Nikodim von Tismana

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Gedächtnis: 26. Dezember

Der heilige Nikodim von Tismana (latinisiert Nicodemus von Tismana) wurde 1320 in Serbien als Verwandter des serbischen Fürsten und Heiligen Lazar Hrebeljanović (1329-1389) geboren.

1335 trat der junge Adlige als Mönch in das serbische Kloster Chilandar (Μονή Χιλανδαρίου) auf dem heiligen Berg Athos ein. 1338 erhielt er hier seinen Namen Nikodim, 1341 wurde er Hierodiakon und 1343 Hieromönch.

Danach lebte er mehrere Jahre in der Wildnis des Heiligen Berges, um das innere Gebet zu pflegen. Hierdurch erhielt er die Gabe der Hellsichtigkeit und wurde zum vielbesuchten Altvater.

Nach dem Tode seines Abtes wurde er unerwartet zu dessen Nachfolger berufen. Er öffnete mit weiser Voraussicht das Kloster Chilandar auch für Mönche aus Griechenland, Bulgarien und Rumänien. Damit legte er die Grundlage für ein außergewöhnliches Wachstum des Klosters.

1369 zog er auf ein göttliches Gesicht hin in das bereits von rumänischen Eremiten bewohnte Vodiţa-Tal und gründete dort mit Hilfe des gottesfürchtigen Fürsten Vladislav I. und anderer Adliger das Mănăstirea Vodiţa (Kloster Vodiţa) zu Ehren des heiligen Antonios, dem Vater aller Mönche.

1377 leitete er das durch den wallachischen Fürsten Radu Vodă (1377-1385) zu Beginn seiner Herrschaft gestiftete Mănăstirea Tismana (Kloster Tismana) und organisierte es nach athonitischem Vorbild, wodurch er es zu hoher Blüte brachte. Dieses Kloster gilt bis heute als die Wiege des rumänischen Mönchtums. Seine Wände sind noch immer mit Fresken von der Hand des Heiligen geschmückt.

Beide Klöster wurden durch die intensiv gelebte hesychastische Tradition zu festen Bollwerken des Glaubens und des Gebetes für das rumänische orthodoxe Volk, welches durch den römisch-katholischen Proselytismus von Ungarn her bedroht wurde.

Nikodim von Tismana entschlief in der Freude des Herrn am 26. Dezember 1406 und fand im Mănăstirea Tismana seine letzte Ruhestätte. Er wurde durch den Heiligen Synod der Rumänisch-Orthodoxen Kirche im Jahre 1955 als Heiliger eingetragen.

Literatur

  • Das Synaxarion - die Leben der Heiligen der Orthodoxen Kirche. In 2 Bänden. Gestützt auf die 6-bändige Ausgabe des Hl. Klosters Simonos Petra. Erster Band. September bis Februar, Kloster des Hl. Johannes des Vorläufers, Chania (Kreta) 2006, ISBN 960-88698-0-3, S. 510.
  • Pr. Mihai Zorilă: Viața și activitatea Sf. Nicodim de la Tismana, 1991.
  • Ranko Jakovljevic, Put svetog Nikodima, Beograd, 2006.