Eustathius Placidas, Großmrt., seine Frau Theopistis und ihre Söhne Agapios und Theopistos
Gedächtnis: 20. September
Der heilige Eustathius, der vor seiner Bekehrung Placidas hieß, war Heeresführer der römischen Legion in Kleinasien, unter den Kaisern Titus (79 - 81) und Trajan (98 - 117). Eines Tages erschien ihm bei der Jagd auf einer Felskuppe ein Hirsch, der zwischen seinem Geweih das hl. Kreuz in großem Strahlenglanz trug. Er stürzte vom Pferd und hörte die Worte: "Warum verfolgst du mich? Ich bin Christus, der vom Himmel gekommen und menschgewordener Herr, für Rettung aller Menschen, ich litt freiwillig den Kreuzestod...". Die Erscheinung wiederholte sich auch seiner Frau Theopistis in der Nacht. Placidas ließ sich nun mit seiner Frau und den Söhnen Agapios und Theopistos taufen, dabei erhielt Placidas den Namen Eustathius.
Die Prüfung, die Christus ihm bei der zweiten Erscheinung vorausgesagt hatte, trat ein: Eine Seuche tötete alle Knechte und Mägde, alles Vieh und alle Rosse, Räuber überfielen das Haus. Mit Frau und Kindern konnte Eustathius nur das nackte Leben retten. Sie bestiegen ein Schiff nach Ägypten, der Fährmann begehrte die Frau als Lohn, Eustathius verweigerte dies und wurde ins Meer gestürzt, aber er kam dennoch mit seinen Kindern an Land. Dort musste er einen Fluss überqueren, er brachte erst den einen Sohn hinüber, aber während er noch mitten im Fluss stand, um den anderen zu holen, schleppte ein Wolf den einen, ein Löwe den anderen davon. Bauern verjagten den Wolf, Hirten den Löwen, und sie nahmen die Knaben in ihre Dörfer mit, wo sie getrennt aufgezogen wurden. Eustathius kam in ein anderes Dorf, wo er 15 Jahre arbeiten musste.
Inzwischen in einer Kriegesnot geritten, vermisste Kaiser Trajan seinen Feldherrn Placidas und ließ ihn in allen Landen suchen, nach 15 Jahren fanden ihn die Ritter und führten ihn mit großen Ehren zurück. Er musste nun neue Mannschaften werben, unerkannt kämpften seine Söhne im siegreichen Feldzug an seiner Seite. Bei der Rast erkannten sich die Söhne als Brüder; das geschah im Haus einer Witwe, die ihr Gespräch belauschte - sie war die Mutter, ging zum Heermeister und wurde von diesem als seine Frau erkannt.
Alle kehrten zusammen nach Rom zurück. Trajans Nachfolger, Kaiser Adrian (117 -138), nahm den hl. Eustathius und seine Familie mit einem großen Ehrenmahl in Empfang. Am nächsten Tag sollte eine Opferfeier für den Sieg stattfinden, aber der hl. Eustathius und die Seinen weigerten sich, teilzunehmen. Sie wurden einem Löwen vorgeworfen, der aber neigte sich vor ihnen. Da ließ der Kaiser sie in einen ehernen Stier stoßen, unter dem ein Feuer brannte. Darin gaben sie ihren Geist auf, aber ihre Leiber fand man nach drei Tagen unversehrt.
Christen bestatteten sie an edler Stätte und bauten eine Kirche darüber.