Ison: Unterschied zwischen den Versionen

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*http://www.goarch.org/archdiocese/departments/family/articles/Christ_our_Ison
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Im byzantinischen Gesang wird der Ison als Liege- oder Halteton gesungen, im Znamennygesang verfolgt er die syllabische und textuale Struktur des Stückes (Lied ohne Melodie). Die im byzantinischen Gesang vorherrschende Einstimmigkeit wird durch den Ison zu einer einfachen Merhstimmigkeit erweitert.<ref> Karl H. Wörner: [https://books.google.de/books?id=GKJbNkkZZOoC&pg=PA37&lpg=PA37&dq=ison+musik&source=bl&ots=ZRnbP-wDBy&sig=DXazkQbcEh44yT5Y0Gb_vwTFrII&hl=de&sa=X&ved=0CEgQ6AEwCGoVChMIn8W5tc7qxwIVxMByCh0DFwUz#v=onepage&q=ison%20musik&f=false ''Gewchichte der Musik'', Göttingen 1993, S.37.]</ref>  
Im byzantinischen Gesang wird der Ison als Liege- oder Halteton gesungen, im Znamennygesang verfolgt er die syllabische und textuale Struktur des Stückes (Lied ohne Melodie). Die im byzantinischen Gesang vorherrschende Einstimmigkeit wird durch den Ison zu einer einfachen Merhstimmigkeit erweitert:<ref> Karl H. Wörner: [https://books.google.de/books?id=GKJbNkkZZOoC&pg=PA37&lpg=PA37&dq=ison+musik&source=bl&ots=ZRnbP-wDBy&sig=DXazkQbcEh44yT5Y0Gb_vwTFrII&hl=de&sa=X&ved=0CEgQ6AEwCGoVChMIn8W5tc7qxwIVxMByCh0DFwUz#v=onepage&q=ison%20musik&f=false ''Gewchichte der Musik'', Göttingen 1993, S.37.]</ref> Die Zufügung von Harmonien zu den monophonen Melodien war in der ursprünglichen liturgischen Musik nicht bekannt, die Kombination von Melodie und Ison wurde jahrhundertelang benutzt.<ref>Vgl. dazu: The Divine Music Project: [http://www.stanthonysmonastery.org/music/Intro.htm ''Introduction''].</ref>


==Theologische Bedeutung des Ison==
==Theologische Bedeutung des Ison==

Version vom 14. September 2015, 15:52 Uhr

Der Ison (griech. το ίσον der Gleiche) ist ein tiefer, gesungener Liegeton (auch Bordun oder vokaler Orgelpunkt) im Kirchengesang. Der Ison ist meistens auch der Grundton der Skala (oder des Tons), aber auch die Quinte ist möglich. Zwischen den Melodietönen und dem Ison ergibt sich ein ständiges Wechselspiel von Reibungen und Wohlklang, wodurch eine harmonische Farbigkeit von ganz eigenem Reiz entsteht. Der Ison hilft aber auch den Sängern, den Ton zu halten und im Laufe eines Gesanges oder im Gottesdienst nicht kontinuierlich tiefer zu intonieren: "Das sogenannte Ison ist das Zeichen der Gleichheit, es ist der Ton, von dem man ausgeht, im Zusammenhange zeigt es an, dass man im gleichen Tone fortsingt."<ref>Raphael Georg Kiesewetter: Ueber die Musik der neueren Griechen nebst freien Gedanken über altägyptische und altgriechische Musik, Leipzig 1838, S.10.</ref> Man beachte hierbei aber, dass das Ison (sächlich) ein Zeichen der byzantinischen Neumenschrift ist, das Tonwiederholungen anzeigt, es somit zwei verwandte Wortbedeutungen gibt.

Im byzantinischen Gesang wird der Ison als Liege- oder Halteton gesungen, im Znamennygesang verfolgt er die syllabische und textuale Struktur des Stückes (Lied ohne Melodie). Die im byzantinischen Gesang vorherrschende Einstimmigkeit wird durch den Ison zu einer einfachen Merhstimmigkeit erweitert:<ref> Karl H. Wörner: Gewchichte der Musik, Göttingen 1993, S.37.</ref> Die Zufügung von Harmonien zu den monophonen Melodien war in der ursprünglichen liturgischen Musik nicht bekannt, die Kombination von Melodie und Ison wurde jahrhundertelang benutzt.<ref>Vgl. dazu: The Divine Music Project: Introduction.</ref>

Theologische Bedeutung des Ison

"Man muss, um die richtigen Tonschritte zu finden, immer und unbedingt den Bezug zur Eins wahren. Sobald dies gelingt, wird deutlich, wie alle Zusammenhänge und entwicklungen vom Grundton, dem Symbol Gottes, [...] ihr Dasein und Leben empfangen."<ref>Dreifaltigkeitskloster Buchhagen: Der Weg zum naturtönigen Kultgesang. Buchhagen 2012, S. 181.</ref>

Weblinks

Hörbeispiele

Einzelnachweise

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