Pancharios von Nikomedia

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ΠΑΓΧΑΡΙΟΣ ΜΑΡΤΥΣ.jpg

Gedächtnis: 19. März

Herkunft

Pancharios wurde in der Mitte des 3. Jahrhunderts auf dem Gebiet von Villach (slowenisch Beljak, italienisch Villaco) im Süden Kärntens (Österreich) geboren. Die römische Siedlung war vor allem ein Heilbad und nannte sich Santicum. Sie befand sich im heutigen Stadtteil Warmbad-Judendorf im Süden des Ortes in der Nähe der Thermalquellen. Bereits die Römer bauten hier ein Warmwasserbecken. So entwickelte sich Santicum zu einem Verkehrsknotenpunkt, in dessen Nähe außerhalb des Ortes auf einer schmalen Hangterrasse des Tscheltschnigkogels ein frühchristlicher Kirchenbau entstand. Bereits die Eltern von Pancharios waren Christen und zogen ihn im Glauben auf.

Offizier und Hofbeamter

Pancharios diente in diesen unruhigen Zeiten der Reichskrise des 3. Jahrhunderts zunächst in der Armee, wo er es zum Offizier und Anführer einer Garde brachte. Hierdurch gewann er das Vertrauen und die Freundschaft von Diokletian, der sich zum Befehlshaber der Protectores Domestici, der kaiserlichen Leibgarde, hochgedient hatte. Als Diokletian am 20. November 284 in Nikomedia zum römischen Kaiser ausgerufen wurde, machte er diese Stadt in der Nähe des asiatischen Ufers des Marmarameeres zu seiner Residenz und umgab sich mit getreuen Gefolgsleuten, unter ihnen Pancharios. Nach seiner militärischen Laufbahn auch unter Kaiser Maximian (Augustus ab 1. April 286) bekleidete der hl. Pancharios als Freund Diokletians wichtige Stellungen am kaiserlichen Hof.

Christenverfolgung Diokletians ab 303

Apostasie und darauffolgender Brief der Mutter

Um seine blendende höfische Karriere bis hin zum Verwalter des Hofes nicht zu gefährden, verleugnete Pancharios zu Beginn der ab dem 24. Februar 303 von Nikomedia ausgehenden Christenverfolgungen den Herrn. Hiervon erfuhr seine Mutter - sein Vater war um diese Zeit bereits verstorben, worauf sie sich mit einem Brief voller Schmerz und Kummer an ihn wandte, den auch seine Schwester unterzeichnete. Sie erinnerten ihn an das furchtbare Gericht, was uns alle am Ende der Zeiten erwartet, und bei dem alle, welche Christi um vergänglicher Annehmlichkeiten und Vorteile willen verleugnet haben, in ewige Pein eingehen werden: "Du darfst keinen Menschen fürchten, aber unbedingt musst du Gottes Gericht fürchten. Du hättest deinen Glauben an Christus vor Königen und Fürsten bekennen sollen und ihn nicht verleugnen dürfen. Gedenke Seiner Worte: "Wer mich vor den Menschen verleugnet, den werde auch Ich vor Meinem Vater im Himmel verleugnen." [Matthäus 10,33]"

Umkehr

Beim Lesen dieses Briefes ging der hl. Pancharios in sich, erkannte seine Sünde und warf sich zu Boden, um Gott um Sein Erbarmen anzuflehen. Einige missgünstige Höflinge, die ihn belauscht hatten, ergriffen die Gelegenheit, um ihn bei Diokletian anzuzeigen. Dieser ließ ihn rufen und fragte ihn zornig, ob er "Nazaräer" sei. Diokletian hatte das Kaisertum stärker denn je sakralisiert und wollte mit der Zerschlagung der Kirche und Ausrottung ihrer Anhänger das Römische Reich stabilisieren. Aber dennoch antwortete Pacharios dem damals mächtigsten Mann des Imperiums ohne Furcht: "Jawohl, Majestät! Nazaräer und Jünger Christi, meines Retters!"

Verurteilung und Märtyrertod 303

Voller Zorn über seinen nun ehemaligen Freund ließ der Kaiser den Senat zusammenrufen, um dem hl. Pancharios einer standesgemäßen Gerichtsverhandlung zu überantworten. Der hl. Pancharios wurde zur öffentlichen Ausgeisselung im großen Amphitheater der damaligen Hauptstadt des Römischen Reiches verurteilt und danach dem Gouverneur von Nikomedia übergeben, der ihn enthauptete. So erlitt der hl. Pancharios den Märtyrertod für Christus im Jahre 303, um ewig mir Ihm zu leben.

Literatur

  • Das Synaxarion - die Leben der Heiligen der Orthodoxen Kirche. In 2 Bänden. Gestützt auf die 6-bändige Ausgabe des Hl. Klosters Simonos Petra. Zweiter Band. März bis August. Kloster des Hl. Johannes des Vorläufers, Chania (Kreta) 2006, ISBN 960-88698-0-3, S. 82.
  • Nikolaj Velimirović: Der Prolog von Ochrid. Verlag Johannes A. Wolf, Apelern 2009, ISBN 978-3-937912-04-2, S. 189.

Weblinks