Kelch: Unterschied zwischen den Versionen

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KELCH (potir) bedeutet im Griechischen Trinkgefäß. Er ist ein Metallgefäß mit einem hohen Fuß, der eine runde, breite und feste Basis hat. Die Mitte des Fußes ist oft verbreitert. Manchmal wird der Kelch im Russischen auch nur Becher (čaša) genannt.
KELCH (potir) bedeutet im Griechischen Trinkgefäß. Er ist ein Metallgefäß mit einem hohen Fuß, der eine runde, breite und feste Basis hat. Die Mitte des Fußes ist oft verbreitert. Manchmal wird der Kelch im Russischen auch nur Becher (čaša) genannt.



Aktuelle Version vom 7. August 2011, 13:36 Uhr

Orthodoxes Glaubensbuch - Der Kelch

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KELCH (potir) bedeutet im Griechischen Trinkgefäß. Er ist ein Metallgefäß mit einem hohen Fuß, der eine runde, breite und feste Basis hat. Die Mitte des Fußes ist oft verbreitert. Manchmal wird der Kelch im Russischen auch nur Becher (čaša) genannt.

Der Wein im Kelch wird während der Liturgie in das wahrhafte Blut Christi verwandelt. In den Kelch werden Partikel des “Lammes” gelegt, das in den Leib Christi verwandelt wurde; darauf wird der Kelch für die Kommunion der Gläubigen in den Kirchenraum hinausgetragen. Der Kelch stellt geheimnisvoll die heilige Jungfrau Maria dar, in welcher der unfassbare Gott vor seiner Geburt Wohnung nahm. Der Kelch oder Becher ist das Symbol der Liturgie bzw. der Eucharistie.

Der Kelch erinnert uns an den Becher, welchen Christus Seinen Jüngern während des Letzten Abendmahls gereicht hat.

Diskos und Kelch erinnern uns also an das Letzte Abendmahl. Schon seit frühesten Zeiten trachtete man, diese Gefäße aus Edelmetallen anzufertigen – aus Gold oder Silber, um die Größe des Mysteriums zu unterstreichen. Sogar in Zeiten der härtesten Verfolgungen fanden die Christen die Möglichkeit, die liturgischen Gefäße aus wertvollem Material herzustellen. Es wurden aber auch Gefäße aus Glas, Zinn, Kupfer, Eisen und sogar aus Holz verwendet.

Dies geschah zu der Zeit, als die Kirche Christi sich bis in weit entfernte Gegenden verbreitet hatte; oft hatten kleine und arme Gemeinden nicht genügend Geld für Silber, und schon gar nicht für Gold. So war es auch in der Russischen Kirche. Andere Materialien wurden aber nur in äußersten Notfällen erlaubt. Holz hat die Eigenschaft, Feuchtigkeit aufzunehmen, man kann es nie ganz sauber waschen. Außerdem ist es nicht fest und zerbrechlich. Noch zerbrechlicher ist Glas, man kann es leicht zerschlagen. Eisen und Kupfer oxidieren, man macht daraus nicht einmal gewöhnliches Geschirr. In der Folge ordnete die Leitung der Russischen Kirche an, die liturgischen Gefäße nur aus Gold oder Silber anzufertigen, in Notfällen aus nicht oxidierendem Zinn.

Auf dem Kelch ist gewöhnlich Christus der Erlöser dargestellt (auf der Seite, die während des Gottesdienstes zum Priester gewandt ist), links davon die Mutter Gottes, rechts Johannes der Täufer, und auf der vom Priester abgewandten Seite ein Kreuz.

Die Liebe der orthodoxen Russen zum Gottesdienst war immer sehr groß. Diese Liebe wurde auch auf alle Geräte übertragen, die beim Gottesdienst verwendet werden. Besonders gilt das für die liturgischen Gefäße, in welchen sich die Wandlung von Brot und Wein in die Heiligen Gaben des Leibes und Blutes des Herrn vollzieht. Deshalb wurden diese Geräte nach Möglichkeit verziert. Viele von ihnen waren richtige Kunstwerke, ein Höhepunkt des Juwelierhandwerks ihrer Zeit. Die Christen hatten dabei nicht weltliche Pracht oder Reichtum im Sinn, sie wollten Gott einfach das Beste darbringen; die liturgischen Gefäße sollten so auch sichtbar die Größe des Mysteriums ausdrücken. Wichtig ist also nicht die Pracht an sich, sondern das Bestreben, für Gott das Beste zu geben, als Zeichen der menschlichen Ehrfurcht und Liebe zu Ihm. Die Edelmetalle, Edelsteine und der Schmuck sind nur Symbol für die Tugenden, die Gott von uns erwartet.

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