Hemma die Barmherzige, Stifterin von Gurk: Unterschied zwischen den Versionen

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== Vita ==
== Vita ==
Hemma von Gurk wurde um 980 als Gräfin von Friesach-Zeltschach geboren. Nach dem Tod ihres Mannes, Graf Wilhelm von der Sann, und der Ermordung ihrer Söhne nahm ihr hartes Schicksal als Fügung Gottes an und verwendete sämtlichen Besitz in Kärnten, in der Steiermark und in Krain für verschiedene geistliche Stiftungen, darunter das Doppelkloster Gurk, sie konnte die Fertigstellung und Weihe von Kirche und Kloster am 15. August 1043 miterleben. Darüber hinaus ließ sie in der Umgebung von Gurk sechs Kirchen bauen. Bekannt war auch ihr Einsatz und ihre offene Hand für die Bedürftigen, weshalb bereits zu Lebzeiten Hemmas eine breite und intensive Wertschätzung und Verehrung einsetzte. Sie entschlief im Jahre 1045 in Gurk und wurde zunächst in der Klosterkirche beigesetzt. Im Jahre 1174 wurden ihre Reliquien aus der alten Klosterkirche in die 100-säulige Krypta des Gurker Domes übertragen. Ihre Verehrung ist bis auf den heutigen Tag lebendig und ihr Grab wurde zu einer Pilgerstätte. Sie wurde dem Volk von Kärnten eine treusorgende Mutter, weswegen sie bis Heute als Landesmutter und Schutzfrau verehrt wird.  
Hemma von Gurk wurde um 980 als Gräfin von Friesach-Zeltschach geboren. Nach dem Tod ihres Mannes, Graf Wilhelm von der Sann, und der Ermordung ihrer Söhne nahm ihr hartes Schicksal als Fügung Gottes an und verwendete sämtlichen Besitz in Kärnten, in der Steiermark und in Krain für verschiedene geistliche Stiftungen, darunter das Doppelkloster Gurk, sie konnte die Fertigstellung und Weihe von Kirche und Kloster am 15. August 1043 miterleben. Darüber hinaus ließ sie in der Umgebung von Gurk sechs Kirchen bauen. Bekannt war auch ihr Einsatz und ihre offene Hand für die Bedürftigen, weshalb bereits zu Lebzeiten Hemmas eine breite und intensive Wertschätzung und Verehrung einsetzte. Als der Klosterbau zu Gurk vollendet war, schenkte sie ihr Vermögen an Bistümer und Klöster und bat selbst um Aufnahme in das von ihr gestiftete Kloster. Fortan lebte sie als einfache Nonne in rauem Ordensgewand noch drei Jahre in eifriger Übung der niedrigsten Dienste. Sie entschlief im Jahre 1045 in Gurk und wurde zunächst in der Klosterkirche beigesetzt. Viele Wunder geschahen an ihrem Grab. Im Jahre 1174 wurden ihre Reliquien aus der alten Klosterkirche in die 100-säulige Krypta des Gurker Domes übertragen, diese Translatio war nach damaligen Brauch eine Seligsprechung bzw. Heiligsprechung. Ihre Verehrung ist bis auf den heutigen Tag lebendig und ihr Grab wurde zu einer Pilgerstätte. Sie wurde dem Volk von Kärnten eine treusorgende Mutter, weswegen sie bis Heute als Landesmutter und Schutzfrau verehrt wird.  


===== Vom gerechten Lohn =====
===== Vom gerechten Lohn =====

Aktuelle Version vom 25. April 2022, 08:35 Uhr

hl. Hemma - Detailaufnahme aus der Ikone der Synaxis der Heiligen Österreichs in der orthodoxen Kirchengemeinde in Leoben.

