschrift "Der Bote der deutschen Diözese der Russisch Orthodoxen Kirche im Ausland" gedruckt.  


==Weblinks==
==Weblinks==

Version vom 7. Oktober 2015, 22:53 Uhr

Das Kloster des Heiligen Hiob von Potschajew ist ein Männerkloster der Russischen Orthodoxen Auslandskirche (ROKA) im Münchener Stadtteil Obermenzing, in unmittelbarer Nähe der Blutenburg. Es ist zugleich Residenz von Erzbischof Mark, der die Russische Orthodoxe Diözese des orthodoxen Bischofs von Berlin und Deutschland leitet.

Geschichte

Das Kloster wurde 1946 in München von einer Bruderschaft von mehr als 40 Mönchen gegründet, die zu Kriegsende vor der Roten Armee aus der Ostslowakei nach Westen geflohen waren.<ref>Vgl. Abendzeitung v. 19.07.2013: Unbekanntes Kleinod in Obermenzing 1980 übersiedelte der damalige Bischof und heutige Erzbischof Mark in das Kloster,worauf die Gemeinschaft, der derzeit über zehn Mönche angehören, wieder anzuwachsen begann.


Das Kloster spielt als geistliches Zentrum der russischen Auslandskirche eine bedeutende Rolle, denn hier können u.a. neue Priester ausgebildet werden und Pilger am Leben der Bruderschaft für eine gewisse Zeit teilnehmen. Heute gehören der Bruderschaft etwa 10 Mönche an, dem Kloster steht Erzbischof Mark von Berlin und Deutschland vor. OID

Tagesablauf

Heute leben im Kloster über zehn Bewohner, deren Tag jeden Morgen noch im Dunkeln mit dem Gottesdienst um vier Uhr beginnt. Der Gottesdienst dauert einschließlich der Götttlichen Liturgie (der Eucharistie) bis ca. 8 Uhr. Danach folgt als “Frühstück” die Hauptmahlzeit des Tages. Anschließend arbeiten die Mönche. Die Arbeit wird von 12 bis 14 Uhr durch die Mittagsruhe unterbrochen und dann bis zum Abend fortgesetzt. Um 18 Uhr beginnt der Abendgottesdienst. Anschließend wird gegen 19 Uhr gemeinsam zu Abend gegessen. Um ca. 19.45 Uhr ist der Spätabendgottesdienst, in dem sich alle vor den Ikonen, die die Heiligen und den Erlöser Jesus Christus darstellen, verbeugen und sie küssen, einander um Vergebung bitten und den Segen vom Abt empfangen. Eine individuelle Gebetsregel wird anhand der Gebetsschnur verrichtet, sie beinhaltet die je nach geitlichem Vortschritt gebotene Anzahl Verbeugungen und die Übung im “immerwährenden Herzensgebet”, dem stillen Zentrum des orthodoxen Mönchslebens. WEBSEITE

Geistliches Zentrum

Die Bedeutung des Klosters für die Diözese besteht darin, dass mögliche Anwärter für das Priesteramt im Kloster leben können und hier ihre theologische und praktische Ausbildung erhalten. Seit 1980 konnten mehrere Kandidaten auf das Priesteramt vorbereitet werden. Oft nutzen die Priesteramtskandidaten die Möglichkeit eines Fernstudiums am Geistlichen Seminar des Moskauer Sretenski-Klosters.[3] Als geistliches Zentrum spielt das Kloster nicht nur für die deutsche Diözese eine große Rolle, sondern darüber hinaus für die europäischen Nachbarländer. Seit dem Zusammenbruch des Kommunismus in den osteuropäischen Staaten kommen sehr oft Besucher und Pilger aus diesen Ländern. Viele der Pilger bleiben einige Tage, andere auch Wochen als Gäste im Kloster und nehmen am monastischen Leben teil. Am 10. November (28. Oktober nach dem Julianischen Kalender) begeht das Kloster das Patronatsfest, das Fest des heiligen Hiob von Potschajew.

Ökonomie

Das Kloster betreibt eine Kerzengießerei, von der die Gemeinden der ROKA ihre Kerzen beziehen. Mitte der 1980er Jahre wurde die Klosterdruckerei modernisiert und seitdem wird orthodoxes Schrifttum in deutscher und russischer Sprache herausgegeben. Das Kloster hat einen kleinen Verlag und gibt die Buchreihe Begegnung mit der Orthodoxie heraus, daneben liturgisches Schrifttum, Gebetbücher, Kirchenkalender und Ähnliches.WPD

Neben einer Kerzengießerei gibt es im Kloster auch eine Buchdruckerei, die Literatur in deutscher und russischer Sprache veröffentlicht.

Das Kloster betreibt neben anderen Werkstätten für Kerzen, Weihrauch etc. auch eine Druckerei, die orthodoxe Bücher in deutscher und russischer Sprache herausgibt sowie die Diözesanzeitschrift “Der Bote”, welche die Lehre der christlichen Väter weitergibt und über das Leben der deutschen Diözese berichtet.

Schriften

Neben vielen Monographien und Texten, die das Kloster übersetzt und herausgibt wird im Kloster auch die zweimonatlich erscheinende Diözesanzeitschrift "Der Bote der deutschen Diözese der Russisch Orthodoxen Kirche im Ausland" gedruckt.

Weblinks

Einzelnachweise