Benedikt von Nursia

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Hl. Benedikt von Nursia

Gedächtnis: 14. März

Der hl. Benedikt (Benedictus) von Nursia ist der Begründer der Benediktinerorden. Er gilt als der Vater des lateinischen Mönchtums.

Historische Daten

Benedikt von Nursia (italienisch San Benedetto di Norcia; * um 480 in Nursia bei Perugia; † 21. März 547 auf dem Monte Cassino bei Cassino) war ein Einsiedler und Abt. Er lebte in der Zeit des Übergangs von der Spätantike zum Frühmittelalter. Auf ihn geht das nach ihm benannte benediktinische Mönchtum zurück, dessen Regel, die Regula Benedicti, von ihm verfasst wurde. Er gründete Montecassino, das erste Benediktinerkloster.

Vita

Die einzige zeitgenössische Quelle seiner Lebensbeschreibung stammt aus dem berühmten Buch der Dialoge des Heiligen Papstes Gregors des Großen (Dialogos).

Aus seinem Leben und Wirken

Der ger. Benedikt von Nursia entstammt einer angesehenen Familie aus Sabini, eine Kleinstadt im Südosten der heutigen Provinz Umbrien. Von Jugend an bemühte er sich mit Gottesfurcht um die Wahrheit, in seinem ganzen Denken, Fühlen und Handel und verschmähte deshalb bereits als Heranwachsender die weltlichen Genüsse. Als er das notwendige Alter erreicht hatte, schickten ihn seine Eltern nach Rom zum Studium der Literatur. Als Benedikt aber wahrnahm, dass viele seiner Studienkollegen, während des Studiums auf die abschüssige Bahn der Laster gerieten, zog er es vor sich dieser Gefahr gar nicht erst auszusetzen, sondern sich von allem loszusagen und Mönch zu werden, um nur Gott zu gefallen. Wie seine Eltern diesen Entschluss aufnahmen ist nicht überliefert, aber seine Amme zog mit ihm, da sie so sehr an ihm hing. Zuerst lebten sie an einem Ort Effide, heute Affile, bei Subiaco gelegen. Dort fanden sie Unterkunft auf dem Kirchengelände von St. Peter. Als die Amme eines Tages ein Sieb aus Keramik, welches sie zum Sieben von Weizen brauchte, ausgeliehen hatte, geschah es, dass sie das Sieb, aus Versehen am Tischrand stehen lies, und als sie Heim kam lag es zerbrochen auf dem Boden. Darüber äußerst betrübt begann sie heftig zu schluchzen. Der jugendliche Benedict nahm daraufhin, von Mitleid erfasst, die beiden Teile des Siebes und begann zu beten. Als er vom Gebet wieder aufstand, war das Keramiksieb wieder ganz, so dass nicht einmal mehr die Spur eines Risses zu sehen war, und gab es seiner Amme zurück. Dieses Wunder sprach sich überall herum, und die Dorfbewohner hängten in der Folge das Sieb über dem Eingang ihrer Kirche auf, damit alle sehen sollten, wie vollkommen Benedict von Anfang an gewesen war, schon bei dem bloßen Entschluss die Anstrengungen der Selbstentsagung auf sich zu nehmen.

Bald darauf verließ Benedikt heimlich auch seine Amme und zog sich an einen einsamen Ort namens Sublacus, heute Subiaco genannt zurück, denn er hatte die Ehre, die von Gott kommt, lieber als das Lob dieser Welt. Dort lebte er in einer von einer hohen überhängenden Felswand geschützten Höhle und wurde nur von Zeit zu Zeit von einem Mönch namens Romanus aus einem nahegelegenen Kloster heimlich mit Brot versorgt. Eines Tages erschien ihm dort der Versucher in der Gestalt einer Amsel, die in Armeslänge um ihn herum, und vor seinem Gesicht hin und her flatterte. Als er das Kreuzeszeichen machte flog der Vogel davon. Dabei überkam den Hl. Mann eine heftige sinnliche Versuchung, wie er sie zuvor nie verspürt hatte; irgendwann hatte er ein Mädchen gesehen. Dieses ließ der böse Geist vor seinem inneren Auge erstehen und entfachte in seinem Herzen eine solch leidenschaftliche Begierde nach ihrer Schönheit, dass er den Brand der Liebe in seiner Brust kaum bezwingen konnte und, von Wollust überwältigt, nahe daran war, die Einsamkeit aufzugeben.

