Antonios, Johannes und Eustachios von Wilna: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Heiligen '''Antonios, Johannes und Eustachios''' lebten im 14. Jahrhundert und waren Diener am Hofe des litauischen Fürsten Olgerd in Vilna. Obwohl das Christentum in diesem Fürstentum Fortschritte machte, waren die Drei noch Heiden, ebenso der Fürst selbst. Unter dem Einfluss des Beichtvaters der Fürstin Maria Jaroslawa, dem Priester Nestor, gelangten sie zur Erkenntnis der Wahrheit und empfingen die heilige Taufe. Sie schworen allen heidischen Gepflogenheiten ab und starben im Jahre 1347 als Märtyrer, indem man sie nacheinander an einer Eiche erhängte. Die Christen der Stadt bargen ihre Leiber und bestatteten sie in der Kirche des Hl. Nikolaus. Zwei Jahre später fällte man die Eiche, erbaute an ihrer Stelle eine Kirche zu Ehren der hl. Dreiheit, deren Altar aus dem Stamm der Eiche gehauen wurde, und setzte dort die Reliquien der drei Heiligen bei. Während des ersten Weltkrieges wurden die Reliquien in Moskau verwahrt und kamen 1946 wieder zurück nach Vilna (heute Vilnius), wo sie bis heute in der Heilig-Geist-Kirche verehrt werden.
Die drei litauischen Märtyrer litten dort für [[Christus]] unter dem Fürsten Algirdas (1345—1377), der zwar selbst getauft war und zu Lebzeiten seiner orthodoxen Gemahlin Marija Jaroslavna von Witebsk (gest. 1346) auch ein christliches Leben geführt hatte. Antonios und Johannes (mit heidnischem Namen Neschilo und Kumets), zwei leibliche Brüder, empfingen in dieser Zeit vom Beichtvater der Fürstin, dem Priester Nestor, die [[Taufe]]. Nach dem Tode seiner Gemahlin aber unterstützte Algirdas offen die heidnischen Magier und Feueranbeter. Bald wurden die beiden Brüder vom Fürsten aufgefordert, dem [[Christentum]] zu entsagen und an Fasttagen Fleisch zu essen, was sie verweigerten, worauf man sie in den Kerker warf. Nach mancherlei Versuchungen und Anfechtungen bekannten beide ihren Glauben und wurden deswegen am 14. bzw. 24. April 1347 aufgehängt.  
 
Als dritter gesellte sich ihnen im [[Martyrium]] Kruglets zu, der in der Taufe den Namen Eustachios empfangen hatte, ebenfalls ein Verwandter der Brüder. Auch dieser frühere Liebling des Fürsten wurde nach schrecklichen Martern am gleichen Baume aufgehängt wie Antonios und  Johannes, als Algirdas bemerkte, dass Eustachios Christ war, da auch er sich weigerte, in der vorweihnachtlichen Fastenzeit an der fürstlichen Tafel Fleisch zu essen. Sein Todestag ist der 13. Dezember 1347. Am Orte des Leidens der litauischen Christen wurde noch unter Algirdas auf Initiative seiner neuen Gemahlin Iuliana von Tver' eine Kirche errichtet und später das Dreiheits-Kloster von Wilna. Damals begann auch die [[örtliche Verehrung]], der 1364 die allgemeine folgte. 1915 wurden die Gebeine vor dem Anmarsch der deut-schen Truppen nach Moskau gebracht, von wo sie 1946 wieder in das [[Heilig-Geist-Kloster zu Wilna]] zurückkehrten.
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(© "Gottesdienst zum Ehren aller Heiligen der Rus", Würzburg, 1987. Seiten - 84 - 91).