Gedächtnis: 27. Juni

Vita

Hemma von Gurk wurde um 980 als Gräfin von Friesach-Zeltschach geboren. Nach dem Tod ihres Mannes, Graf Wilhelm von der Sann, und der Ermordung ihrer Söhne nahm ihr hartes Schicksal als Fügung Gottes an und verwendete sämtlichen Besitz in Kärnten, in der Steiermark und in Krain für verschiedene geistliche Stiftungen, darunter das Doppelkloster Gurk, sie konnte die Fertigstellung und Weihe von Kirche und Kloster am 15. August 1043 miterleben. Darüber hinaus ließ sie in der Umgebung von Gurk sechs Kirchen bauen. Bekannt war auch ihr Einsatz und ihre offene Hand für die Bedürftigen, weshalb bereits zu Lebzeiten Hemmas eine breite und intensive Wertschätzung und Verehrung einsetzte. Als der Klosterbau zu Gurk vollendet war, schenkte sie ihr Vermögen an Bistümer und Klöster und bat selbst um Aufnahme in das von ihr gestiftete Kloster. Fortan lebte sie als einfache Nonne in rauem Ordensgewand noch drei Jahre in eifriger Übung der niedrigsten Dienste. Sie entschlief im Jahre 1045 in Gurk und wurde zunächst in der Klosterkirche beigesetzt. Viele Wunder geschahen an ihrem Grab. Im Jahre 1174 wurden ihre Reliquien aus der alten Klosterkirche in die 100-säulige Krypta des Gurker Domes übertragen, diese Translatio war nach damaligen Brauch eine Seligsprechung bzw. Heiligsprechung. Ihre Verehrung ist bis auf den heutigen Tag lebendig und ihr Grab wurde zu einer Pilgerstätte. Sie wurde dem Volk von Kärnten eine treusorgende Mutter, weswegen sie bis Heute als Landesmutter und Schutzfrau verehrt wird.

Vom gerechten Lohn

Abends pflegte Hemma die beim Kirchenbau in Gurk beschäftigten Arbeiter selbst zu entlohnen. Als einmal einer von ihnen über die Geringfügigkeit des Entgelts murrte, hieß Hemma ihn selbst in den Beutel greifen, um seinen Anteil zu bestimmen; und siehe da, er vermochte nicht mehr herauszunehmen, als Hemma ihm immer gegeben hatte und als er ohnehin bekommen hätte.

Stifterin von Kirchen und Klöstern

Man erinnerte sich an Hemma als an eine großzügige Stifterin von Klöstern und Kirchen. In Kärnten ist - neben Gurk - die Gründung der Pfarrkirchen Glödnitz, Lieding, St. Radegund, Lorenzenberg, St. Lambert, St. Georgen am Weinberg und St. Margarethen bei Töllerberg direkt der Initiative Hemmas zu verdanken.

In der Steiermark ist die Stiftung von Admont auf Hemma zurückzuführen, jedoch erst Jahre nach ihrem Tode konnte die Gründung des Benediktinerklosters realisiert werden.

Gebete

Troparion (8. Ton)

In dir, Mutter, wurde die Ebenbildlichkeit sorgsam bewahrt: Du nahmst das Kreuz und folgtest Christus nach, und im Tun hast du gelehrt, das Fleisch nicht zu beachten, denn es vergeht, sondern sich um die Seele zu kümmern, einem unsterblichen Werk: Daher jubelt mit den Engeln, gottselige Hemma, dein Geist.

Gebet um Fürsprache der Heiligen an ihrem Grab

Heilige Hemma, siehe, von weit her bin ich gekommen, um an deinem Grab zu beten. Wie glücklich bin ich, hier zu verweilen, um dir meine Anliegen vorzutragen. Ich weiß ja in dir eine große Fürsprecherin bei Gott. In Seinen Heiligen ist Er verherrlicht, in ihnen offenbaren sich uns Seine Liebe, Güte und Weisheit. Viele irdische Sorgen bedrücken mich. Ich will sie vertrauend in deine Hände legen, damit du sie dem Heiland weitergeben mögest. Auch du hast ja dein Leben lang alles dem Herrn überlassen, und so will auch ich mit dir sagen: "In allen Dingen soll Gottes Wille an mir geschehen." Doch das größte Anliegen sei mir mein ewiges Heil. Aber nicht immer finde ich den Weg zu den heiligen Tugenden. Demut und Liebe zu üben, fällt mir oft schwer. Verhilf du mir dazu, heilige Hemma! Siehe, viel Not und Unheil sind in dieser Welt, und viele Menschen, die ich kenne, leben ohne Freude. Lasse mich in dir ein Beispiel sehen, dem ich nacheifere, damit auch ich dem Nächsten Licht bin, wie du ein Licht warst so vielen Bedrängten. Eine Unmenge Hass ist auf dieser Erde. Wir rufen zu dir, heilige Hemma, und wollen von dir lernen, auch das Bittere, das uns angetan wird, zu vergeben und zu vergessen. Amen!