Aber da traf ihn im selben Augenblick ein Strahl der Gnade von Oben, und er fasste sich wieder; er sah, dass dicht daneben Brennesseln und Dorngestrüpp üppig wucherten. Da zog er sein Kleid aus und warf sich nackt in die stacheligen Dornen und brennenden Nesseln. Eine ganze Zeit wälzte er sich darin und stand daraus erst auf, nachdem sein ganzer Körper über und über mit Wunden bedeckt war. Durch die Wunden in seiner Haut trieb er die Wunde in seinem Geist aus dem Körper; denn er kehrte Lust in Schmerz; und während er äußerlich infolge der harten Selbstkasteiung wie Feuer brannte, löschte er, was im Innern unerlaubt loderte. So besiegte er die Sünde, indem er den Brand tauschte.

Von der Zeit an war in ihm die Versuchung zur Wollust - wie er später seinen Jüngern mehrmals erzählte - so ganz und gar bezähmt, dass er in sich nie wieder dergleichen verspürte. Von da an begannen viele, sich von der Welt zurückzuziehen und unverzüglich ihm als Lehrmeister zuzueilen. Denn wer frei ist vom Übel der Versuchung, wird zu Recht zum Lehrmeister der Tugend.

Als der Abt eines in der Nähe gelegenen Klosters gestorben war, baten die verwaisten Mönche den Hl. Benedikt ihr Abt zu werden. Lange weigerte er sich, denn er sah voraus, und sagte dies auch, dass seine Lebensweise mit der ihren nicht harmonieren würde. Schließlich aber gab er ihren Bitten nach. Als er aber in jenem Kloster auf genaue Einhaltung der Regel bestand und niemand mehr wie früher durch unerlaubtes Tun, auch nur einen Schritt, vom rechten Weg des monastischen Gehorsams abweichen durfte, begannen die Brüder sich Vorwürfe zu machen, ihn als Oberen verlangt zu haben. Unerlaubtes blieb unter ihm unerlaubt und sie waren gezwungen ihre frühere Lebensweise aufzugeben. Schließlich begannen sie darüber nachzusinnen ihn aus dem Weg zu räumen, und nach kurzer Zeit wurden sie sich einig ihn zu vergiften. Als Vater Benediktus einmal am Tisch saß, reichten sie ihm nach dem Klosterbrauch den gläseren Krug, nun aber mit dem tödlichen Trank zur Segnung. Benedikt machte darüber mit ausgestreckter Hand das Kreuzeszeichen. Da ging der Krug, der ihm aus einiger Entfernung entgegengehalten wurde, so in Scherben, als hätte er gegen das Gefäß des Todes statt des Kreuzeszeichens einen Stein geschmettert. Der Mann Gottes merkte sofort, dass der Krug einen Todestrank enthielt, weil er das Zeichen des Lebens nicht ertrug. Augenblicklich erhob er sich und sprach mit gelassener Miene und innerer Ruhe zu den versammelten Brüdern: „Brüder, der allmächtige Gott erbarme sich euer! Warum habt ihr mir dies antun wollen? Warum? Hatte ich euch nicht zuvor gesagt, eure Lebensweise verträgt sich nicht mit der meinen? Darum geht hin und sucht euch einen anderen Vater nach eurer Sinnesart. Denn mich könnt ihr nach dem, was vorgefallen ist, auf keinen Fall weiterhin als euren Abt halten.”

Darauf kehrte er in seine geliebte Einöde zurück und wohnte allein mit sich selbst unter den Augen Dessen, Der aus der Höhe herniederschaut.

Als der Ruf des heiligen Mannes in seiner Einsiedelei dank seiner Tugendhaftigkeit und seiner Zeichen wuchs, sammelten sich dort viele, um dem allmächtigen Gott zu dienen. Es waren so viele, dass er unterstützt vom allmächtigen Herrn Jesus Christus, zwölf Klöster bauen konnte. In jedes schickte er zwölf Mönche, und über jedes bestellte er einen Vater. Einige wenige Mönche, von denen er meinte, sie seinen besonders geeignet, von ihm persönlich angeleitet zu werden, behielt er in seiner persönlichen Obhut. Zu jener Zeit begannen auch gottesfürchtige Edelleute aus der Stadt Rom ihn aufzusuchen, um ihm ihre Söhne zur Erziehung für den allmächtigen Herrn anzuvertrauen.

