Anton Kartaschow: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Anton Wladimirowitsch Kartaschew''' (rus. Антон Владимирович Карташев) (1875-1960), russisch-orthodoxer Kirchenhistoriker und Politiker; vor der Revolution 1917 Vorsitzender der Religiösen und Philosophischen Gesellschaft in Petersburg und letzter Oberprokuror des Heiligen Synods der Russischen Kirche. Zu Beginn der Revolution Kultusminister in der provisorischen Regierung. 1925 bis 1960 Professor für Kirchengeschichte und alttestamentliche Wissenschaft im Institut de Théologie Orthodoxe Saint-Serge in Paris. Verbindungsglied zwischen geistlicher Ausbildung im vorrevolutionären Russland und neuer geistlicher Hochschule der russischen Diaspora. Im christologischen Dogma von Chalcedon sah er den Schlüssel zum Verständnis nicht nur der Kirche und der Inspiration der Heiligen Schrift, sondern auch der schöpferischen Tätigkeit des Menschen im Verklärungsprozess der Welt. Neigte zum byzantinischen Ideal einer theo- oder christokratischen „Symphonie" zwischen Kirche und Staat. Sein Hauptanliegen war es, den Einfluss der Kirche auf die gesamte russische Nation und deren Geschichte zu zeigen, obwohl er die Dominanz der Kirche über die Welt ablehnte. Glaubte an die Möglichkeit des Aufbaus einer christlichen Zivilisation.
'''Anton Wladimirowitsch Kartaschow''' (russ. ''Антон Владимирович Карташев'') (1875-1960) war ein russisch-orthodoxer Kirchenhistoriker und Politiker.
 
== Leben ==
 
Vor der Revolution 1917 war Kartschew Vorsitzender der Religiösen und Philosophischen Gesellschaft in Petersburg und letzter Oberprokuror des Heiligen Synods der Russischen Kirche. Zu Beginn der Revolution Kultusminister in der provisorischen Regierung. 1925 bis 1960 Professor für [[Kirchengeschichte]] und alttestamentliche Wissenschaft im [[Institut de Théologie Orthodoxe Saint-Serge]] in Paris. Verbindungsglied zwischen geistlicher Ausbildung im vorrevolutionären Russland und neuer geistlicher Hochschule der russischen [[Diaspora]]. Im christologischen Dogma von [[Chalcedon]] sah er den Schlüssel zum Verständnis nicht nur der Kirche und der Inspiration der [[Heilige Schrift|Heiligen Schrift]], sondern auch der schöpferischen Tätigkeit des Menschen im Verklärungsprozess der Welt. Neigte zum [[Byzanz|byzantinischen]] Ideal einer theo- oder christokratischen „Symphonie" zwischen Kirche und Staat. Sein Hauptanliegen war es, den Einfluss der Kirche auf die gesamte russische Nation und deren Geschichte zu zeigen, obwohl er die Dominanz der Kirche über die Welt ablehnte. Glaubte an die Möglichkeit des Aufbaus einer christlichen Zivilisation.


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Aktuelle Version vom 16. April 2015, 21:01 Uhr

Anton Kartaschow

Anton Wladimirowitsch Kartaschow (russ. Антон Владимирович Карташев) (1875-1960) war ein russisch-orthodoxer Kirchenhistoriker und Politiker.

Leben

Vor der Revolution 1917 war Kartschew Vorsitzender der Religiösen und Philosophischen Gesellschaft in Petersburg und letzter Oberprokuror des Heiligen Synods der Russischen Kirche. Zu Beginn der Revolution Kultusminister in der provisorischen Regierung. 1925 bis 1960 Professor für Kirchengeschichte und alttestamentliche Wissenschaft im Institut de Théologie Orthodoxe Saint-Serge in Paris. Verbindungsglied zwischen geistlicher Ausbildung im vorrevolutionären Russland und neuer geistlicher Hochschule der russischen Diaspora. Im christologischen Dogma von Chalcedon sah er den Schlüssel zum Verständnis nicht nur der Kirche und der Inspiration der Heiligen Schrift, sondern auch der schöpferischen Tätigkeit des Menschen im Verklärungsprozess der Welt. Neigte zum byzantinischen Ideal einer theo- oder christokratischen „Symphonie" zwischen Kirche und Staat. Sein Hauptanliegen war es, den Einfluss der Kirche auf die gesamte russische Nation und deren Geschichte zu zeigen, obwohl er die Dominanz der Kirche über die Welt ablehnte. Glaubte an die Möglichkeit des Aufbaus einer christlichen Zivilisation.