Johannes Cassian d. Römer

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hl. Johannes Cassian - Fresko in der rumänisch-orthodoxen Kirche in Wien-Simmering.

Gedächtnis: 29. Februar (im Schaltjahr, ansonsten am 28. Februar)

Heiliger Ehrwürdiger Johannes Cassian d. Römer (um 360 - um 435) war Priester, Mönch, Begründer mehrerer Klöster, Abt und Schriftsteller.

Um 420 schrieb er De institutis coenibiorum et de octo principalibus vitiis („Über die Grundsätze der Koinobiten und die acht Hauptlaster“), wo er das Klosterleben beschrieb und seine an der Lehre des Euagrios Pontikos ausgerichtete Achtlasterlehre formulierte. Als die acht Hauptlaster, welche die Seele ins Unglück stürzen, bezeichnete er Unmäßigkeit, Unkeuschheit, Habsucht, Zorn, Traurigkeit, Überdruss, Ruhmsucht und Hochmut.

Von 426 bis 428 verfasste er die Collationes (Conlationes) patrum („Unterredungen mit den Vätern“), in denen er seine Erfahrungen mit den Mönchen in der ägyptischen Wüste in Form von Gesprächen wiedergab. Mit den Collationes machte er die Lebens- und Glaubensweisheiten der ägyptischen Mönche (siehe z. B. auch Antonius der Große und Pachomios) im Westen des Römischen Reiches bekannt.

Um 430 schrieb er De incarnatione Christi contra Nestorium („Über die Fleischwerdung Christi, gegen Nestorius“), was im Kampf gegen die christologischen Häresien eine große Bedeutung hatte.

Cassianus war einer der ersten Klostergründer im Westen des Römischen Reiches. Durch ihn wurde das sog. Ruhegebet, die von den Wüstenvätern intensiv praktiziert wurde, in der Westkirche bekannt. Diese Gebetsform zeichnet sich dadurch aus, dass der Betende auf alle bewussten Gedanken verzichtet und sich durch das Wiederholen einer einfachen Gebetsformel immer zurückbesinnt und abschweifende Gedanken vermeidet. Von den Wüstenvätern ist die einfache Gebetsformel: „Komm, Gott, und hilf mir!“ überliefert.

Gebete

Troparion (3. Ton)

Den wir heute nennen würden einen unentwegten Wanderer zwischen den Welten, war am Ende seines Lebensweges Cassian der Römer: Nachdem er die großen Städte des Morgenlands durchquert, hat er das Abendland erleuchtet dank der Mönchsväter Lehren, der gotttragenden Väter, die die Wüste aufblühen ließen.

Kondakion (4. Ton)

Du, o Ehrwürdiger, hast dich Gott geweiht und dich mit guten Werken geheiligt. Durch deine göttliche Lehre strahlst du in der Welt; wie die Sonne erleuchtest du die Herzen aller, die dich immerfort verehren. Bitte inständig Christus für alle, die dich eifrig und mit Liebe lobpreisen.