Einer seiner Mönche war der geistigen Unstetigkeit dermaßen verfallen, dass er es im Kloster nicht länger aushielt. Der Mann Gottes tadelte ihn unaufhörlich, ermahnte ihn immer wieder, allein dieser wollte unter keinen Umständen in der Gemeinschaft bleiben und lag ihm bei passender und unpassener Gelegenheit in den Ohren, er möge ihn doch ziehen lassen. Eines Tages hatte der ehrwürdige Vater die ewige Bettelei satt und befahl ihm zornig, er solle sich davonmachen.

Kaum hatte er das Kloster verlassen, da stieß er unterwegs auf einen Drachen, der ihm mit aufgesperrtem Rachen den Weg versperrte. Als der Drache, der ihm vor die Augen gekommen, Miene machte, ihn zu verschlingen, fing er, zitternd und bebend, aus Leibeskräften zu schreien an: „Hilfe, Hilfe! Der Drache da will mich verschlingen!“ Die Brüder eilten herbei, sahen aber weder Schimmer noch Schatten eines Drachen. Den an allen Gliedern zitternden Mönch führten sie ins Kloster zurück. Augenblicklich gelobte er, sein Kloster nie wieder zu verlassen. Seitdem blieb er seinem Gelübde treu. Durch das Gebet des heiligen Mannes hatte er vor seinen Augen jenen Drachen zu sehen bekommen, hinter dem er zuvor, ohne ihn zu sehen, hergelaufen war.

Benedikt und der Gote Tzalla

Ein Gote namens Tzalla, Anhänger der Irrlehre des Arius, wütete zur Zeit ihres Königs Totila voll glühenden Hasses in ganz unmenschlicher Grausamkeit gegen die frommen Männer der Kirche. Kein Kleriker und kein Mönch, der ihn zu Gesicht bekam, entkam lebendig seinen Händen.

Eines Tages quälte er in brennender Habgier und auf Raub erpicht ganz grausam einen Bauern, indem er seinen Leib mit vielen Martern gleichsam zerfleischte. Schließlich sagte der Bauer, durch die Folterqualen völlig zermürbt, damit die Grausamkeit aufhöre, solange sein Peiniger dieses glaube und er eine Schonfrist gewinne, er habe seinen Besitz dem Diener Gottes Benediktus anvertraut. Und wirklich hörte Tzalla auf, den Bauern mit seinen Folterungen zu quälen. Dafür aber schnürte er ihm die Arme mit starken Riemen zusammen und trieb ihn vor seinem Pferd einher. Er solle ihm einmal zeigen, wer dieser Benediktus sei, der seinen Besitz in Verwahrung habe. Der Bauer ging so mit zusammengebundenen Armen vor ihm her und brachte ihn zum Kloster des heiligen Mannes. Diesen traf er vor dem Klostereingang an, wie er allein dasaß und las. Der Bauer sagte zu Tzalla, der hinter ihm herritt und wütete und tobte: „Siehe, das ist der Mann, von dem ich vorher gesprochen habe, der Vater Benediktus.“

Voller Wut und mit der Raserei eines verkehrten Geistes richtete er seinen Blick auf ihn und schrie laut, meinend, er werde in der gewohnt schreckenerregenden Art auftreten können: „Steh auf, du, steh auf! Und den Besitz dieses Bauern hier, den du verwahrst, gib heraus!“

Auf sein Rufen hin blickte der Mann Gottes alsbald vom Lesen auf und musterte ihn. Dann fasste er den Bauern ins Auge, der gefesselt dastand. Als sein Blick über dessen Arme glitt, lösten sich wunderbarerweise die um die Arme geschnürten Riemen mit einer Schnelligkeit, wie sie Menschenhände nicht flinker hätten losknüpfen können. Da stand der Mann, der gefesselt gekommen war, plötzlich von den Fesseln gelöst neben ihm da.

Angesichts einer so gewaltigen Macht überkam Tzalla ein Zittern. Er fiel zu Boden, beugte seinen grausamen, harten Nacken bis zu den Füßen des heiligen Mannes herab und empfahl sich dessen Gebeten. Allein, dieser stand gar nicht von seiner Lektüre auf. Er rief die Brüder und ordnete an, den Mann mit hineinzunehmen, damit er ein Weihbrot als Geschenk erhalte. Als er wieder zu ihm zurückgeführt wurde, ermahnte er ihn, er solle von seinen unsinnigen Grausamkeiten ablassen.