==== Troparion (4. Ton) ====
==== Troparion (4. Ton) ====
Die ihr irdischer Ehre und Herrlichkeit entsagtet, gute und ehrwürdige Dulder. Ihr habt um des Glaubens willen stark und standhaft Qualen erduldet, indem ihr euch selbst in den Tod gabt für das Leben Aller - den Gebieter! Deswegen hat auch Christus hochherrlich durch eine Wolkensäule vom Himmel euch bestrahlt und mit Ehre und Kränzen vom Throne der Herrlichkeit gekrönt. Mit den Engeln vor ihm stehend, betet, dass erlöst werden unsere Sееlеn.
Die ihr irdischer Ehre und Herrlichkeit entsagtet, gute und ehrwürdige Dulder. Ihr habt um des Glaubens willen stark und standhaft Qualen erduldet, indem ihr euch selbst in den Tod gabt für das Leben Aller - den Gebieter! Deswegen hat auch Christus hochherrlich durch eine Wolkensäule vom Himmel euch bestrahlt und mit Ehre und Kränzen vom Throne der Herrlichkeit gekrönt. Mit den Engeln vor ihm stehend, betet, dass erlöst werden unsere Sееlеn.
[[Kategorie:Heilige]] [[Kategorie:Heiliger (14. Jahrhundert)]] [[Kategorie:Litauen]] [[Kategorie:Heilige aus Litauen]]

Aktuelle Version vom 28. März 2023, 23:20 Uhr

Mart Vilnius 2.jpg

Gedächtnis: 14. April

Die drei litauischen Märtyrer litten dort für Christus unter dem Fürsten Algirdas (1345—1377), der zwar selbst getauft war und zu Lebzeiten seiner orthodoxen Gemahlin Marija Jaroslavna von Witebsk (gest. 1346) auch ein christliches Leben geführt hatte. Antonios und Johannes (mit heidnischem Namen Neschilo und Kumets), zwei leibliche Brüder, empfingen in dieser Zeit vom Beichtvater der Fürstin, dem Priester Nestor, die Taufe. Nach dem Tode seiner Gemahlin aber unterstützte Algirdas offen die heidnischen Magier und Feueranbeter. Bald wurden die beiden Brüder vom Fürsten aufgefordert, dem Christentum zu entsagen und an Fasttagen Fleisch zu essen, was sie verweigerten, worauf man sie in den Kerker warf. Nach mancherlei Versuchungen und Anfechtungen bekannten beide ihren Glauben und wurden deswegen am 14. bzw. 24. April 1347 aufgehängt.

Als dritter gesellte sich ihnen im Martyrium Kruglets zu, der in der Taufe den Namen Eustachios empfangen hatte, ebenfalls ein Verwandter der Brüder. Auch dieser frühere Liebling des Fürsten wurde nach schrecklichen Martern am gleichen Baume aufgehängt wie Antonios und Johannes, als Algirdas bemerkte, dass Eustachios Christ war, da auch er sich weigerte, in der vorweihnachtlichen Fastenzeit an der fürstlichen Tafel Fleisch zu essen. Sein Todestag ist der 13. Dezember 1347. Am Orte des Leidens der litauischen Christen wurde noch unter Algirdas auf Initiative seiner neuen Gemahlin Iuliana von Tver' eine Kirche errichtet und später das Dreiheits-Kloster von Wilna. Damals begann auch die örtliche Verehrung, der 1364 die allgemeine folgte. 1915 wurden die Gebeine vor dem Anmarsch der deut-schen Truppen nach Moskau gebracht, von wo sie 1946 wieder in das Heilig-Geist-Kloster zu Wilna zurückkehrten.
(© "Gottesdienst zum Ehren aller Heiligen der Rus", Würzburg, 1987. Seiten - 84 - 91).

Troparion (4. Ton)

Die ihr irdischer Ehre und Herrlichkeit entsagtet, gute und ehrwürdige Dulder. Ihr habt um des Glaubens willen stark und standhaft Qualen erduldet, indem ihr euch selbst in den Tod gabt für das Leben Aller - den Gebieter! Deswegen hat auch Christus hochherrlich durch eine Wolkensäule vom Himmel euch bestrahlt und mit Ehre und Kränzen vom Throne der Herrlichkeit gekrönt. Mit den Engeln vor ihm stehend, betet, dass erlöst werden unsere Sееlеn.