Psalmen Salomos

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Orthodoxes Glaubensbuch - Das Buch der Psalmen Salomos

So heißt die biblische Sammlung von 150 geistlichen Liedern. Der Name dieses Buches kommt von einem griechischen Wort, das ein Musikinstrument bezeichnet, das an eine Leier oder Harfe erinnert. Der Inhalt der Psalmen und auch die Gründe ihrer Entstehung sind verschieden. In ihnen sind historische Begebenheiten, Unglück und Freude des individuellen Lebens, die Reue über Sünden, der Dank an Gott und die Begeisterung über Seine Größe und Weisheit und über die Vollkommenheit Seiner Schöpfung enthalten. Es sind leise Seufzer und gewaltige Chöre. Das Wichtigste, was die Verfasser der Psalmen beseelt, ist der Traum vom kommenden Erlöser. Viele Gedanken, die über Ihn in den Psalmen ausgesprochen werden, sind prophetisch.

Die jüdischen Gelehrten betonen, dass die Tora die “Fünf Bücher Gottes an das Volk” seien, die Psalmen dagegen, die sie ebenfalls in fünf Bücher geteilt haben, die “fünf Bücher des Volkes an Gott”. In der russischen Übersetzung ist die Einteilung in fünf Bücher durch ein zweifaches “Amen” am Ende jedes Buches oder durch die Wiederholung des letzten Satzes mit dem abschließenden Ausruf “Alleluja” gekennzeichnet.

Der Verfasser der meisten Psalmen ist der Prophet und König David. Seinen Namen tragen insgesamt 73 Psalmen. 12 Psalmen wurden von Asaf, 10 von den Korachitern und 2 vom König Salomo, dem Sohn Davids, verfasst, der 89. Psalm ist Mose zugeschrieben. Die Psalmen sind gewöhnlich in der Überschrift charakterisiert. Entweder sind sie ein Gebet oder ein Loblied oder eine Belehrung. Es sind auch die Instrumente angegeben, die den Gesang begleitet haben: Zimbel, Pauke, Leier, Harfe, Flöte (Hirtenflöte) oder Hörner. Jeder Psalm wurde nach einer Melodie gesungen, die dem Chorleiter bekannt war.

Der wichtigste Inhalt der Psalmen ist die Hoffnung auf das Kommen des Messias.

Aber auch nach der Ankunft des Messias haben die Psalmen ihre Bedeutung nicht verloren. Der Herr selbst hat sie gesungen. Von Seinem zwölften Lebensjahr an begleitete Er Seine Eltern jedes Jahr auf ihrer Wallfahrt nach Jerusalem zum Paschafest. Von Nazaret bis nach Jerusalem sangen die Wallfahrer die Psalmen 119–133. In Seiner Predigt verwendete der Herr mehr Zitate aus den Psalmen als aus anderen Büchern des Alten Testaments. Nach dem Letzten Abendmahl sang der Herr gemeinsam mit Seinen Jüngern Psalmen, als sie in den Garten Getsemani gingen.

Die Kirche Christi nahm die Psalmen von Anfang an in ihren Gottesdienst auf. Der heilige Athanasios der Große schrieb über die Psalmen: “Ich meine, dass in den Worten dieses Buches das ganze Leben des Menschen beschrieben und erfasst ist, der gesamte Zustand der Seele, alle Bewegungen der Gedanken, so dass im Menschen nichts Weiteres zu finden ist. Wenn man bereuen und seine Sünden bekennen soll, wenn dich Trauer und Versuchungen plagen, wenn man dich verfolgt oder gegen dich Ränke schmiedet, wenn dich die Trübsal gepackt hat oder wenn du glücklich bist, dein Feind aber vernichtet, wenn du Gott Lob und Dank darbringen willst – in all dem können wir Belehrung in den göttlichen Psalmen finden. In jeder dieser Gemütsverfassungen sollte man ihre Worte lesen, und jeder Mensch wird sie an den Herrn richten, als wären sie für ihn selbst geschrieben worden.”

Die heiligen apostelgleichen Brüder Kyrill und Method, die Lehrer der Slawen, übersetzten die Psalmen wörtlich aus der griechischen in die slawische Sprache. In der Rus’ wurden die Psalmen zum Lieblingsbuch. Mit dem Psalter hat man Lesen und Schreiben gelehrt, die Psalmen wurden abgeschrieben und immerfort gelesen, nicht nur im Gottesdienst, sondern auch zu Hause.

In der Kirche werden alle Psalmen im Gottesdienst im Laufe einer Woche einmal gelesen, in der Großen Fastenzeit sogar zweimal in der Woche.


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