Benutzer:Kai/KoptenMonoMiaphysiten

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Sehr geehrte hochwürdige Väter, Brüder und Schwestern, liebe Freunde, diese Seite soll über die Orientalisch-Orthodoxen (Altorientalischen) Kirchen und ihre Theologie informieren sowie dem Erwerb eines besseren Verständnisses diesen gegenüber dienen. Es soll hier aufgezeigt werden, dass die Altorientalischen Kirchen keine monophysitischen Gemeinschaften sind, sondern dass sie denselben orthodoxen Glauben, dieselbe ununterbrochene Apostolische Sukzession sowie die gleiche Apostolische Tradition wie die Byzantinischen Orthodoxen Kirchen besitzen. Nachfolgend ein einführender theologischer Abriss zur Thematik: Zu absolutem Unrecht wird der orientalischen Orthodoxie von manchen aus der byzantinischen Orthodoxie die Häresie des Monophysitismus vorgeworfen. Warum ist dem so? Auch wenn einige die orientalisch-orthodoxen Geschwister immer noch in Ermangelung entsprechender theologischer Kenntnis als "Monophysiten" bezeichnen, wissen wir heute, dass dies keinesfalls den Tatsachen entspricht, denn: Die byzantinische Orthodoxie lehrt gemäß des Konzils von Chalcedon 451, dass in Christus eine vollkommene göttliche und eine vollkommene menschliche Natur ohne Vermischung, aber dennoch untrennbar vereint sind. Dies entspricht dem griechischen Begriff "Physis" (Natur). Die orientalische Orthodoxie lehrt, gemäß der ersten drei ökumenischen Konzile und nach der Lehre des Hl. Kyrillos von Alexandria, dass Christus eine doppelte Natur habe, in der sowohl Göttlichkeit als auch Menschlichkeit jeweils vollkommen komplett vorhanden ist, jedoch ohne Vermischung und doch untrennbar vereint. Im Endeffekt bedeuten beide Artikulationen genau dasselbe, jedoch entstanden Missverständnisse aufgrund der Bedeutungsdivergenz des Begriffs der Natur im Griechischen "physis" und im Syrisch-Aramäischen "kyono". Wenn wir uns z. B. eine Schale vorstellen, in der sich eine Banane und ein Apfel befinden und wir diese beiden allegorisch für die Naturen Christi (Göttlichkeit und Menschlichkeit) gemäß des griechischen Begriffs der Physis stehen lassen, so können wir feststellen, dass der syrische Begriff kyono also nicht die beiden "Obstsücke" an sich meint, sondern vielmehr die unvermischte Einheit dieser beiden "Obststücke" in der Schale, die diese umgibt. Dieses Beispiel mag zwar lapidar anmuten und kann natürlich nicht die komplette Bedeutung der Formulierung der "einen Natur des fleischgewordenen Logos" aufzeigen, aber ich denke, das Grundprinzip dürfte einigermaßen klar werden. Auch wird der orientalischen Orthodoxie gern unterstellt, sie verleugnete die menschlichen und göttlichen Energien und Willen, die in Christus innewohnen. Auch dies ist falsch. Da die orientalische Orthodoxie lehrt, dass die eine Natur des fleischgewordenen Logos (Hl. Kyrill von Alexandria) gemäß des syrisch-aramänischen Begriffs "kyono" alle Eigenschaften der Naturen nach dem griechischen "Physis"-Begriff enthält, sind selbstverständlich auch der menschliche und der göttliche Wille sowie die menschlichen und die göttlichen Energien in Christus vollständig vorhanden. Diese "eine Natur des fleischgewordenen Logos" entspricht folglich - wenn man sie mit dem "Physis"-Begriff vergleichen möchte - "zwei Naturen in einer Natur". Somit finden gewissermaßen also beide "physoi" Christi ihre unvermischte und doch untrennbare Einheit in jener "einen Natur" gemäß des Begriffs "kyono". Die Orientalisch-Orthodoxen Kirchen sahen in der chalcedonensischen Formulierung zunächst die Gefahr, in den Nestorianismus abzudriften, da dieses Konzil zunächst in der Tat dem ähnliche problematische Positionen zum Tragen brachte, die im Konzil Konstantinopel II ihre Korrektur fanden. Heute weiß man bei Orientalisch-Orthodoxen Kirchen genau, dass die chalcedonensischen Kirchen nicht nestorianistisch sind. Überdies möchte ich darauf hinweisen, dass Eutyches und seine monophysitische Lehre, dergemäß Christus nur eine göttliche Natur habe und gewissermaßen einen "Scheinleib" annahm, auch von den Orientalisch-Orthodoxen Kirchen gebannt wurden. Eutyches gilt also sowohl bei den byzantinischen Orthodoxen als auch bei den orientalischen Orthodoxen als Häretiker. Somit ist der Vorwurf des Monophysitismus schon rein sachlich überhaupt nicht haltbar. Die orientalische Orthodoxie nennt ihre Lehre "miaphysitisch". "Mia" ist Griechisch, meint "einheitlich" und bezieht sich auf die unvermischte und doch untrennbare Einheit der Göttlichkeit und Menschlichkeit in Christus. "Monos" hingegen bedeutet "einzig", womit, wie gesagt, der Häretiker Eutyches das wahre Menschsein Christi leugnete. Hinzu kommt, dass beide Seiten eine sich sehr stark gleichende "ostkirchliche Spiritualität und Frömmigkeit" teilen und beide gleichermaßen die von den Heiligen Vätern anathemisierten Häresien vehement ablehnen. Man kann also feststellen, dass "beide Seiten" gleichermaßen orthodox sind. Deshalb denke ich, sollte man für- und miteinander beten und die Kinonia beider orthodoxen Seiten auch formal wiederherstellen, wie es wohl die Kirchengeschichte gebietet. https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=282490165293105&id=282471265294995 FB-Gruppe dazu...