Ambrosios, Bischof von Sarapul, Swijaschsk und Kasan: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 21. September 2020, 14:46 Uhr

AMBROSIOS, Bischof von Sarapul02.jpg
AMBROSIOS, Bischof von Sarapul01.jpg

Gedenktag: 22. Januar (Synaxis der Neomärtyrer und Bekenner Russlands), 27. Juli

Hieromärtyrer Ambrosios, Bischof von Sarapul, Swijaschsk und Kasan (bürgerlicher Name: Wassilij Gudko) wurde 1867 im Gouvernement von Lublin geboren. 1889 begann Wassilij sein Studium in der Geistlichen Akademie zu St. Petersburg, wo er 1891 die Mönchsweihe empfing und zwei Jahre später zum Priestermönch geweiht wurde. Nach der Absolvierung der Akademie mit dem Doktorgrad in Theologie wurde Vater Ambrosios zum Leiter der missionarischen Schule in Altai angesetzt. Er diente auch in der Koreanischen Geistlichen Mission, danach als Aufseher der Geistlichen Schule am Donskoi-Kloster in Moskau, und ab 1901 war er Rektor des Geistlichen Seminars zu Wolyn.

1904 wurde Archimandrit Ambrosios zum Bischof von Kremenez und Vikar der Diözese zu Wolyn geweiht. Ab 1909 war er Bischof von Balta und Vikar der Diözese zu Podolsk. 1914 wurde Bischof Ambrosios als Vikar der Diözese von Wjatka in Sarapul eingesetzt.

Am 18. März wurde Bischof Kritik an der Bezirksregierung seines Amtes enthoben und in den Ruhestand ins Swijaschsk-Kloster der Kasaner Diözese versetzt. Dort diente der zu Unrecht von seiner Cathedra gestoßene Bischof am Schrein mit den Reliquien des Metropoliten Hermann, dem ersten Erleuchter des Kasaner Landes, ermahnte das Volk vor dem „verderblichen Einfluss“ der Verführer und überzeugte es davon, sich fest an den Glauben der Väter zu halten. Einige von seinen veröffentlichten Predigten, z.B. „Der Feind der Menschheit – die jüdischen Freimauer in der Weltgeschichte“ über die Pläne der Zionisten zur Zerstörung Russlands, wurden sogar vom Synod verboten, denn sie enthielten Fakten, welche die Penetration der Regierung durch antirussische Kräfte untermauerten.

Die Größe des Geistes von Bischof Ambrosios machte sich auch dadurch bemerkbar, dass er (wie auch Hieromärtyter Erzbischof Hermogenes (Dolganow) von Tobolsk) mutig dazu aufrief, für den gefangenen Zaren und seine Errungenschaften zu kämpfen.

Als die Bolschewiki im Herbst 1918 im Klosterhof eine Stutenzucht veranstalteten, so dass das Gewieher von Hengsten und Stuten während der Liturgie das Klostergesang übertönte, ging Bischof Ambrosios zum Landeskommissar und sagte: „Ich werde eure Blasphemie am Gotteshaus, wo die Reliquien des Erleuchters Hermann ruhen, nicht dulden. Falls ihr euch nicht von hier entfernt, werde ich vom Glockenturm Alarm schlagen, so dass die Bauer sich sammeln und euch alle aus dem Kloster werfen werden.“ Bald darauf wurde der Bischof verhaftet und nach Kasan verbracht. Dort sollte er erschossen werden, aber die Arbeiter der örtlichen Werke drohten mit einem Streik und die Regierung ließ ihn auf Bitte von Hieromärtyrer Bischof Anatolij (Grisjuk) von Tschistopol gegen Bürgschaft frei. Bischof Ambrosios diente und predigte furchtlos weiter. „Wir müssen uns freuen, dass der Herr uns in solchen Zeiten leben lässt, in denen wir für IHN leiden können. Jeder von uns sündigt sein Leben lang, und kurzes Leiden und die Märtyrerkrone werden all unsere Sünden tilgen und uns die ewige Seligkeit geben, die keiner der Tschekisten uns nehmen kann“, mahnte der Bischof das Volk.

Nachdem Bischof Ambrosios nach Swijaschsk zurückgekehrt war, wurde er am 27. Juli 1918 auf persönlichen Befehl von Leiba Lew Bronstein (Trotzki), der die Stadt mit einem ganzen Kommando plötzlich eingenommen hatte, verhaftet und zur Eisenbahnstation Tjurlem gebracht, wo sich das Hauptquartier der Roten Armee befand. Dort fand Hiob Protopopow, der Zellenwart des Bischofs, einige Stunden später inmitten eines ungemähten Feldes dessen Leib mit vielen Bajonettwunden. Die Arme des Bischofs waren an Schultern, Ellenbogen und Händen verrenkt und gebrochen. Hiob Protopopow bestattete die ehrwürdigen Überreste des Bischofs Ambrosios und bezahlte viele Jahre lang Pacht (bis 1930, als das Landstück einer Kolchose übergeben wurde), damit das Feld, in dem die Gebeine des Hieromärtyrers ruhten, nicht gepflügt werde. Vater Hiob selbst wurde 1931 in der Raithu-Einsiedelei in der Kasaner Diözese erschossen (Gedenktag: 25. März).

Bischof Ambrosios wurde auf dem Jubiläumsbischofskonzil der Russischen Orthodoxen Kirche im August 2000 in die Reihe der Heiligen Neomärtyrer und Bekenner Russlands aufgenommen und zur allgemeinkirchlichen Verehrung bestimmt.