Die wundertätige Ikone der allheiligen Gottesgebärerin des Kaisers Androkios

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Das Urbild dieser heiligen Ikone wurde durch den Heiligen Apostel und Evangelisten Lukas gemalt. Es war dann später die besondere Schutz-Ikone des rhomäischen Kaisers Andronikos III. Palaiologos (1297-1341). Dieser ließ die heilige Ikone in der Hauskapelle der byzantinischen Kaiserpalastes aufstellen. 

Bei dieser Ikone handelt es sich um eine der verhältnismäßig seltenen Kopfbilddarstellungen der Gottesmutter, die in der Regel entweder als Fürbitterin wie in der Deesis, jedoch weitaus häufiger zusammen mit ihren Göttlichen Sohn abgebildet wird.

Nach dem Tode des Kaisers Andronikos III. wurde die Ikone im Jahre 1347 dann dem Kloster Monemvasia in der Morea geschenkt, wo sie bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts verblieb. Als nach dem griechischen Aufstand des Jahres 1821 türkische Truppen diesen Teil Griechenlands verwüsteten, brachte der damalige Vorsteher des Klosters, der Bischof Agapios, von allen Schätzen des Konventes nur diese eine Ikone in Sicherheit und floh mit ihr in die Stadt Patras. Vor seinem Tode vermachte er dann die Ikone einem Verwandten, dem russischen Generalkonsul Nikolaos Vlasopoulos. Dessen Sohn Alexander sandte die heilige Ikone dann im Jahre 1839 mit einem Schiff vom Heiligen Berg Athos aus nach Odessa. Von dort aus wurde die Ikone dann entsprechend den Wünschen des Absenders zu Kaiser Nikolaj I. gebracht.

Dieser ließ die heilige Ikone zunächst in der Hauskirche Winterpalast aufgestellen. Dort verblieb sie von 1868 bis zum Jahre 1877. Dann wurde das Heiligtum in die Dreieinigkeitskirche auf der Petersburger Seite der Neva übertragen. Später kam die Ikone dann in das Kazaner Frauenkloster bei Vysnij Volocek im Gouvernement Tver’. Hier verblieb sie am Anfang der kommunistische Zeit in der Hauptkirche in einem speziell dafür angefertigten Schrein auf der linken Chorseite des Ikonostas. Nach der Schließung des Klosters in den 1920-er Jahren verliert sich die Spur der Original-Ikone. Vermutlich sind die kostbaren Edelmetallbeschläge abgenommen und eingeschmolzen und die Ikone selbst ist dann zerstört worden.

Am unteren Rand der Orginal-Ikone befand sich auch eine Inschrift, die in relativ schlichten und zierlosen griechischen Majuskelbuchstaben (mit einigen Abkürzungen) bekundete, dass dies „DIE HERRIN DES ANDRONIKOS, DES SELBSTHERRSCHERS VON KONSTANTINOPEL, DES PALAIOLOGEN“ sei. Diese Inschrift dürfte allerdings eine jüngere Hinzufügung gewesen sein, denn in byzantinischer wie früher nachbyzantinischer Zeit wäre der Kaiser niemals als Herrscher „von Konstantinopel“, sondern „der Römer“ bezeichnet worden. Die Formulierung der Inschrift deutet somit eher auf das 18. oder 19. Jahrhundert hin.

Zusammengestellt von Thomas Zmija v. Gojan

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