Johannes von Tobolsk: Unterschied zwischen den Versionen

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==Wirken und Verehrung==
==Wirken und Verehrung==
Johannes von Tobolsk wurde, nachdem er besonders in Sibirien schon lange verehrt wurde, im Jahr 1916 heiliggesprochen. Sein Gedenktag ist sein Sterbetag, der 10. Juni nach dem julianischen Kalender bzw. der 21. Juni nach dem gregorianischem Kalender. Johannes von Tobolsk entstammt der gleichen Familie Maximowitsch wie der Heilige [[Johannes von Shanghai, der Wundertäter|Johannes von Shanghai und San Francisco]]. Beide werden von orthodoxen Gläubigen als Wundertäter verehrt.
Johannes von Tobolsk wurde, nachdem er besonders in Sibirien schon lange verehrt wurde, im Jahr 1916 heiliggesprochen. Sein Gedenktag ist sein Sterbetag, der 10. Juni nach dem julianischen Kalender bzw. der 23. Juni nach dem gregorianischem Kalender. Johannes von Tobolsk entstammt der gleichen Familie Maximowitsch wie der Heilige [[Johannes von Shanghai, der Wundertäter|Johannes von Shanghai und San Francisco]]. Beide werden von orthodoxen Gläubigen als Wundertäter verehrt.


Neben geistlichen Werken wie Der Königsweg des Kreuzes oder Gedanken über Gott zum Nutzen des rechten Glaubens schrieb Johannes von Tobolsk viel Prosa. 1714 brachte er eine Übersetzung des ''Heliotropium, seu conformatio humanae voluntatis cum divina'' des deutschen Jesuiten Jeremias Drexel in das Russische heraus.
Neben geistlichen Werken wie Der Königsweg des Kreuzes oder Gedanken über Gott zum Nutzen des rechten Glaubens schrieb Johannes von Tobolsk viel Prosa. 1714 brachte er eine Übersetzung des ''Heliotropium, seu conformatio humanae voluntatis cum divina'' des deutschen Jesuiten Jeremias Drexel in das Russische heraus.

Version vom 19. Januar 2013, 20:35 Uhr

Johannes von Tobolsk.jpg

Johannes von Tobolsk (weltlicher Name Ioann Maximowitsch Maximowitsch, (russisch Иоанн Макси́мович Максимо́вич) *Dezember 1651 in Nischyn in der Ukraine; †10. Juni/21. Juni 1715 in Tobolsk in Russland) war Bischof und Metropolit und ist ein Heiliger der Russisch-Orthodoxen Kirche.

Lebenslauf

Johannes wurde als ältester der sieben Söhne des Vaters Maxim Vasiljewitsch und der Mutter Euphrosyne geboren. Er besuchte das Kollegium von Kiew-Mogiljansk und wurde daraufhin Lateinlehrer. 1675 wurde er im Kiewer Höhlenkloster unter dem Archimandriten preussischer Herkunft Innozenz Giesel Mönch. Dort wurde ihm der Dienst des Predigens aufgetragen. Der in seiner außergewöhnlichen Beredtheit auffallende Mönch widmete sich besonders der Frage, wie der Mensch seinen Willen nach Gottes Willen richten kann. 1677 wurde er mit einer Delegation nach Moskau geschickt, um Hilfe für Kiew und das Höhlenkloster im Russisch-Türkischen Krieg zu erbitten, und dort auch vom Zaren Fjodor III. empfangen. 1681 wurde er zum Vorsteher der Svenski-Klosters bei Brjansk. 1695 wurde er auf Initiative des Erzbischofs Theodosios von Tschernigow Vorsteher des Jelezki-Klosters in Tschernigow. Nach dem Tod des Erzbischofs wurde Johannes am 10. Jänner 1697 von Patriarch Adrian zum Erzbischof von Tschernigow geweiht. In Tschernigow schuf er im Jahr 1700 er eine theologische Ausbildungsstätte, die aufgrund ihres Niveaus landesweit geschätzt war und das erste geistliche Seminar in Russland war. Nach diesem Vorbild wurden derartige Stätten auch in anderen Diözesen eröffnet. In einer Druckerei wurden zahlreiche geistliche Werke herausgebracht. Der Erzbischof unterhielt in dieser Zeit auch Kontakt mit dem Klöstern am Athos, den Klöstern in Jerusalem und dem Katharinenkloster am Sinai. Nach seiner Erhebung in den Rang eines Metropoliten kam Johannes 1711 auf den Bischofsstuh von Tobolsk in Westsibirien. Dort widmete er sich besonders der Mission unter den Völkern Sibiriens und bekehrte viele zum Christentum. Er selbst lebte anspruchslos, trug nur das Gewand eines einfachen Mönches und half den Armen. Auch an seinem Todestag soll der Bischof noch selber Arme am Tisch bedient haben.

Wirken und Verehrung

Johannes von Tobolsk wurde, nachdem er besonders in Sibirien schon lange verehrt wurde, im Jahr 1916 heiliggesprochen. Sein Gedenktag ist sein Sterbetag, der 10. Juni nach dem julianischen Kalender bzw. der 23. Juni nach dem gregorianischem Kalender. Johannes von Tobolsk entstammt der gleichen Familie Maximowitsch wie der Heilige Johannes von Shanghai und San Francisco. Beide werden von orthodoxen Gläubigen als Wundertäter verehrt.

Neben geistlichen Werken wie Der Königsweg des Kreuzes oder Gedanken über Gott zum Nutzen des rechten Glaubens schrieb Johannes von Tobolsk viel Prosa. 1714 brachte er eine Übersetzung des Heliotropium, seu conformatio humanae voluntatis cum divina des deutschen Jesuiten Jeremias Drexel in das Russische heraus.

Literatur

Heiliger Johannes von Tobolsk und Tschernigow: Der Weg des Kreuzes als Königsweg zum ewigen Leben. 1 Auflage. Edition Hagia Sophia, Straelen 2010, ISBN 9783937129642.