Als gebrochener Mann ging der Gote fort; er wagte es nicht, dem Bauern, den der Mann Gottes von seinen Banden nicht durch Berührung, sondern durch seinen Blick gelöst hatte, auch nur das Geringste abzufordern.

Auch aus der Grotte, wo er anfänglich gelebt hat, bei Sublacus, werden bis heute Wunder bekannt, wenn der Glaube der Hilfesuchenden darum bittet. Denn was ich jetzt erzähle, hat sich in jüngster Zeit zugetragen.

Eine Geistesgestörte irrte nämlich völlig verwirrten Sinnes Tag und Nacht umher, durch Berge und Täler, Wälder und Felder. Nur dann ruhte sie, wenn die Müdigkeit sie zwang, sich zu setzen. Eines Tages nun, als sie sich beim Herumirren verlaufen hatte, kam sie zu der Höhle des heiligen Vaters Benediktus. Ohne zu wissen, wo sie war, ging sie hinein und nächtigte dort. Als es aber Morgen wurde, trat sie heraus und war ihrer Sinne wieder mächtig und gesund, als ob sie nie geistesgestört gewesen wäre. Ihr Leben lang behielt sie die Gesundheit, die sie dort wiedererlangt hatte.

Wer könnte in diesem Leben über Paulus stehen, der dreimal zum Herrn gebetet hat wegen jenes Pfahls im Fleisch, und dennoch nicht erlangte, was er erbat? Darum muss ich dir unbedingt noch vom ehrwürdigen Vater Benediktus erzählen, dass es bei ihm etwas gab, was er wollte, jedoch nicht erreicht hat.

Benedikt und Scholastika

Seine Schwester, Scholastika (Gedächtnis: 10. Februar) mit Namen, von Kindheit an dem allmächtigen Gott geweiht, pflegte ihn nämlich einmal im Jahr zu besuchen. Dann stieg der Mann Gottes zusammen mit einigen Begleitern den Berg herab zu einem in der Nähe gelegenen Klosterhof. Diesen Tag verbrachten sie im Lob Gottes und in heiligen Gesprächen. Bei Einbruch der Dämmerung nahmen beide gemeinsam Speise zu sich. Als sie noch gemeinsam bei Tisch saßen und es über den Gesprächen schon spät geworden war, kam diese gottgeweihte Frau, seine Schwester, mit einer Bitte. Sie sagte zu ihm: „Ich bitte dich, mich heute nacht nicht allein zu lassen. Dann können wir uns bis zum Morgen über die Wonnen des himmlischen Lebens unterhalten.“ Er erwiderte aber: „Was sagst du da, liebe Schwester? Ich kann unmöglich außerhalb des Klosters übernachten.“

Der Himmel war heiter und kein Wölkchen zu erblicken. Als aber die gottgeweihte Frau die Absage ihres Bruders hörte, legte sie die Hände mit ineinander verschlungenen Fingern auf den Tisch und neigte ihr Haupt bis auf die Hände herab, um den allmächtigen Herrn zu bitten. Als sie dann das Haupt vom Tisch wieder erhob, brach ein Gewitter mit Blitz und Donner und einem solchen Wolkenbruch los, dass weder der ehrwürdige Benedictus noch die Brüder, die mit ihm gekommen waren, den Fuß vor die Schwelle des Hauses, wo sie beisammen waren setzen konnten. Denn als die gottgeweihte Frau ihr Haupt bis auf die Hände neigte, hatte sie auf den Tisch eine Flut von Tränen geweint, und diese brachten den heitern Himmel zum Regen. Dabei erfolgte der Wolkenbruch nicht etwa erst nach dem Gebet. Nein, Gebet und Wolkenbruch gingen derart gleichzeitig miteinander einher, dass sie beim ersten Donnerschlag ihr Haupt vom Tisch aufhob. Das Erheben des Hauptes und das Herabströmen des Regens waren eins.

Während Blitze zuckten, Donnerschläge hallten und der wolkenbruchartige Regen niederging, begann der Mann Gottes, der erkannte, dass er nicht zu seinem Kloster zurückkehren konnte, sich zu beklagen und sagte traurig: „Der allmächtige Gott sei dir gnädig, Schwester, was hast du getan?” Sie erwiderte: „Ach, ich tat eine Bitte an dich, aber du wolltest nicht auf mich hören. Da habe ich meinen Herrn darum gebeten, der hat auf mich gehört. Nun, geh du nur hinaus, wenn du kannst, laß mich hier zurück, und geh du zu deinem Kloster zurück!”

