Hermann von Kasan

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Hl.Hermann von Kasan
Hl.Gurias von Kasan
Hl. Hiob, Patriarch von Moskau

Gedächtnis: 6. November, 23. Juni (Überführung der Gebeine) und 25. September (2. Überführung der Gebeine),

Der Hl. Hermann (German), mit weltlichem Namen Grigorij, wurde Anfang des 16. Jahrhunderts in Stariza bei Twer in die alte Bojarenfamilie Polewoj (Verwandten der Fürsten von Smolensk) hineingeboren. In jungen Jahren empfing er im Kloster von Wolokolamsk vom Abt Gurias (Gurij), dem späteren Erzbischof von Kasan, die Mönchsweihe auf den Namen Hermann.

Später beschäftigte sich der junge Mönch vor allem mit dem Abschreiben von Büchern und lernte auch beim Hl. Maxim dem Griechen, der im Kloster in Haft gehalten wurde. 1551 wurde er von der Bruderschaft des Mariä-Entschlafens-Klosters seiner Heimatstadt Stariza zum Archimandriten gewählt, wo er das strenge Typikon des Hl. Joseph (Iosif) von Wolozk einführte. Nach zweieinhalb Jahren, als die Hauptarbeit geleistet war, übergab er die Leitung aber an seinen Schüler Hiob (Iow), später erster allrussischer Patriarch, und kehrte in sein Professkloster zurück. Als dessen Vertreter nahm er zusammen mit seinem leiblichen Vater, der ebenfalls in den Konvent von Wolokolamsk unter dem Namen Filofej eingetreten war, am Moskauer Konzil von 1553 teil, das die antitrinitarischen Häresien des Matfej Baschkin verurteilte und dessen Urheber zur Klosterhaft in Wolokolamsk unter Aufsicht des Hl. Hermann verurteilte.

1555 wurde in Kasan nach der Eroberung der Stadt ein orthodoxer Bischofssitz eingerichtet, welchen der Hl. Gurias, ebenfalls ein früherer Abt des Klosters von Wolokolamsk, übernahm. Im Rahmen der Missionsbemühungen wurde das Mariä-Entschlafens-Kloster in Swijazhsk gegründet und Hermann zu seinem Vorsteher ernannt. Nach dem Tode des Hl. Gurias wurde Hermann am 12. März 1564 zu dessen Nachfolger geweiht.

Bereits 1566 ließ ihn Iwan der Schreckliche nach Moskau rufen, um ihm den Metropolitensitz anzubieten, ja aufzudrängen. Noch vor der eigentlichen Ernennung aber kam es über die Rolle der Opritschniki zum Zerwürfnis mit dem tyrannischen Herrscher, und Hermann wurde in Moskau unter Hausarrest gestellt, wo er am 6. November 1567 starb.

Er wurde in der Kirche des Hl. Nikolaus "des Feuchten" im Moskauer Stadtteil Zarjadje begraben, aber auf Bitten der Einwohner von Swijazhsk am 25. September 1595 in das dortige Kloster übertragen und am 23. Juni 1704 feierlich erhoben, was den Beginn seiner allgemeinen Verehrung darstellt. (aus: "Gottesdienst zu Ehren aller Heiligen der Rus", Würzburg 1987, S. 100-102)