Antonios der Große

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Hl. Antonios der Große

Gedächtnis: 17. Januar

Antonios der Große (* vielleicht um 250; † 355), war ein christlicher ägyptischer Mönch, Asket und Einsiedler. Er wird auch Antonius bzw. Antonios der Einsiedler, Antonios der Ägypter, Antonios Eremita oder Antonios Abbas, „Vater der Mönche“ genannt.

Leben des Heiligen Antonios

Antonios wurde in Kome in Mittelägypten (heute Qiman-al-Arûs) als Sohn wohlhabender christlicher Bauern geboren. Als er etwa zwanzig Jahre alt war, starben seine Eltern. Nach ihrem Tod teilte er sein Erbe mit seiner noch minderjährigen Schwester, welche er bei Verwandten unterbrachte. Seinen übrigen Anteil seines Erben verteilte er an die Armen und widmete mit zwanzig Jahren sein Leben der Askese. Zuerst zog er sich in eine Hütte in der Nähe seines Dorfes in die Einsamkeit zurück, anschließend in eine alte ägyptische Grabkammer, und später in ein verlassenes Kastell am Rand der Wüste, bis er zum Schluss seine Einsiedelei in der Wüste am Berg Kolzim in Sichtweite des Golfs von Suez einrichtete, wo er schließlich nach einem langen asketischen Leben starb. Dort verbrachte er seine Zeit in Einsamkeit, dem Gespräch mit Gott, der Besinnung und hielt alle Leiden aus, welche ihm der Teufel schickte. Sein Leben wurde in der ganzen Welt berühmt, und die Zahl seiner Jüngern vergrößerte sich immer mehr.

In den 85 Jahren seiner Askese ging er nur zweimal nach Alexandria. Das erste mal während der Christenverfolgung, bereit, den Märtyrertod zu sterben. Das zweite Mal wurde er von seinem Schüler, dem Heiligen Athanasios dem Großen, Bischof von Alexandria eingeladen. Dabei sollte er die Anschuldigungen des Presbyters Arius widerlegen. Arius beschuldigte den Heiligen Antonios, sein Anhänger zu sein.

Dieser Heilige entschlief im Jahre 335 im Alter von 105 Jahren. Er hinterließ eine große Anzahl von Schülern und Nachfolgern.

Bedeutung

Obwohl der Heilige Antonios zu seiner Zeit keine Schule besucht hatte, war er dennoch gelehrt und lehrte selbst andere. Im Prolog vom Heiligen Nikolaj von Serbien wird von einer Diskussion zwischen dem Heiligen Antonios und hellenischen Philosophen berichtet. Dabei stellte der Heilige Antonios seinen Gegnern folgende Frage:

"Was ist älter? Der Verstand oder das Buch? Und was (von den beiden) war der Grund für den anderen?"

Doch die größte Bedeutung dieses Heiligen für die christliche Kirche liegt im Mönchtum. Antonius gilt als Begründer des christlichen Mönchtums. Er gründete (vielleicht um 305, während der diokletianischen Christenverfolgungen) die ersten Gemeinschaften christlicher Anachoreten, mehr oder weniger lose Zusammenschlüsse von getrennt lebenden Einsiedlern. Diese Art von Leben wurde in der "Regel des Antonius" zusammengefasst. Dagegen entstanden durch die Initiative des Pachomios (ca. 292–346), eines jüngeren ägyptischen Eremiten, um 320-25 die ersten christlichen Klöster, in denen die Mönche gemeinsam als Koinobiten lebten und arbeiteten.

Die Entstehung des christlichen Mönchtums fällt nicht zufällig mit den Christenverfolgungen von 303 bis 311 unter Diokletian und seinen Nachfolgern zusammen, als viele verfolgte Christen in die Wüste flüchteten, um am Ende der Verfolgungszeit, während der sogenannten konstantinischen Wende (311-313), festzustellen, dass sie bei ihrer Rückkehr von ihrer Familie und ihren Glaubensbrüdern als Feiglinge und Verräter beschimpft wurden. "Fliehe den Bischof und die Frau", war deshalb die Losung dieser Mönche. Sie vertraten die Auffassung eines sogenannten unblutigen Martyriums, das nicht auf den Hinrichtungsstätten des Römischen Reiches, sondern durch die Abtötung ihrer Bedürfnisse in der Einsamkeit der Wüste erlitten wurde.

Quellenangaben

  • Prolog von Ohrid (Hl. Nikolaj von Serbien)
  • Artikel auf Wikipedia

Gebete