Allein, er konnte sein Obdach nicht verlassen; freiwillig hatte er nicht bleiben wollen; so musste er nun wider seinen Willen dort bleiben. Und so kam es, dass sie die ganze Nacht aufblieben und sich gegenseitig an Gesprächen über das geistliche Leben sättigen durften. Darum sagte ich, dass er bisweilen etwas wollte, aber durchaus nicht erreichte; denn wenn wir das, was im Innern des ehrwürdigen Mannes vorging, achten, dann wollte er zweifellos, dass das schöne Wetter, bei dem er hinuntergestiegen war, angedauert hätte. Aber, entgegen seinem Willen, sah er durch die Kraft des allmächtigen Gottes aus dem Herzen der Frau ein Wunder entstehen. Kein Wunder, dass er in diesem Moment weniger vermocht hat als jene Frau, die sich so lange danach gesehnt hatte, den Bruder zu sehen. Denn nach dem Johanneswort: „Gott ist die Liebe”, hat nach gerechtem Urteil jene mehr vermocht, die inniger liebte. Am Tag darauf kehrte diese ehrwürdige Frau in ihr Kloster zurück und der Mann Gottes in das seine.

Und siehe, drei Tage später, als er in seiner Zelle stand und in die Höhe schaute, sah er die Seele seiner Schwester, vom Leib geschieden, in Gestalt einer Taube in die geheimen Sphären des Himmels fliegen. Voller Mitfreude über ihre Verklärung dankte er dem allmächtigen Gott mit Lobliedern und Lobpreisungen und berichtete den Brüdern ihren Heimgang. Und sogleich schickte er sie auf den Weg, ihren Leib in sein Kloster zu überführen; er ließ sie in dem Grab beisetzen, das er für sich selbst bereitet hatte. Also geschah es. Und so kam es, dass auch die Grabstätte die Leiber dieser beiden nicht trennte, deren Geist immer eins in Gott gewesen.

Benedikts Tod

Den Tag seines Hinscheidens kündigte er im voraus an. Sechs Tage vorher ließ er sein Grab öffnen. Dann erkrankte er an Fieber, welches seine leiblichen Kräfte rasch aufzehrte. Am sechsten Tag ließ er sich von den Brüdern in die Kirche tragen. Nach dem Empfang der Göttlichen Mysterien entließ er seine Seele, aufrecht stehend, von den Brüdern gestützt, mit zum Himmel erhobenen Händen, die Worte der Sterbegebete aushauchend.

Am selben Tag sahen zwei Brüder, von denen sich der eine im Kloster, der andere weit entfernt befand die gleiche Vision. Sie schauten eine mit Teppichen belegte, von unzähligen Lampen beleuchtete Straße gerade gen Osten verlaufend, vom Kloster in den Himmel aufsteigend. Darüber stand die leuchtende Gestalt eines Mannes in ehrfurchtgebietender Haltung. Dieser fragte sie wessen Weg dies sei. Als sie bekannten dies nicht zu wissen, sagte er: „Dies ist der Weg, auf dem Benedictus, der Gottgeliebte, zum Himmel aufgestiegen ist.“ Begraben wurde die leibliche Hülle des Heiligen in der Kirche des Hl. Johannes des Täufers, die er selber an der Stelle eines Apollotempels errichtet hatte.

Quelle: Aus einem Heiligenlexikon des 19. Jahrhunderts.

Hymnen

Troparion (8. Ton)

In dir, o Vater, wurde das Ebenbild sorglich bewahrt. Du nahmst, das Kreuz und folgtest Christus nach. Durch deine eigenen Werke hat du gelehrt, das vergängliche Fleisch zu verachten und dich der Seele zu widmen, der unsterblichen Kreatur. Darum freut sich deine Seele, glückseliger Benedikt mit den Engeln.

Kontakion (6. Ton)

An göttlicher Gnade bist du reich geworden, und durch Taten hast du deine Berufung erwiesen, und bist erschienen, o Benedikt. Wohlgefälliger Christi, unseres Gottes, in Gebeten und Fasten, als erfüllt von der Gabe des heiligen Geistes; du warst ein Heiler der Kranken, Vertreiber der Feinde und schneller Schützer unserer Seelen.

Externe Quellen

Hagiographie aus den Dialogen des Hl. Gregors des Großen: http://www.unifr.ch/bkv/kapitel3222.htm

Die Mönchsregel des Hl. Benedikt: http://www.unifr.ch/bkv/kapitel2032.htm